Deutschlandticket wird 2025 teurer: Das ist über die Preiserhöhung bekannt
Das Deutschlandticket wird ab 2025 teurer. Eine Untersuchung zeigt, wie Nutzer auf die Preiserhöhung reagieren könnten.
Berlin – Die Frage, was das Deutschlandticket ab 2025 kosten wird, beschäftigt viele der etwa 13 Millionen Nutzer dieses kostengünstigen Angebots. Seit der Ankündigung einer Preiserhöhung im Juli wird viel spekuliert - und auch darüber, wie viele Menschen bei einer Preiserhöhung abspringen könnten. Aus Sicht der Bundesländer ist die Preiserhöhung jedoch unvermeidlich, da das günstige Ticket eine Belastung für ihre Haushalte darstellt. Im Herbst wollen die Verkehrsminister der Länder den endgültigen Preis festlegen.
Deutschlandticket ab 2025: Preis um die 59 Euro?
Um die Auswirkungen verschiedener Preiserhöhungen abschätzen zu können, haben Bund und Länder eine Untersuchung in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse liegen nun vor und wurden zuerst vom Spiegel veröffentlicht. Demnach würden etwa sieben Prozent der aktuellen Ticketinhaber ihr Abo kündigen, wenn der Preis um fünf Euro steigt.
Die Untersuchung hat analysiert, wie die bisherigen Nutzer des Deutschlandtickets auf eine Preiserhöhung reagieren würden. Davon hängt ab, ob eine Preiserhöhung überhaupt mehr Einnahmen für den öffentlichen Nahverkehr generieren könnte.
Laut der Untersuchung würden bei einer Preiserhöhung um fünf Euro (10,2 Prozent) wahrscheinlich 6,7 bis 7,1 Prozent der Kunden verloren gehen. Bei einer Preiserhöhung um zehn Euro (20,4 Prozent) ist das Bild weniger klar: Dann würden laut Untersuchung 10,3 bis 21,1 Prozent der Deutschlandticket-Kunden abspringen. Bei einer Erhöhung um 2,50 Euro würden 2,4 bis 3,9 Prozent der Kunden ihr Abo kündigen.
Finanzierung für das Deutschlandticket ab 2026 weiter ungewiss
Die Untersuchung geht davon aus, dass in allen drei Fällen insgesamt mehr Geld für den ÖPNV eingenommen würde - allerdings nur, wenn auch die anderen Ticketpreise im Nahverkehr in gleichem Prozentsatz steigen würden. Dass alle Tickets parallel zum Deutschlandticket beispielsweise um 20 Prozent teurer werden, gilt jedoch als sehr unwahrscheinlich.
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Der Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) forderte die Politik auf, auch für das Jahr 2026 Finanzierungszusagen zu machen. „Bund und Länder haben das Deutschlandticket bestellt. Sie zahlen für die Jahre 2023 bis 2025 gemeinsam jährlich drei Milliarden Euro. Die Finanzierung dieses Betrages ist ab 2026 noch immer völlig offen und findet sich auch nicht in der Finanzplanung des Bundes“, sagte VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff.
Es wird bereits seit Wochen über die Höhe des Deutschlandtickets ab 2025 spekuliert. Der Fahrgastverband Pro Bahn teilte der Rheinischen Post mit, dass sie von einer „mittelfristigen“ Erhöhung auf 59 Euro pro Monat ausgehen. Ab 2025 halten sie jedoch eine Erhöhung von nur fünf Euro, also auf 54 Euro pro Monat, für „akzeptabel“.
Jobticket sollte gefördert werden: Deutschlandticket ab 35 Euro
Michael Theurer, der Schienenverkehrsbeauftragte der Bundesregierung, forderte die Länder und Verkehrsverbünde auf, stärker für den Verkauf der Abos zu werben. Insbesondere sollten sie mehr Arbeitgeber für Jobtickets gewinnen, sagte er der Augsburger Allgemeinen. Das Ticket könnte Unternehmen dabei helfen, bessere Klimabilanzen in ihren Nachhaltigkeitsberichten zu erzielen. Einige Arbeitgeber bieten das Deutschlandticket bereits zu einem reduzierten Preis von 34,30 Euro als Jobticket an.
Bernhard Knierim, Referent für Verkehrspolitik beim Bündnis Allianz pro Schiene, würde sogar noch weiter gehen: „Wir sollten darüber diskutieren, das noch auszuweiten oder möglicherweise verbindlich zu machen. Wenn alle Arbeitgeber das Jobticket anbieten müssten, dann würde man die Masse wirklich erreichen“, sagte er zu IPPEN.MEDIA. (mit Material von dpa)