Bekanntes Start-up insolvent – trotz Millionen-Investments deutscher Promis wie Mario Götze

  1. Startseite
  2. Wirtschaft

Kommentare

Die Insolvenz der digitalen Privatbank Ride Capital aus Berlin erschüttert die Start-up-Szene: An dem Unternehmen waren zahlreiche Promis beteiligt, wie auch der deutsche Fußballspieler Mario Götze.

Berlin – In Deutschland häufen sich die Insolvenzmeldungen. Nicht nur alteingesessene Firmen sind betroffen, auch junge, technologieorientierte Unternehmen können in die Insolvenz schlittern. Mit Ride Capital trifft es nun ein Start-up, das eigentlich finanzkräftige und prominente Unterstützung im Hintergrund hat– unter anderem ist auch Fußballspieler Mario Götze investiert. Dennoch steckt das Unternehmen in einer Krise.

Insolvenz von Ride Capital aus Berlin: Mario Götze und andere Promis investierten ins Unternehmen

Das Insolvenzverfahren der Ride GmbH mit Sitz in Berlin, vertreten durch die Geschäftsführer Christine Kiefer, Felix Schulte und Samed Yilmaz wurde letzte Woche am Amtsgericht Charlottenburg eingeleitet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Dr. Björn Gehde bestellt.

Das Unternehmen ist als virtuelle Vermögensverwaltung Ride Capital und durch seine prominente finanzielle Unterstützung bekannt geworden. Die Unternehmerinnen Lea-Sophie Cramer (Amorelie-Gründerin) und Verena Pausder (Vorstandsvorsitzende des Startup-Verbands), aber auch der Profifußballspieler Mario Götze investierten zusammen mit weiteren Investoren im Jahr 2022 insgesamt drei Millionen Euro in das Fintech – so werden junge Technologieunternehmen im Finanzsektor genannt. Ebenfalls als prominente Unterstützer auf der Unternehmenswebsite gelistet sind Talentscout Marcus Wolter, der laut FAZ als Stefan Raab-Entdecker gilt, und Tech-Experte Philipp Klöckner.

Sport Bilder des Tages Mario Goetze Eintracht Frankfurt SGE (27) FC Bayern Muenchen FCB vs Eintracht Frankfurt SGE 27.04
An dem FinTech beteiligt ist auch der deutsche Fußballer Mario Götze. © IMAGO / Michael Weber

Seit der Gründung im Jahr 2020 wurden laut Handelsblatt sogar insgesamt acht Millionen Euro eingesammelt. Damit wollte Ride Capital sich zur Bank weiterentwickeln – „eine digitale Privatbank für Kunden, die in der Regel liquide Vermögen zwischen 0,5 und drei Millionen Euro besitzen“, meinten die Gründer Christine Kiefer und Felix Schulte vor zwei Jahren. „Seit Kurzem können Ride-Kundinnen und -Kunden in den geschlossenen Wagniskapitalfonds von Angel Invest mit Sitz in Berlin investieren. Die Mindestanlage beträgt 200.000 Euro, das Zielvolumen sind 75 Millionen Euro“, erklärte Geschäftsführerin Kiefer dem Magazin noch vor zwei Jahren.

Ride Capital insolvent: Unternehmen hat über 700 Millionen Euro unter Administration

Laut Unternehmenswebsite kann man mit Ride Capital vermögensverwaltende GmbHs gründen. Über 1.500 GmbHs seien bereits gegründet worden, über 700 Millionen Euro seien aktuell bei Ride Capital unter Administration und über 265 Steuerberatungskanzleien sollen die Wertpapierverbuchung des Unternehmens nutzen. Der Slogan des Privatbanken-Start-ups ist es, vermögensverwaltende GmbHs zur Steueroptimierung für jeden zugänglich zu machen – nicht nur für Wohlhabende und ohne viel Bürokratie.

Nun schlitterte das Start-up wie auch einige andere Unternehmen in Deutschland in die Insolvenz. Zu den Gründen der Insolvenz von Ride Capital ist jedoch wenig bekannt. Ein Ride-Sprecher bestätigte auf Anfrage von Finance FWD die Krisensituation, wollte sich jedoch nicht im Detail dazu äußern. Die Entscheidung sei „nach sorgfältiger Prüfung und gründlicher Analyse der finanziellen Situation des Unternehmens“ getroffen worden, heißt es. Das Team rund um Ride Capital arbeite „mit Nachdruck“ am operativen Geschäft. Die Gründerin Christine Kiefer ist in der Finanzbranche nicht unbekannt und hat in der Vergangenheit auch bereits an anderen FinTechs mitgearbeitet. Sie sei außerdem Mitglied im Fintech-Rat der letzten Bundesregierung gewesen und 2022 vom Szeneportal Payment & Banking als „Unternehmerin des Jahres“ ausgezeichnet worden.

Auch interessant

Kommentare