3 Checks, 4 Werte, 5 Gewohnheiten - Wie Sie Ihr Herz vor Infarkt schützen - das raten drei Top-Experten
Jeder kann sein Herzinfarkt-Risiko aktiv senken, wenn er die richtigen Stellschrauben kennt. Auf FOCUS online nennen Kardiologen fünf Gewohnheiten, vier Werte und drei Herz-Checks, die Sie kennen sollten, um Ihr Organ zu schützen.
Im Video: Herzinfarkt: Was die ersten Symptome sind und wie Sie reagieren sollten
Kardiologe Thorsten Dill: Drei Herz-Checks sind wichtig
Über den Experten
Thorsten Dill ist Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie im Sana Krankenhaus Benrath.
Kardiologe Thorsten Dill rät trotzdem jedem: „Abhängig vom individuellen Risiko, sollte jeder sein Herz-Kreislaufrisiko ab dem 40. bis 50. Lebensjahr einmal präventiv ermitteln lassen. Besonders, wenn eine familiäre Vorbelastung besteht, ist eine frühzeitige Prüfung und gute Einstellung dieser Werte wichtig.“
Dill rät zu drei wichtigen Untersuchungen beim Arzt:
- Ab 20 Jahren: Lassen Sie Ihren Blutdruck checken. Sie sollten einen normalen Ruhe-Blutdruck von <140/90 haben.
- Ab 30 Jahren: Lassen Sie Ihre Blutfettwerte (HDL- und LDL-Cholesterin, Triglyceride) untersuchen.
- Ab 40 bis 50 Jahren: Lassen Sie einen Herz-Check mit Belastungs-EKG, Ultraschall und Bluttest durchführen.
Kardiologe Ulf Landmesser: Vier Werte sollten Sie kennen, um Ihr Herzinfarkt-Risiko zu senken.
Über den Experten
Ulf Landmesser ist Direktor der Klinik für Kardiologie an der Charité Berlin. Er ist stellvertretender Vorsitzender des Bereichsvorstands des Deutschen Herzzentrums der Charité.
- Blutdruck: Denn Bluthochdruck ist eine sehr häufige Ursache für Herzerkrankungen. „Je früher er behandelt wird, umso besser lassen sich Schäden für das Herz-Kreislauf-System vermeiden.“
- Atherogene Lipoproteine, nämlich bestimmte Formen des Cholesterins und zwar das LDL-Cholesterin: Ist der Wert dauerhaft zu hoch, kann das Bildung von Ablagerungen in den Blutgefäßen (Plaques) fördern. Zudem ist ein Blick auf das Lipoprotein (a) sinnvoll. Es ist vor allem genetisch bestimmt. Die damit zusammenhängende Krankheit Hyperlipoproteinanämie (a) ist eine angeborene Fettstoffwechselstörung, die mit einem Herzinfarkt-Risiko verbunden sein kann. Weiterhin die Triglycerid-reichen Lipoproteine , die auch durch den Lebensstil beeinflusst werden können.
- Genetische Faktoren : Es ist wichtig, die Familiengeschichte zu kennen, betont Landmesser. Wenn hier jemand dabei ist, der schon früh einen Herzinfarkt hatte, einen Schlaganfall erlitten oder Diabetes hat, sollte man hellhörig werden. Dann kann das Risiko erhöht sein, dass man auch betroffen ist.
- Diabetes : Erhöhte Blutzuckerwerte und die mit dem Diabetes verbundenen Stoffwechselveränderungen schädigen langfristig die Blutgefäße.
Kardiologe Stefan Waller: Fünf Gewohnheiten bewahren Sie vor einem Herzinfarkt
Über den Experten
Stefan Waller ist seit 2008 Facharzt für Innere Medizin, seit 2013 Facharzt für Kardiologie.
- Regelmäßige Bewegung im Alltag: Eine Studie zeigt, dass sich durch tägliche Bewegung das Risiko, innerhalb von vier Jahren nach einem Herzinfarkt zu sterben, halbieren lässt.
- Richtige Ernährung: Lebensmittel sollten möglichst unverarbeitet und frei von Zusatzstoffen sein. Das gelingt am besten, wenn Sie Ihre Mahlzeiten selbst zubereiten.
- Auf das Rauchen verzichten: Auch für Raucher ist es nie zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören.
- Der eigene Mindset-Coach werden: Lernen Sie, die eigenen Körpersignale richtig zu lesen und darauf zu reagieren. Auch ein erhöhter Stresslevel kann sich negativ auf den Körper und insbesondere die Herzgesundheit auswirken. Steuern Sie rechtzeitig gegen.
- Risikofaktoren und Zielwerte kennen: Um an der Herzgesundheit zu arbeiten, ist es wichtig, die Ausgangssituation und die individuellen Risikofaktoren für Arteriosklerose, die wiederum zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen kann, zu kennen. Außerdem sollte ein Zielwert festgelegt und regelmäßig mit dem Arzt besprochen werden.
Mehr Gesundheits-News
Der bekannte Käsehersteller Fromagerie Fruitière des Jarrons ruft bestimmte Käseprodukte zurück. Verbraucher sollten diese nicht mehr verzehren.
Alt werden und das möglichst gesund: Diesen Wunsch haben viele Menschen. Lesen Sie hier, welche Ernährung laut Experten Ihren Körper und Geist lange fit hält.