„Totaler Quatsch“, „Realitätsfremd“: Söder wird deutlich und schießt gegen Unionskollegen

  1. Startseite
  2. Bayern

Kommentare

Wie sollen Kinder einen nicht schädlichen Umgang mit sozialen Medien lernen? Markus Söder hält ein Verbot für „totalen Quatsch“ – und wettert damit gegen Unionskollegen.

München – Bayerns Ministerpräsident Markus Söder stellt sich gegen eine Altersgrenze für soziale Medien und widerspricht damit Bundesfamilienministerin Karin Prien von der CDU. Gegenüber dem ARD-Hauptstadtstudio äußerte der CSU-Chef scharfe Kritik und bezeichnete entsprechende Vorschläge als „totalen Quatsch“ und „realitätsfremd“. Ein Verbot würde Plattformen wie TikTok und Instagram für Kinder und Jugendliche nur noch attraktiver machen.

Altersgrenze für Social Media: Söder wird deutlich – „wir würden dem nicht zustimmen“

Die Meinungen bei der Debatte um Altersbeschränkungen für soziale Netzwerke gehen in der Politik stark auseinander. Während Bundesfamilienministerin Karin Prien von der CDU eine solche Grenze befürwortet, lehnt Söder diese kategorisch ab. Die Forderung sei „ein bisschen altbacken, altmodisch und aus der Zeit.“ Bayern werde einer entsprechenden Regelung nicht zustimmen, stellte der Ministerpräsident unmissverständlich klar: „Die Meinung von Bayern und mir ist da sehr klar – wir würden dem auch nicht zustimmen.“

Markus Söder hält eine Altersbegrenzung für soziale Netzwerke für falsch.
Markus Söder hält eine Altersbegrenzung für soziale Netzwerke für falsch. © IMAGO/Noah Wedel

Söders Position steht im Widerspruch zu mehreren Politikern. Neben Prien hatte sich auch Bundesjustizministerin Stefanie Hubig von der SPD für eine Altersgrenze ausgesprochen. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther ging sogar noch weiter und forderte ein komplettes Verbot sozialer Medien für unter 16-Jährige.

(Übrigens: Unser Bayern-Newsletter informiert Sie täglich über alle wichtigen Geschichten aus Bayern. Jetzt nach einer kurzen Registrierung bei unserem Medien-Login USER.ID anmelden.)

Söder setzt auf Medienkompetenz

Der bayerische Regierungschef setzt stattdessen auf Medienkompetenz und die Verantwortung der Eltern im Umgang mit den digitalen Plattformen. Die Umsetzung bundeseinheitlicher Regelungen gestaltet sich ohnehin schwierig, da Bildung in Deutschland Ländersache ist. Dies erschwert die Einführung allgemeingültiger Vorschriften zum Umgang mit sozialen Medien.

Union und SPD hatten in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, den Kinder- und Jugendschutz in der digitalen Welt zu stärken. (mit dpa)

Auch interessant

Kommentare