Feuerwehr und Bauhof: Doppel-Neubau für 15 Millionen Euro
Die Feuerwehr Maisach braucht mehr Platz, der Bauhof muss saniert werden. Geplant ist nun ein Doppel-Neubau an der Estinger Straße. Das Großprojekt hat Kritiker.
Maisach - Seit Jahren ist bekannt, dass die Feuerwehr an ihrem Standort an der Kandlerstraße keine Zukunft hat. Dort ist zu wenig Platz, den angrenzenden Spielplatz will man nicht opfern. Und die Pläne einer neuen Feuerwache auf einem Grundstück an der Malchinger Straße nahe den Gleisen hatten sich zerschlagen – zu viele Unwägbarkeiten.
Jetzt steht wieder ein Neubau an der Estinger Straße im Raum. Diese Version war schon einmal diskutiert, doch nach Kritik aus den Reihen der Feuerwehr Gernlinden auf Eis gelegt worden. Das Problem ist: Durch den Umzug von der Kandler- an die Estinger Straße rückt die Maisacher Wehr viel näher heran an die Gernlindner Kollegen; das Einsatzgebiet der Maisacher wird größer, das der Gernlindner kleiner. Mit Blick auf die Hilfsfrist könnte das zu Problemen führen.
Zwischenzeitlich gab es weitere Gespräche mit den beiden Feuerwehren. Die Gernlindner stehen dem Standort Estinger Straße nach wie vor skeptisch gegenüber, berichtet Bürgermeister Hans Seidl (CSU). Aber: „Es gibt keinen anderen Standort für die Maisacher Feuerwehr.“ Damit ist man jetzt laut Seidl so weit „wie schon vor zwei Jahren“. Aber es sei wichtig gewesen, die Bedenken der Gernlindner Feuerwehr anzuerkennen (Seidl: „Es stimmt ja, dass sich die Gebietsabdeckung ändert“) und andere Standorte zu überprüfen.
Direkte Ausfahrt auf Estinger Straße
Als jüngst die Machbarkeitsstudie zum Doppel-Neubau an der Estinger Straße auf der Tagesordnung des Gemeinderats stand, hat das Gremium die Pläne der Füllemann-Architekten extra nur zur Kenntnis genommen. Bevor in der Juni-Sitzung das Bauleitverfahren gestartet wird, wird die Spitze der Feuerwehr Gernlinden nochmals von allen Fraktionen gehört. Seidl betont, dass die Gernlindner Retter wichtig bleiben – sie würden künftig vermehrt im Osten Gernlindens gebraucht, nur in diese Richtung könne der Ortsteil wachsen.
Nach der Studie der Architekten kostet der Doppel-Neubau geschätzt 15 Millionen Euro. An reinen Baukosten entfallen auf das Feuerwehr-Gebäude 6,5 Millionen, auf den Bauhof 4,2 Millionen Euro. Der Rest fließt in den Parkplatz und Außenanlagen.
Wichtig bei den Planungen ist, dass der Bauhof in Richtung Süden rutscht und zuerst neu gebaut wird. Dann ist an seinem jetzigen Standort Platz für die Maisacher Feuerwehr, die schnelle Ausfahrt über die Estinger Straße hat. Die Zufahrt zum Bauhof erfolgt weiter über den Strasserwinkel, die Feuerwehrler erreichen den Parkplatz für ihre Privatautos über die Straße Am Bauhof. Nichts soll das Ausrücken der Feuerwehrfahrzeuge behindern.
Volksfestplatz und Wiese unangetastet
Gemeinsam könnten Feuerwehr (rund 50 Aktive) und Bauhofteam (24 Mitarbeiter) die Waschhalle, einen Versorgungs-Lkw und Lagerflächen nutzen – denn es geht auch um Synergien. Für die Feuerwehr ist eine Halle für sieben Fahrzeuge geplant, dahinter in einem zweistöckigen Gebäude alle Räume. Der Bauhof bekommt nach rund 40 Jahren eine neue Heimat und wäre nach Süden erweiterbar. Der Volksfestplatz und die Wiese vor dem Schützenheim bleiben vorerst unangetastet.