Sieben Tipps, das Naschen im Advent gesund zu steuern

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Kinderpunsch, Plätzchen, Spekulatius: Im Advent haben es Eltern ganz schön schwer, ihre Kinder gesund zu ernähren. Wir verraten, wie es trotzdem geht.

Die Adventszeit ist für Familien eine besondere Zeit, geprägt von gemütlichen Stunden, funkelnden Lichtern und natürlich einer Vielzahl von Leckereien. In der Vorweihnachtszeit lauern überall süße Versuchungen: Die Schule verschenkt Schoko-Nikoläuse, Oma backt Plätzchen und der Adventskalender ist mit Schoki oder anderem Süßkram gefüllt. Für Eltern kann es ziemlich herausfordernd sein, den Zuckerkonsum ihrer Kinder währenddessen im Auge zu behalten. Das bedeutet aber nicht, dass Ihr Nachwuchs zwangsläufig dem Zuckerrausch verfallen muss.

Wie viel Zucker dürfen Kinder essen?

Im Advent gibt es viele süße Leckereien für Naschkatzen. © Pond5 Images / IMAGO

Dass zu viel Zucker nicht gesund ist, wissen wir alle. Doch wie viel Zucker ist eigentlich erlaubt? Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfehlen eine Zuckeraufnahme von weniger als zehn Prozent der Gesamtenergiezufuhr. Noch besser sei ein Wert von unter fünf Prozent. Der Berufsverband für Kinder- und Jugendärzte wiederum spricht sich für eine Zuckermenge von maximal 25 Gramm pro Tag aus. Das entspricht etwa sechs kleinen Teelöffeln. Bei Babys und Kleinkindern sollte die Zuckerzufuhr noch niedriger ausfallen. Süßes zu limitieren ist auch durchaus sinnvoll, so kann ein zu hoher Zuckerkonsum bei Kindern unter anderem das Risiko für Übergewicht, Diabetes mellitus Typ 2 und Karies steigen. Außerdem besteht langfristig eine höhere Wahrscheinlichkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder rheumatische Erkrankungen zu entwickeln.

Süßer Genuss in der Vorweihnachtszeit: Sieben Tipps für gesundheitsbewusste Eltern

In der Advents- und Weihnachtszeit ist es gar nicht so einfach, die empfohlene Höchstgrenze einzuhalten. Mit den folgenden Strategien können Eltern den Zuckerkonsum ihrer Kindern steuern.

1. Strenger Verzicht muss nicht sein

Manche Eltern wollen ihre Kinder komplett zuckerfrei ernähren. Experten wie die Ernährungswissenschaftlerin Mathilde Kersting raten von diesem radikalen Konzept ab. „Es wird nicht funktionieren, wenn Eltern versuchen, den Zucker komplett aus der Ernährung zu verbannen“, erklärt sie gegenüber Welt. Gerade in der Adventszeit wäre das auch schwierig, schließlich gehören Plätzen, der Adventskalender und der Schokonikolaus doch zu festen Traditionen. Und es gibt auch einige zuckerarme Weihnachtssüßigkeiten, die ganz ohne schlechtes Gewissen verputzt werden dürfen.

2. Machtwort sprechen

Oma, Tante und Co. beschenken kleine Naschkatzen gerne mit Süßigkeiten. Eltern sollten sich nicht scheuen, Verwandte darauf anzusprechen. Bitten Sie darum, weniger Leckereien und stattdessen andere Sachen zu schenken – zum Beispiel Zeit. Denn gemeinsame Ausflüge erfüllen Kinder mit noch mehr Freude als eine weitere Schokoladentafel.

3. Süßes außer Sichtweite lagern

Wenn Kekse direkt vor der Nase liegen, dann ist auch die Versuchung groß. Das ist bei Erwachsenen genauso. Nicht umsonst heißt es schließlich: „Aus den Augen, aus dem Sinn“. Süßigkeiten sollten in einer Dose in der Küche oder Vorratskammer aufbewahrt werden – auf keinen Fall im Kinderzimmer. Dort hätte der Nachwuchs ständig Zugriff darauf.

4. Vorbild sein

Eltern spielen eine wichtige Rolle, wenn es um den Umgang mit Süßigkeiten geht. Wer selbst maßvoll genießt und eine positive Einstellung zu gesunden Lebensmitteln zeigt, überträgt dies auch auf seine Kinder. Die orientieren sich nämlich an den Verhaltensweisen ihrer Bezugspersonen.

5. Feste Naschzeiten einführen

Anstatt Kindern den Zugang zu Süßigkeiten komplett zu verbieten, kann es hilfreich sein, konkrete Zeiten für den Genuss festzulegen. Beispiel: Nach dem Mittagessen ist eine kleine Portion Süßes erlaubt. Das gibt Kindern ein Gefühl von Sicherheit und reduziert die Wahrscheinlichkeit, dass sie heimlich naschen oder sich überessen. Alternativ können Sie Ihren Kindern auch Wochen- oder Tagesrationen zuteilen. Dann wissen die Kleinen, was auf sie zukommt.

6. Lieber selber backen

Was gibt es Schöneres, als im Advent gemeinsam zu backen? Auch für Kinder gehören diese Momente in der Weihnachtsbäckerei zu den absoluten Höhepunkten. Das Gute am Selberbacken ist, dass Eltern selbst entscheiden können, wie viel Zucker in den Keksen landet. In manchen Rezepten kommen auch natürliche Zuckeralternativen wie Dattelpaste oder Honig zum Einsatz. Außerdem können Sie gesunde Zutaten wie Haferflocken oder Vollkornmehl verwenden.

7. Süße Traditionen in Maßen genießen

Beim Besuch von Weihnachtsmärkten oder -feiern ist es sinnvoll, vorher Regeln festzulegen: Zum Beispiel, dass jeder eine süße und eine herzhafte Leckerei auswählen darf. Dadurch können Kinder Weihnachtsspezialitäten bewusst genießen. Und: Es muss nicht immer ein Schoko-Adventskalender sein. Mindestens genauso viel Freude bereitet es, wenn hinter den Türchen Sticker, kleine Spielzeuge oder Gutscheine für gemeinsame Aktivitäten wie Schlittschuhlaufen stecken.

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