Ende des Ukraine-Kriegs: Russland warnt vor Nato-Friedenstruppen
Wie kann der Krieg in der Ukraine enden? Die Entsendung von Nato-Friedenstruppen wird diskutiert – laut Trump wäre das Europas Job. Moskau lehnt die Überlegung ab.
Moskau – Vertreter von Nato-Staaten äußern sich seit Wochen immer wieder über die Möglichkeit, Friedenstruppen in die Ukraine zu entsenden. In der Debatte geht es auch darum, wie die Ukraine in die Lage versetzt werden könnte, mögliche Friedensverhandlungen mit Russland aus einer Position der Stärke herauszuführen. Neben Waffen für die Ukraine sind daher auch die Nato-Truppen im Gespräch, die eine mögliche Waffenruhe absichern könnten. Nachdem sich in den vergangenen Tagen Vertreterinnen und Vertreter von Nato-Staaten teils offen für die Entsendung von Truppen gezeigt hatten, äußerte sich nun auch Moskau.
Frieden in der Ukraine: Moskau lehnt Nato-Friedenstruppen ab – „unkontrollierbare Eskalation“
Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, erklärte am Donnerstag (23. Januar) laut Reuters-Bericht, Russland lehne die Überlegung der Nato-Staaten ab. Die Entsendung, so die russische Außenministerin, würde die Gefahr einer „unkontrollierbaren Eskalation“ bergen. Sacharowa soll sich bei der Pressekonferenz auf Äußerungen des britischen Premierministers Keir Starmer sowie des deutschen Verteidigungsministers Boris Pistorius bezogen haben.
Trumps schließt US-Truppen in der Ukraine aus: Pistorius sieht Deutschland in der Verantwortung
Pistorius hatte in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung vor wenigen Tagen die Entsendung deutscher Friedenstruppen nicht ausgeschlossen. „Wir sind der größte Nato-Partner in Europa. Da liegt es ja auf der Hand, dass wir eine Rolle spielen werden, Verantwortung übernehmen müssen“, so der Verteidigungsminister. Jedoch betonte Pistorius auch, man werde über die Frage diskutieren, „wenn es so weit ist“.
Die Debatte über die Entsendung von Friedenstruppen hatte der französische Präsident Emmanuel Macron im Dezember angestoßen. Bundeskanzler Olaf Scholz kritisierte den Vorstoß damals als verfrüht. Mit dem Amtseintritt von US-Präsident Donald Trump am 20. Januar haben Diskussionen darüber, wie der Ukraine-Krieg enden könnte, noch einmal an Fahrt aufgenommen. Seine Ankündigung, den Krieg innerhalb von 24 Stunden zu beenden, korrigierte das Team des Republikaners bereits vor Amtsantritt: Es werde ein Prozess über mehrere Monate erwartet.
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Trump soll laut Reuters-Bericht bei einem Treffen mit Macron und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Dezember deutlich gemacht haben, dass die USA keine Soldaten für die Sicherheit der Ukraine entsenden würde. Das müsse Europa übernehmen.
Ende des Ukraine-Kriegs: Debatte über Nato-Friedenstruppen – Selenskyj spricht von „mindestens 200.000“
Kiew erklärte Mitte Januar, die Stationierung von Nato-Staaten zu unterstützen. „Wir unterstützen, dass ein Kontingent des einen oder anderen Landes, unserer Verbündeten, unserer strategischen Partner, ein Teil der Sicherheitsgarantien werden kann“, sagte Selenskyj auf einer Pressekonferenz mit dem polnischen Regierungschef Donald Tusk in Warschau. Die Frage der Truppenstationierung habe er bereits mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und Vertretern der baltischen Staaten diskutiert. Er werde das auch mit Großbritannien besprechen, kündigte Selenskyj an.
Beim Weltwirtschaftsforum in Davos erklärte der ukrainische Präsident am Dienstag, es brauche „mindestens 200.000“ Soldaten der Unterstützer-Staaten, um ein Friedensabkommen in der Ukraine durchzusetzen. Im Interview mit Bloomberg betonte Selenskyj, jede wirksame Friedenstruppe benötige US-Truppen. Verbündete in Europa hätten nicht genügend Soldaten. (pav mit Agenturen)