Wenn es brennt, soll schnell die Feuerwehr da sein. Das ist den Bürgern wichtig. Wer woher anrückt, aber wohl eher nicht: Beim Info-Abend zum neuen Standort der Maisacher Wehr blieben ehrenamtliche Helfer und Gemeinderatsmitglieder fast unter sich.
Maisach – Rund 90 Zuhörer waren der Einladung der Gemeindeverwaltung zu einem Info-Abend zum künftigen Feuerwehr-Standort in Maisach gefolgt – im Saal des Gernlindner Bürgerzentrums saßen viele Ehrenamtliche der sechs Ortsteilfeuerwehren und Mitglieder des Gemeinderats, aber nur wenige Bürger. Nach dem rund einstündigen Vortrag von Bürgermeister Hans Seidl kam keine Diskussion zustande. Wahrscheinlich weil das Thema seit 2019 intern intensiv vor allem mit der Maisacher und Gernlindner Wehr besprochen wird. Aber auch, weil sich Maisacher und Gernlindner Kommandanten vorher darauf verständigt hatten, dass sie nicht öffentlich diskutieren wollen: Weil sie in der Sache eben gerade nicht streiten wollen und auch der Eindruck nicht entstehen solle.
Am Rand der Veranstaltung wurde versichert: Die Feuerwehren kämen bestens miteinander aus, jede Mannschaft wolle aber gute Bedingungen für sich, um bestmöglich in Einsätzen helfen zu können.
Das Problem: Die Maisacher Feuerwehr braucht mehr Platz. An der Kandlerstraße kann sie nicht bleiben. Für einen Neubau dort müssten das Jugendzentrum und der gesamte Bolzplatz geopfert werden – und trotzdem wäre es eigentlich zu eng. Und dann bräuchte man ein Übergangsquartier für mindestens drei Jahre.
Übrig bliebe nur das Bauhof-Areal
Eine Sanierung der Feuerwache von 1954 (samt Erweiterung aus dem Jahr 1990) wäre nicht wirtschaftlich. Also wurden andere Grundstücke in Maisach geprüft. Ein Areal an der Bahntrasse schied nach einiger Zeit wegen diverser Probleme aus, andere Standorte finden sich nicht. Nun soll die Feuerwehr auf die jetzige Bauhoffläche ziehen. In einer Vergleichsrechnung erreicht dieser Standort zumindest 87 Prozent bei Personalverfügbarkeit und Abdeckungsbereich. Nicht ideal, aber einen besseren Standort habe man nicht, betonte Bürgermeister Seidl in seinem Vortrag.
Der Rathauschef sagte, die Verwaltung und der Gemeinderat seien daran interessiert, „das Thema sachlich und vernünftig zu Ende zu bringen“. Wenn durch den neuen Standort der Maisacher Wehr der Einsatzbereich der Gernlindner Wehr schrumpfe, dann dürfe das nicht als mangelnde Wertschätzung verstanden werden: „Wir brauchen alle Feuerwehren. Und wir schätzen die Arbeit aller Feuerwehren.“ Aber die Maisacher bräuchten einen neuen Standort und die Kommune habe keinen anderen als den am Bauhof. Er verstehe alle Einwände, „doch irgendwann müssen wir eine Entscheidung treffen“.
Finanzen setzen Grenzen
Wichtig beim neuen Standort: Die Hilfsfristen würden eingehalten beziehungsweise dadurch gehalten, dass die Maisacher im westlichen Bereich der Frauenstraße Unterstützung aus Malching und Germerswang bekämen. Nach dem Vortrag meldete sich einzig Malchings Kommandant Thomas Furtner zu Wort: Auch die Malchinger bräuchten eine neue Wache, sagte er. Seidl bestätigte die Notwendigkeit, sagte jedoch mit Blick auf die Finanzen: „Wir kommen nicht mehr hinterher.“