Schutz für Putins Schwarzmeerflotte: Waffe gegen Ukraine-Drohnen vorgestellt

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Russland hat im Schwarzen Meer bereits viele Verluste erlitten. Eine Drohne soll Abhilfe schaffen. Doch auch die Ukraine nutzt neue Technologien.

Moskau - Die ukrainische Armee konnte bereits einige Erfolge gegen Wladimir Putins Schwarzmeerflotte verbuchen - oft durch unbemannte Wasserfahrzeuge. Offenbar hat das russische Militär jetzt eine neuartige explosive Marinedrohne entwickelt, um seine Schiffe im Ukraine-Krieg besser schützen und die Verluste minimieren zu können.

Wladimir Putins Schwarzmeerflotte soll durch eine neuartige Drohne besser vor Angriffen der Ukraine geschützt werden.
Wladimir Putins Schwarzmeerflotte soll durch eine neuartige Drohne besser vor Angriffen der Ukraine geschützt werden. © IMAGO/Valeriy Sharifulin

Russlands Verluste im Angriffskrieg: Neue Waffen sollen Putins Armee stärken

Laut einem Bericht des russischen Fernsehsenders RTVI kann das neue unbemannte Kamikaze-Überwasserfahrzeug (USV) 250 Kilogramm Sprengstoff tragen. Zudem sei es doppelt mit Navigationssystemen ausgestattet - sowohl mit Satellitennavigation als auch mit einem Trägheitsnavigationssystem. Um die Verluste im Angriffskrieg gegen die Ukraine zu minimieren, habe man die Genauigkeit erhöht und verringere mögliche Probleme durch Störsignale. Das berichtete der Sender unter Berufung auf einen für das Entwicklungsprogramm zuständigen Offizier der russischen Spezialeinheiten.

Was versteht man unter Trägheitsnavigation?

Trägheitsnavigation, auch Inertialnavigation genannt, ist ein Navigationsverfahren, das auf der Nutzung von Beschleunigungsmessern und Gyroskopen basiert, um die Position, Geschwindigkeit und Orientierung eines bewegten Objekts zu bestimmen. Im Gegensatz zu GPS oder anderen externen Navigationssystemen arbeitet die Trägheitsnavigation unabhängig von äußeren Signalen und kann somit in Umgebungen eingesetzt werden, in denen externe Navigationshilfen nicht verfügbar oder gestört sind - beispielsweise unter Wasser oder im Weltraum.

Sergei Schoigu, der frühere russische Verteidigungsminister, habe dem Projekt grünes Licht gegeben, so der Bericht. Jetzt würden die Entwickler auf die Zustimmung seines Nachfolgers, Andrei Beloussow, warten. Laut der US-Website Newsweek kursieren im Netz trotzdem Videos, die darauf hindeuten, dass Tests der explosiven Unterwasserdrohne stattfinden.

Putin will seine Schiffe im Ukraine-Krieg mit Drohnen schützen - doch auch Kiew entwickelt neue Waffen

Der seit mehr als zwei Jahren andauernde Krieg in der Ukraine hat die Entwicklung von Drohnen in der Luft, am Boden und auf dem Wasser vorangetrieben. Kiew und Moskau haben massiv in ihre Drohnenprogramme investiert, wobei beide Seiten um mehr und schnellere Innovationen wetteifern.

Vor allem die Ukraine weiß die neue Technologie geschickt für sich zu nutzen und ist für den Einsatz von Drohnen auf dem Wasser bekannt geworden. Ihre USVs bedrohen die russische Schwarzmeerflotte, die teilweise um die Krim stationiert ist, sowie wichtige Infrastrukturen, die die Halbinsel mit dem russischen Festland verbinden. Moskau kontrolliert die Krim seit einem Jahrzehnt, und Kiew hat geschworen, sie zurückzuerobern.

Verluste im Ukraine-Krieg: Drei Schiffe seit Beginn des Jahres durch ukrainische Drohnen verloren

Ukrainischen MAGURA V5-Kamikaze-Drohnen, die dem militärischen Geheimdienst des Landes gehören, werden für die Beschädigung und Zerstörung einer Reihe von russischen Marineschiffen im Schwarzen Meer verantwortlich gemacht. Seit Anfang des Jahres waren unter den Verlusten im Ukraine-Krieg das russische Raketenschiff ‚Iwanowetz‘, das Landungsschiff ‚Caesar Kunikow‘, eine russische Korvette und ein Hochgeschwindigkeits-Patrouillenboot.

Eine weitere Art von Drohnen, die Sea-Baby-USVs, betreibt der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU (Sluschba bespeky Ukrajiny). Gegenüber Newsweek bestätigte eine Quelle in der Behörde im vergangenen Monat, dass Kiew modifizierte Sea-Baby-Marinedrohnen einsetze. Diese seien mit Grad-Mehrfachraketenwerfern aus der Sowjetära ausgestattet und gegen Moskaus Streitkräfte im Süden des Landes im Einsatz. Auch beim Angriff auf die Krim-Brücke im Vorjahr kamen sie Kiew zufolge zum Einsatz. (tpn)

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