Drohende Eskalation - Nordkorea stationiert 250 Raketenwerfer an südkoreanischer Grenze
Nordkorea verstärkt seine Truppen an der Grenze zu Südkorea mit 250 ballistischen Raketenwerfern. Wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Montag berichtete, fand am Vortag unter dem Vorsitz von Machthaber Kim Jong Un in der Hauptstadt Pjöngjang eine „Zeremonie zur Übergabe von 250 taktischen ballistischen Raketenwerfern neuen Typs an die Militäreinheiten an der Grenze“ statt.
Raketenwerfer bedrohlich für Südkoreas Hauptstadt
Die Raketenwerfer seien eine „moderne taktische Angriffswaffe“ und ein „mächtiges, wertvolles Schwert“ zur Verteidigung der Souveränität Nordkoreas, sagte Kim den Angaben zufolge bei der Zeremonie. Zugleich gab er an, dass er die Raketenwerfer persönlich entworfen habe. Die Präsentation der neuen Waffen in einer Zeit, in der Nordkorea mit schweren Überschwemmungen zu kämpfen habe, sei ein „Ausdruck des festen Willens unserer Partei, die Stärkung der Verteidigungsfähigkeiten voranzutreiben“.
Außerdem hat Nordkorea eine neue Rakete namens Hwasong-11 vorgestellt, die nach Analysen eine Reichweite von bis zu 100 Kilometern haben könnte. Wenn diese in Frontgebieten stationiert werden, könnten sie laut „AP“ theoretisch große Teile der südkoreanischen Hauptstadtregion abdecken, in der etwa die Hälfte der 51 Millionen Einwohner des Landes lebt.
Südkorea als offizieller Hauptfeind ernannt
Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea befinden sich derzeit auf einem Tiefpunkt. Kim Jong Un hat Südkorea zum „Hauptfeind“ Pjöngjangs erklärt und angekündigt, die Entwicklung von Waffen auszuweiten, darunter auch die von taktischen Atomwaffen. Außerdem droht Nordkorea, selbst um „0,001 Millimeter“ umstrittenes Territorium zu kämpfen. Als Reaktion darauf verstärkten Südkorea und die USA ihre Verteidigungszusammenarbeit.