So anders sollte Harry Potter aussehen: Die düstere Version, die nie ins Kino kam

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David Fincher wollte Harry Potter düster machen, doch Warner Bros. lehnte ab. Warum scheiterte sein Konzept und welche anderen Regisseure hatten Interesse?

David Fincher, der Meister hinter düsteren Thrillern wie „Seven“ und „Zodiac“, stand einmal kurz davor, einen Harry-Potter-Film zu inszenieren. Doch wie er kürzlich im Gespräch mit Variety verriet, hätte seine Version einen deutlich anderen Ton angeschlagen als die kindliche Magie, die Chris Columbus in „Der Stein der Weisen“ und „Die Kammer des Schreckens“ geschaffen hat. Hätten wir um ein Haar die nostalgische Kindheitsmagie von den Harry-Potter-Filmen missen müssen?

Die düstere Version von Harry Potter von David Fincher

So anders sollte Harry Potter aussehen: Die düstere Version, die nie ins Kino kam © IMAGO / Ronald Grant

Man bat mich, zu einem Gespräch über meine Idee für Harry Potter zu kommen“, erinnert sich Fincher an sein Treffen mit Warner Bros. „Ich sagte: ‚Ich möchte nicht die saubere Hollywood-Version machen. Ich will etwas, das mehr wie „Withnail & I“ aussieht und irgendwie gruselig ist.‘“ Laut Fincher hatte das Studio eher die Vision von „Thom-Browne-Schultagen im Stil von Oliver Twist.“ Harry, der Vollwaise ist, sollte nicht noch zusätzlich in einer düsteren, humoristisch-abgründigen Welt à la der britischen Kultkomödie „Withnail & I“ leben müssen.

Welche Regisseure waren ebenfalls an Harry Potter interessiert?

Damit endete Finchers Ausflug in die magische Welt von Harry Potter, bevor er richtig begonnen hatte. Er reiht sich damit in eine illustre Liste von Regisseuren ein, die ebenfalls fast bei der Zauberer-Saga beteiligt gewesen wären, darunter Steven Spielberg, Guillermo del Toro, M. Night Shyamalan, Jonathan Demme, Terry Gilliam und Rob Reiner. Alle scheiterten jedoch an kreativen Differenzen mit dem Studio oder der Autorin J.K. Rowling.

David Fincher wollte schon „Spider-Man“ erwachsener machen

2023 erzählte David Fincher The Guardian über seine Idee, den Fokus direkt auf den erwachsenen Peter Parker zu setzen. In Sam Raimis Version von 2002 wird die klassische „Spider-Man“ Origin-Geschichte erzählt und gezeigt, wie der Teenager Peter sich in einen Helden verwandelt. Die Reaktion des Studios?:

Sie hatten kein verdammtes Interesse. Und ich verstehe es ja. Sie meinten: ‚Warum musst du die Origin-Story zerstören?‘ Und ich meinte so ‚Weil sie dumm ist?‘ Die Origin-Story bedeutet Vielen etwas, aber ich hab‘s mir angesehen und dachte ‚Eine rot-blaue Spinne? Ich kann viel umsetzen im Leben, aber das gehört nicht dazu.‘

David Fincher hat ein Händchen für düstere Roman-Adaptionen

Gone Girl“ und „Verblendung“ basieren auf Bestseller-Romanen, doch für den Regisseur spielt der Erfolg der Vorlage keine große Rolle: „Diese Bücher werden an Filmstudios verkauft, wenn es ein Publikum gibt, danach komme ich in die Nahrungskette, wenn das Projekt lecker aussieht. Ich war an „Gone Girl“ interessiert trotz der Tatsache, dass es ein Bestseller ist.“ Laut Fincher können unterschiedliche Faktoren einen dazu bewegen, ein Projekt gut zu finden. „Ich würde das gerne sehen, und zwar auf diese Art und Weise.“

Das Projekt, dass David Fincher im Jahr 2025 laut einigen Quellen in seinen Bann gezogen haben soll, ist die US-Version von Squid Game – Fans können gespannt sein, auf welche Art er diese, schon sehr dunkle, Geschichte interpretiert.

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