Die Entscheidung ist gefallen: Pfarrer Stephan Rauscher verlässt den Pfarrverband Holledau zum 31. August. Sein Nachfolger steht ebenfalls schon fest: Pater Christopher übernimmt ab 1. September.
Hallertau – Als Anfang März bekannt wurde, dass Pfarrer Stephan Rauscher den Pfarrverband Holledau verlassen und auf Wunsch von Kardinal Reinhard Marx ab 1. September die Leitung der Pfarrverbände Grafing und Aßling im Dekanat Ebersberg übernehmen wird, haben die Gläubigen mobil gemacht: Unter dem Titel „Pfarrer Stephan Rauscher gehört zu uns“ wurde von der Katholischen Landjugend Nandlstadt, den Dancing Angels und dem Theaterverein Zamgspuit eine Unterschriftenaktion gestarte. Dabei kamen 2875 Unterschriften zusammen, wie Doris Tafelmaier auf FT-Nachfrage berichtete. Sie ist in allen drei Vereinen aktiv und hat die Petition zusammen mit Rebecca Bauer initiiert.
Vor etwa zwei Wochen sind die jungen Frauen ins Ordinariat nach München gefahren, haben die Unterschriften dem Generalvikar übergeben und mit diesem noch ein Gespräch geführt. Dabei sei schnell klar geworden, dass die Entscheidung, Pfarrer Rauscher nach gut zehn Jahren zu versetzen, „unumstößlich“ sei, wie Doris Tafelmaier wenig überrascht erklärte. „Wir haben uns schon gedacht, dass es schwierig werden würde, das zu kippen.“ Trotzdem wollte man nichts unversucht lassen, den Seelsorger in der Region zu halten, denn: „Er ist uns wichtig.“ Den Einsatz für den Pfarrer habe der Generalvikar auch positiv zur Kenntnis genommen: „Er hat sich gefreut, dass sich junge Leute für die Kirche engagieren“, berichtete Tafelmaier.
Etwas enttäuscht sind die Initiatorinnen und ihre Mitstreiter, dass die Bürgermeister der vier betroffenen Gemeinden – Mathias Kern (Attenkirchen), Gerhard Betz (Nandlstadt), Anita Wölfle (Wolfersdorf) und Hans Sailer (Au) – ihr Versprechen nicht wahr gemacht haben: Als sie Mitte März im Rahmen eines Pressetermins auf den Listen unterschrieben haben, hatten sie angekündigt, sich in einem offenen Brief an das Ordinariat und Kardinal Reinhard Marx zu wenden mit der Bitte, dass Pfarrer Rauscher „noch a bisserl bei uns bleiben kann“, wie es Mathias Kern damals formulierte. Auch um einen Gesprächstermin wollte man sich bemühen. Doch die Bürgermeister hätten „weder einen Brief geschrieben noch sich um einen Termin bemüht“, erklärte Doris Tafelmaier. Das gleiche hätte ihr auch der Generalvikar bestätigt.
Mittlerweile steht schon der Nachfolger von Pfarrer Stephan Rauscher fest: Pater Christopher Gnanaprakasam, der aktuell in den Pfarrverbänden Zolling und Langenbach im Einsatz ist, wird den Pfarrverband Holledau ab 1. September übernehmen. Der Geistliche gehört dem Prämonstratenserorden an und ist seit 2018 im Dienst der Erzdiözese München und Freising. „Wir freuen uns alle sehr über den lückenlosen Übergang“, schreibt Pfarrer Rauscher auf der Homepage des Pfarrverbands. Und weiter: „Von Herzen wünsche ich ihm viel Freude, Kraft und natürlich Gottes Segen für sein priesterliches Wirken in dieser neuen Aufgabe.“
Doris Tafelmaier ist überzeugt, dass Pater Christopher mit offenen Armen empfangen wird: „Wir sind gespannt, ihn kennenzulernen, und guter Dinge, dass er nett und aufgeschlossen ist.“ Zuvor allerdings heißt es Abschied nehmen von Pfarrer Rauscher, und zwar bei einer Abschiedsfeier des Pfarrverbands am Sonntag, 20. Juli, ab 10.30 Uhr im Pfarrgarten in Attenkirchen. Geplant sind ein Festgottesdienst, Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen und zum Abschluss (16.30 Uhr) eine Andacht.