Wildunfall: Unbekannter überfährt Biber in Kaufbeuren
Gestern wurde nach Einbruch der Dunkelheit bei der Spittelmühle ein Biber überfahren, bestätigte die Polizeipressestelle Schwaben Süd/West. Auch der Biberbeauftragte und Jagdberater der Stadt Kaufbeuren Stefan Schopf äußerte sich gegenüber der Redaktion zum Vorfall.
Kaufbeuren – Immer wieder werden nahe der Kaufbeurer Spittelmühle Biber gesichtet, gemeldet und oft auch gerettet. Gestern Abend kam jede Hilfe zu spät. Der Biber von gestern Abend wurde offenbar von einem Auto überfahren und verendete auf offener Straße. „In diesem Fall hat der Biber vermutlich aufgrund der gestiegenen Temperaturen in den vergangenen Tagen seine Ruhezeit unterbrochen und nach Nahrung gesucht, um seine eingelagerte Nahrung nicht weiter aufbrauchen zu müssen“, erklärt der Kaufbeurer Biber-Experte Schopf.
Die baulichen Gegebenheiten im Bereich der Spittelmühlkreuzung und des Parkhauses am Kunsthaus veranlassen Biber immer wieder, die schützenden Wasserläufe zu verlassen und sich auf Wanderschaft durch den Verkehr zu begeben (wir berichteten). Das kann das ganze Jahr über geschehen, besonders aber im Frühjahr.
„In einer Biberburg halten sich grundsätzlich zwei Generationen auf“, erklärt Stefan Schopf. „Wenn die Tiere im März beziehungsweise April Nachwuchs bekommen, wird die ältere Generation nach zwei Jahren aus der Biberburg vertrieben und muss sich deshalb eine neue Heimat suchen. Aus diesem Grund sind insbesondere zu dieser Jahreszeit – eventuell auch bis Mai – vermehrt Biber unterwegs“.
Biber in Kaufbeuren überfahren: Zu welchen Uhrzeiten sollten Autofahrer besonders vorsichtig sein?
Biber sind überwiegend dämmerungsaktiv, weshalb sie am ehesten zu dieser Zeit unterwegs sind. „Der Biber gestern wurde aber vermutlich erst gegen 21 Uhr überfahren“, sagt Schopf. Vorsicht ist also auch spät am Abend geboten.