Der von Gott „Auserwählte“: MAGA-Song hebt Trump in den Himmel

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Die „MAGA“-Bewegung in den USA wird nicht müde, Donald Trumps Wahlniederlage 2020 als Lüge zu bezeichnen. Ein neuer Song geht noch weiter.

Frankfurt – „The Chosen One“ – so heißt die neue Single von Natasha Owens. Die Unterstützerin von Donald Trump bezieht sich im Songtext auf den wahrscheinlich erneuten Kandidaten für die US-Wahl 2024 im November. Er sei von Gott „auserwählt“, die USA zu führen. Binnen fünf Tagen sammelte die Single auf YouTube knapp 170.000 Aufrufe.

Trump selbst teilte das Lied in einem Truth-Social-Post, ebenso wie er jüngst ein Messias-Video über sich selbst geteilt hatte. Im Video zu dem Song kommen mehrere Fotos und Videos von Trump vor – auch bizarre Verbindungen zwischen dem ehemaligen Präsidenten und Jesus werden hergestellt. So heißt es etwa: „Ich stehe an der Seite des Auserwählten/Was der Herr begonnen hat, lässt sich nicht aufhalten“ und „So viele begrüßen ihn/Mit einem Judaskuss/Aber Gott gab uns einen Krieger/Für eine Zeit wie diese.“

„Gott hat Präsident Trump ausgewählt“

Owens hat bereits zuvor Lieder für die „Make America Great Again“-Bewegung („MAGA“) herausgebracht. Sie tritt zum Support für Trump bei konservativen Versammlungen auf, einige ihrer Musikvideos haben bereits über eine Million Aufrufe auf YouTube erzielt. Die 48-Jährige sagte in einer Erklärung, sie glaube, „Gott hat Präsident Trump ausgewählt, um das Böse in unserem Land und das Böse in dieser Welt zurückzuschlagen.“

Zuletzt war Trump vor allem wegen seiner Verurteilung in den Schlagzeilen. Er ist der erste ehemalige US-Präsident, der gleichzeitig ein verurteilter Strafverbrecher ist. Eine Jury in Manhattan hatte Trump in 34 Fällen der Fälschung von Geschäftsunterlagen als Teil einer Wahlverschwörung für schuldig befunden. Es laufen auch noch andere Verfahren gegen Trump. Owens nimmt in ihrem Song auch darauf Bezug: „Ich sage nicht/Er ist etwas Göttliches/Er gerät in große Schwierigkeiten/Immer wieder/Er ist umstritten/Aber eins ist wahr/Unvollkommene Menschen/Ein vollkommener Gott kann sie gebrauchen.“ Trump inszeniert sich seit seiner Schuldsprechung als Märtyrer.

Künstlerin Owens schrieb mehrere Songs zur Unterstützung von Trump

Trump hat ähnliche Verbindungen zwischen sich und Jesus Christus gezogen. Im März behauptete Trump, er habe eine Nachricht erhalten, in der es hieß: „Es ist ironisch, dass Christus seine größte Verfolgung ausgerechnet in der Woche durchlebte, in der sie versuchen, Ihnen Ihr Eigentum zu stehlen.“

„Wunderschön, danke“, antwortete der ehemalige Präsident, anscheinend bewegt. Laut Trump und Owens kann man die 464 Millionen Dollar Strafe anscheinend mit der biblischen Kreuzigung Jesu vergleichen. Trump hatte auch ein KI-Bild gepostet, das eine Gerichtsskizze von Jesus zeigt, der während eines seiner vielen Gerichtsverfahren neben Trump in einem Gerichtssaal sitzt.

Trump-Fans begeistert – doch es gibt auch beißende Kritik

Bei Trump-Fans rief das neue Lied Begeisterung hervor „Keine Satire, sondern aufrichtiges Loblied“. Andere aber kritisierten das Stück heftig. „Aus Platzgründen haben sie sich entschieden, ein paar Wörter wegzulassen: psychotisch, bösartig, narzisstisch, zwanghafter Kontrolleur und kriminell. Das wären wohl zu viele Silben für das Lied gewesen“, schrieb ein X-Nutzer. Und auf YouTube hieß es: „Die Gründerväter würden ins Grab umdrehen, wenn sie ein Lied hören würden, in dem ein ehemaliger US-Präsident als ‚Der Auserwählte‘ gepriesen wird.“ Oder: „Wie fühlt es sich an, den Antichristen anzubeten?“ Das Medium The Independent nannte den Song „peinlich“.

Die Sängerin Natasha Owens und ihr Held Donald Trump (M.)
Die Sängerin Natasha Owens und ihr Held Donald Trump (M.) © Natasha Owens YouTube / Screenshot

Owens wurde zuvor mit ihrer Single „Trump Won“ für 2023 viral, die auf YouTube fast zwei Millionen Mal aufgerufen wurde. Darin unterstützt sie die falsche Behauptung, Trump habe die Präsidentschaftswahlen 2020 gewonnen. „Trump hat gewonnen und das weißt du“, heißt es darin.

Der ehemalige Präsident teilte auch dieses Lied auf TruthSocial, er gilt als langjähriger Fan der christlichen Sängerin. Owens trat letztes Jahr laut ihrer Aussage auf Trumps Anwesen in Mar-a-Lago in Florida auf. Dort widmete sie ihm auch ihr Lied „Warrior“ aus dem Jahr 2019: „Ich bin ein Krieger/Ich werde nicht besiegt werden/Ich bin mutig wegen Jesus.“ (cgsc)

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