Gemeinsam einen Garten bauen: Kleiner Park im Ortskern soll im September öffnen

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Ein Projekt von Bürger für Bürger: Die Freie Liste Otterfing (FLO) hat ein Konzept entwickelt, um den gemeindlichen Garten am St.-Georg-Platz als kleinen Park zu gestalten – ohne Zuschüsse. Unser Bild zeigt (v.l.) Katrin Exner (Gemeinderätin), Bürgermeister Michael Falkenhahn, Johann Killer (Gemeinderat), Katja Schuler (FLO) und Bauhof-Leiter Franz Huber. © Freie Liste Otterfing

Eine schöne Holzterrasse, ein Weg mit zwei Eingängen, Bänke und ein Bücherschrank: Der Garten eines Gemeinde-Grundstücks im Otterfinger Ortskern soll sich während der Sommerferien in einen grünen Treffpunkt für alle verwandeln.

Otterfing – Der Zahn der Zeit nagt unerbittlich am alten Reichl-Anwesen, einem der letzten „Sacherl“ aus alter Zeit. Bürgermeister Michael Falkenhahn (SPD) hätte das Anwesen, das zu weiten Teilen der Gemeinde gehört, gerne komplett restauriert und als „Bürgerhaus“ mit neuem Leben gefüllt. Dafür fehlt jedoch das nötige Geld, das Gebäude muss warten (mehr dazu lesen Sie hier).

Nicht aber der Garten: Die Freie Liste Otterfing (FLO) holte sich jetzt die einstimmige Erlaubnis des Gemeinderats, den trapezförmigen Außenbereich des Anwesens aus seinem Dornröschenschlaf zu holen. „Eine wertvolle Möglichkeit, die Aufenthaltsqualität im Ortszentrum zu erhöhen und einen weiteren Ort der Begegnung zu schaffen“, begründete FLO-Sprecher Hans Killer jun. den Antrag in der jüngsten Sitzung.

Beim ersten Aufschlag des Antrags im Mai hatte es im Gemeinderat noch Vorbehalte gegeben. Gerhard Heimerer (CSU) etwa trieb die Sorge um, dass am Ende doch die Gemeinde als Geldgeber gefordert sein könnte – und das nur für eine Zwischenlösung. Killer jedoch betonte, dass der Gartenbau als gemeinschaftliche Bürgeraktion mit Unterstützung von Vereinen geplant sei; angedacht sei, dass sich etwa der Gartenbauverein, der Bund Naturschutz und das Bürgerforum einbringen. In Vorgesprächen sei es gelungen, Sponsoren für Ausstattung und Baumaterialien zu finden. „Auch Handwerkerfirmen haben Unterstützung zugesagt“, erklärte Killer.

Der Anteil der Gemeinde beschränkt sich laut Antrag auf den Einsatz des Bauhofs, der im Garten einen Bücherschrank platziert, wie er bereits auf dem Landkramerplatz zu finden ist. „Wenn der Bau des Gartens für die Gemeinde zum Nulltarif funktioniert und ein Gemeinschaftsprojekt entsteht, kann man nicht dagegen sein“, stellte Heimerer jetzt in der jüngsten Sitzung klar.

Das Konzept sieht vor, das Grundstück am St.-Georg-Platz 4 von beiden Straßenseiten zu öffnen und einen barrierefreien, befestigten Weg durch das Areal zu legen; die Gartentürl sollen abschließbar sein. Die Erdarbeiten soll das Bauhof-Team im Zuge des Bücherschrank-Aufbaus übernehmen. Vor dem alten Gebäude entsteht eine neue Holzterrasse, umgesetzt als Gemeinschaftsaktion von Bürgern, die dabei von ortsansässigen Handwerkern und Gemeinderäten unterstützt werden.

Der Garten selbst – einst ein kleiner Weiher – bekommt eine Sitzbank, dazu eine polygonale Bank rund um den bestehenden Baum. Geplant ist laut Killer zudem eine wellenförmige Wipp-Liege. Ob zusätzlich ein Sandkasten für Kinder möglich ist, werde sich zeigen, sagt Killer. „Der Garten wird alle Generationen zum Verweilen einladen.“

Man werde demnächst anpacken, kündigt Killer an. Schon Ende Juli soll es losgehen. Während der Sommerferien wollen die Ehrenamtlichen fleißig werkeln, damit der Garten bis Mitte September, wenn die Schule wieder beginnt, zu einem kleinen Park geworden ist – zu einem Genuss in Grün. „Unser Ziel ist, dass die Bürger heuer noch etwas vom neuen Garten haben.“

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