Was sich Kinder von Christkind, Nikolaus und Weihnachtsmann wünschen
Auch in diesem Jahr können Kinder wieder Weihnachtsbriefe an die Deutsche Post schicken. Dabei zeigt sich: Schon einige Kita-Kinder hätten gerne ein Handy.
Wie bereits in den vergangenen Jahren, können Kinder auch in diesem Jahr Weihnachtsbriefe an mehrere Weihnachtspostfilialen der Deutschen Post schicken. Tausende Briefe mit Wunschzetteln von Kindern aus Deutschland und dem Ausland werden dort gesammelt und von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern gelesen und beantwortet.
Weihnachtspost geht an Gemeinden mit weihnachtlichen Namen
So wünscht sich Romy etwa „eine Handyhülle mit einer Katze“, Milo eine rot-orange-farbene Eisenbahn – und Levi eine echte Eisdiele, wie die Deutsche Presseagentur (dpa) berichtet. Manche Wunschzettel sind mit ausgeschnittenen Bildern aus Spielzeugkatalogen versehen, andere enthalte lange Listen. Zehntausende solcher Weihnachtsbriefe erreichen täglich die sieben Weihnachtspostfilialen der Deutschen Post, die über ganz Deutschland verteilt sind.

Die Kinder können ihre Wünsche an das Christkind, den Nikolaus oder den Weihnachtsmann adressieren. Sie können diese nach Engelskirchen, Himmelpforten oder Himmelstadt schicken. Auch in den kleinen Gemeinde St. Nikolaus sowie den Orten Nikolausdorf und Himmelpfort sowie Himmelsthür sind Weihnachtspostfilialen eingerichtet.
Der Anspruch der vielen Helferinnen und Helfer, zu denen auch schon Rolf Zuckowski gehörte: Jeder Brief soll beantwortet werden. Und das erfordert Fleiß. Denn allein die beliebteste Weihnachtspostfiliale Engelskirchen erreichen jedes Jahr rund 150.000 Wunschbriefe aus über 50 verschiedenen Ländern. Damit alle Briefe rechtzeitig beantwortet werden können, gilt – je nach Filiale – ein bestimmter Einsendeschluss, den Eltern auf den Seiten der Deutschen Post nachlesen können.
Schon Kita-Kinder wünschen sich ein Handy
Viele Kinder beschreiben in ihren Briefen nicht nur, was sie sich wünschen, sondern auch warum. So schreibt Lisa an das Christkind: „Ich wünsche mir eine Nähmaschine, weil ich schon immer eine eigene Decke nähen wollte“. Und Moritz braucht Handschuhe fürs BMX-Fahrrad, „weil ohne tun die Hände weh“.
Meine news
Rosemarie Schotte ist ehrenamtliche Leiterin des Weihnachtspostamts im unterfränkischen Himmelstadt und berichtet von den Klassikern unter den Wünschen. Darunter:
- Gesellschaftsspiele
- Bastelsets
- Malstifte
- Autos
- Puppen samt Zubehör
- Lego
- Playmobil
Aber auch elektronische Geräte wie Tablets und Handys tauchen auf den Wunschlisten auf. „Handys werden oft schon von Kindergartenkindern gewünscht“, erklärt Schotte.
Wenn sich Kinder ein Haustier wünschen
Auch Tiere wie Meerschweinchen, Hunde und Katzen tauchen immer wieder auf den Wunschzetteln auf. Tierschützer warnen jedoch davor, Haustiere als Weihnachtsüberraschung zu schenken. So mahnt der Deutsche Tierschutzbund, sich die Anschaffung eines Haustieres mit allen Konsequenzen gut zu überlegen. Denn ein Haustier geht mit einer großen Verantwortung einher und Tiere haben – anders als Spielwaren – eigene Bedürfnisse. Einfach umtauschen oder zurückgeben, etwa wenn das Interesse des Kindes nachlässt, ist hier nicht möglich. Hinzu kommt, dass Tiere Zeit zur Eingewöhnung brauchen. Die hektische Weihnachtszeit ist dazu nicht der richtige Zeitpunkt.
Besondere Erlebnisse und Zeit mit der Familie
Andere Kinder wünschen sich besondere Erlebnisse. Etwa einmal mit einem Flugzeug zu fliegen. Ein Junge aus Ghana träumte hingehen davon, einmal Schnee zu sehen und anzufassen.
Außerdem fällt den Helferinnen und Helfern der Weihnachtspostfilialen seit einigen Jahren auf, dass sich Kinder häufiger als früher Zeit mit der Familie wünschen. „Zusammen mit den Eltern oder Großeltern spielen oder einen Ausflug machen, aber auch Gesundheit für die Familie oder dass Oma und Opa noch lange leben mögen – das hat seit Corona auffallend zugenommen“, erklärt Birgit Müller gegenüber dpa. Sie hilft seit 34 Jahren Helferin in der Christkind-Postfiliale. „Da schwingt mehr Sorge drin mit als früher, sowohl für das eigene Befinden als auch für das Befinden anderer.“
Auch der Ukraine-Krieg und der Krieg im Nahen Osten beschäftigen viele Kinder. „Früher war auch schon oft der Wunsch nach Frieden in Briefen zu finden, aber es wirkte oft wie von den Eltern diktiert, so am Ende dran gehängt ‚und dann wünsche ich mir noch Frieden auf Erden‘ “, so Müller. „Heutzutage schreiben die Kinder das oft mit eigenen Worten, es wirkt durchdacht. Ich glaube, die Kinder bekommen vom Weltgeschehen sehr viel mit und machen sich ihre eigenen Gedanken dazu.“