Putin schickt Nachschub: Wagner-Einheiten auf der Krim-Halbinsel gesichtet

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Wagner-Truppen auf der Krim: Russland erhält auf der Halbinsel wohl Verstärkung durch die Privatarmee. Aber auch weitere Einheiten sind neu.

Dschankoj – Auf der Krim ist wohl Verstärkung für die Armee Russlands eingetroffen. Ukrainische Partisanen haben am Montag (19. Februar) auf ihrem Telegram-Kanal Aufnahmen gepostet, die die Ankunft von Wagner-Söldnern in Dschankoj auf der vorübergehend besetzten Halbinsel zu zeigen scheinen. Darüber berichtet unter anderem das Portal Kyiv Post.

Demnach äußerten die TESH-Partisanen, sie hätten gesehen, dass einige der neuen russischen Truppen in Dschankoj die „Markierungen des berüchtigten Wagner PMC“ trugen. Außerdem sollen Soldaten der Druiden-Kampfsanitätseinheit, der 80. separaten Arktis-Brigade, Militärfahrzeuge aus der Region Archangelsk und Vertreter der Republik Komi neu auf der Krim stationiert sein.

Wagner-Söldner
Wagner-Söldner im Einsatz. © Vasily Deryugin/Kommersant Publishing House/AP/dpa

Krim: Wichtiges russisches Logistikzentrum in Dschankoj

Der ukrainische Untergrund berichtet, dass Dschankoj zu einem wichtigen Logistikzentrum für die russischen Besatzungstruppen geworden ist, die versuchen, einen Brückenkopf für den Vormarsch in das von der Ukraine gehaltene Gebiet zu errichten. Die Partisanen lassen sich trotz der Verstärkung des Kremls den Optimismus nicht nehmen: „Zum Glück arbeiten unsere Agenten weiter und so konnten wir bereits eine Reihe effektiver Neuzugänge verzeichnen. Aber der wirkliche Erfolg steht noch bevor!“ heißt es.

Russland verstärkte zuletzt nach britischer Einschätzung seine Kontrolle über die Söldnertruppe Wagner. Die russische Nationalgarde integriere drei frühere Kampfeinheiten von Wagner in ihr erstes Freiwilligenkorps, teilte das britische Verteidigungsministerium im Januar mit.

Die Eingliederung deute höchstwahrscheinlich darauf hin, dass Wagner erfolgreich der Nationalgarde unterstellt worden sei, schrieben die Briten auf der Plattform X. Der russische Staat erhalte so mehr Befehlsgewalt und Kontrolle über die Gruppe.

Privatarmee Wagner: Einige Soldaten wohl in Afrika eingesetzt

Russlands Präsident Wladimir Putin habe am 25. Dezember eine Vorgabe unterschrieben, wonach die Nationalgarde ihre eigenen Freiwilligentruppen gründen könne, schrieben die Briten weiter. Die Nationalgarde werde diese wahrscheinlich in der Ukraine oder in Afrika einsetzen. Zuletzt gab es Berichte von Wagner-Soldaten im Sudan. Andere Wagner-Söldner sind zur regulären Armee gewechselt oder aus dem Dienst ausgeschieden.

Die Söldnertruppe Wagner ist eine Privatarmee, die lange an der Seite der regulären russischen Truppen in der Ukraine kämpfte. Die Wagner-Gruppe wurde von mehreren westlichen Regierungen wegen ihrer Beteiligung an Russlands umfassender Invasion in der Ukraine sanktioniert. Im Januar 2023 stuften die USA Wagner als „bedeutende transnationale kriminelle Organisation“ ein. Ihr Anführer Jewgeni Prigoschin zettelte im Juni 2023 einen kurzlebigen Aufstand gegen Russlands Führung an und kam wenige Wochen später bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. (cgsc mit dpa)

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