Neuer Verlust nach Bomber-Debakel: Ukraine zerstört Iskander-Abschussrampe
Die Ukraine hat drei Iskander-Raketenwerfer getroffen. Das könnte einen Angriff auf Kiew verhindert haben. Doch die Strategie dahinter ist größer.
Klyntsy – Bei einem Angriff der Ukraine auf russische Raketentruppen sollen drei Iskander-Raketenwerfer getroffen worden sein. Berichten der ukrainischen Armee zufolge sei eine Iskander-Abschussrampe komplett zerstört, zwei weitere schwer beschädigt. Im Ukraine-Krieg konnte damit womöglich ein Angriff der Armee des russischen Präsidenten Wladimir Putin auf Kiew abgewehrt werden, meint der ukrainische Generalstab der Armee.
Die ukrainische Hauptstadt war laut Bericht des ukrainischen Militärs wahrscheinliches Ziel der 26. russischen Raketenbrigade, zu der die drei Raketenwerfer gehörten. „Dank der effektiven Aufklärung und der koordinierten Bemühungen der Streitkräfte und des Sicherheitsdienstes der Ukraine wurden die Ziele erfolgreich getroffen“, hieß es in dem Telegram-Beitrag des Generalstabs. Zivilisten sollen bei dem Angriff nicht verletzt worden sein, noch unbekannt seien die Verluste in Russlands Armee. Begleitet wurde er von einem Video, das den Treffer zeigen soll.
Iskander wichtig für Russland-Armee im Ukraine-Krieg: Kiews Strategie soll Moskau vor Offensive schwächen
Die Iskander ist ein ballistisches Raketensystem mit einer Reichweite von bis zu 500 Kilometern. Es wird von Russland für Präzisionsschläge gegen militärische Ziele und Infrastruktur genutzt. Iskander-Systeme können sowohl konventionelle als auch nukleare Sprengköpfe tragen. Diese Eigenschaften machen die Kurzstreckenraketen aus russischer Herstellung zu einem wichtigen Teil der russischen Kriegsstrategie.
Der ukrainische Angriff war Teil einer Strategie gezielter Angriffe auf Kriegsinfrastruktur, mit der die russische Fähigkeit zu Offensiven geschwächt werden soll. Wenn die antizipierte russische Sommeroffensive starten sollte, wäre dieser dann möglicherweise weniger stark.

Kiew trifft im Ukraine-Krieg insgesamt 16 Standorte von Putins Armee – muss aber auch einstecken
Teil dieser Strategie ist auch die Operation „Spinnennetz“, bei der die Ukraine mit einem Drohnen-Großangriff russische Bomber auf russischem Territorium ins Visier nahm. Laut dem ukrainischem Militärgeheimdienst SBU sollen 41 Flugzeuge zumindest beschädigt worden sein. In Russland verursachte die Aktion Sorge, denn sie offenbarte die Verwundbarkeit der russischen Bomber-Flotte.
In der Nacht auf den 5. Juni soll die Ukraine so insgesamt 16 Standorte mit russischen Luftangriffsfahrzeugen getroffen haben. Die ukrainische Armee konnte allerdings nicht nur Erfolge einfahren. In derselben Nacht schoss Russland 103 Drohnen und eine ballistische Rakete vom Typ Iskander-M auf ukrainisches Territorium ab. Hauptangriffsgebiete warnen die Regionen Tschernihiw, Charkiw und Odessa. Ein Großteil der Drohnen, 74 russische Shahed-Drohnen, konnte abgewehrt werden – allerdings nicht alle. (lismah)