Spaziergänger begegnet Bären im Tiroler Inntal – hier tauchte 2006 auch Bruno erstmals auf

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Ein Spaziergänger ist im oberen Inntal in Tirol auf einen Bären gestoßen. Ob es ein aus Italien neu zugewandertes Tier ist, steht noch nicht fest.

Ried im Oberinntal – Die milden Temperaturen der vergangenen Wochen haben die Bären in den Alpen offenbar dazu veranlasst, ihren Winter zu beenden. Jedenfalls ist seit einigen Tagen ein Exemplar im Oberinntal im österreichischen Bundesland Tirol unterwegs.

Braunbär spaziert über Wanderweg in Tirol und trifft dort auf einen Menschen

„Im Gemeindegebiet von Ried im Oberinntal wurde heute, Mittwoch, eine Bärensichtung im Bereich Herrensteig-Lahnawaldweg gemeldet“, teilte das Bundesland Tirol am 12. März mit. Der ORF berichtet, dass ein Spaziergänger den Bären gesehen habe. „Das Tier bemerkte auch umgekehrt den Mann, drehte sich in der Folge um und verschwand“, heißt es. Ein Foto des Bären gebe es nicht, weil der Spaziergänger kein Handy dabei gehabt habe.

Ein Braunbär tauchte auf einem Wanderweg in Tirol auf.
Ein Braunbär tauchte auf einem Wanderweg in Tirol auf. © IMAGO/imageBROKER/Horst Jegen

Die Kronenzeitung berichtet von einer Frau, der das Tier begegnet sei: „Die Spaziergängerin war mit ihrem Hund im Bereich Herrensteig/Lahnawaldweg unterwegs“, heißt es dort. Der Wanderweg führt nur etwa 300 Meter oberhalb des Ortszentrums durch den Wald und bietet fantastische Ausblicke. „Plötzlich sah die Frau etwa 70 Meter vor sich einen Bären.“ Das Tier habe sich ruhig verhalten. Laut den dem Land Tirol vorliegenden Informationen ist davon auszugehen, dass ein Bär bereits in der vergangenen Woche im Umkreis der Gemeinde Ried im Oberinntal gesichtet wurde. Die Gegend wird auch von Auswärtigen frequentiert, die Urlaub in Österreich machen

Bär ist offenbar schon seit Tagen in der Region in Österreich unterwegs

„Abseits dieser Meldungen liegen der Behörde derzeit keine weiteren Meldungen über Sichtungen oder allfällige Schäden vor“, heißt es weiter. Die Gemeinde Ried habe die Bevölkerung bereits informiert. Das Land Tirol bittet Imker und Imkerinnen um besondere Aufmerksamkeit. „Es wird dringend empfohlen, Bienenstöcke mittels Elektrozaun zu schützen“, heißt es in der Mitteilung.

Schloss Sigmundsried Castle Ried im Oberinntal Nauders Tiroler Oberland Tirol, Tyrol Austria
Der Bär tauchte nur wenige Hundert Meter vom Ortszentrum von Ried i.O. (hier das örtliche Schloss) im Wald auf. © IMAGO/Volker Preusser

Ansonsten lägen „derzeit keine Hinweise auf auffälliges Verhalten des beobachteten Bären oder ein erhöhtes Risiko für die Bevölkerung“ vor. Weiter: „Alle Bären, die in Tirol in den letzten Jahren festgestellt wurden, zeigten scheues Verhalten. Die Wahrscheinlichkeit in Tirol einem Bären zu begegnen, ist zudem äußerst gering“, beruhigen die Behörden. 

Schon voriges Jahr gab es Bärensichtungen in der Region - hier war auch Bruno unterwegs

Tatsächlich gab es im Tiroler Oberinntal im vorigen Jahr zwischen Mai und Oktober acht Video beziehungsweise Fotoaufnahmen durch Wildkameras im Bereich Ried sowie Pfunds nahe der italienischen Grenze am Reschenpass. Ein Schaf wurde gerissen, Bienenstöcke geplündert, ein Spazierweg in der Nähe der Bienenstöcke vorsichtshalber gesperrt. Insgesamt waren das Tier oder die Tiere aber eher unauffällig.

Braunbär Bruno steht jetzt ausgestopft im Münchner Museum Mensch und Natur.
Braunbär Bruno steht jetzt ausgestopft im Münchner Museum Mensch und Natur. © Marcus Schlaf

Anders war es mit dem berühmte-berüchtigten Braunbären Bruno, der im Mai 2006 aus dem Trentino über Südtirol nach Tirol gewandert war, er wurde erstmals am Reschenpass auf österreichischem Staatsgebiet gesichtet, bevor er seinen Raubzug durch Vorarlberg, Tirol und Oberbayern startete. Er hatte keine Scheu vor Menschen und galt deshalb als Risikobär. Bruno wurde am 26. Juni 2006 um 4.50 Uhr auf der etwa 1500 Meter hoch gelegenen Kümpflalm nahe des Schliersees in Oberbayern erschossen und wird nun ausgestopft im Museum Mensch und Natur in München ausgestellt.

Immer wieder tauchen Bären n den Alpen auf - in Italien tötete eine Bärin einen Menschen

Auch im Allgäu wurde im vorigen Jahr ein Bär gesichtet. Ein anderer Bär, der im Frühjahr 2023 einen Streifzug durch Tirol und Oberbayern unternahm, wurde schließlich im Salzburger Land von einem Zug überfahren und getötet. In Südtirol gibt es auch immer mehr Hinweise auf die nicht ungefährlichen Raubtiere. Alle diese Tiere stammen von einer ausgewilderten Bärenpopulation im Trentino (Norditalien), wo es große Probleme mit der wachsenden Population der Raubtiere gibt. 2023 hatte eine Bärin dort einen Jogger getötet.

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