22-Jähriger spart 40 Prozent seines Einkommens, um früher in Rente zu gehen

Viele Vertreter der Generation Z beginnen bereits in ihren 20ern mit dem Sparen für die Rente. Auch der 22-jährige Harrison Obayagbona möchte so schnell wie möglich genug Geld für den Ruhestand haben. 

Gegenüber iNews beschreibt er seinen Werdegang: „Nach Abschluss meines Masterstudiums in Biomedizintechnik begann ich, eine Karriere in meinem Fachgebiet aufzubauen, aber ich fühlte mich auch zur Geschäftswelt hingezogen.“  Gemeinsam mit einem Geschäftspartner gründete er daraufhin SocialProfit.io, ein Unternehmen für Affiliate- und Influencer-Marketing, das seit der Gründung stetig wächst. 

Urlaub
Viel Zeit zum Entspannen oder gar Urlaub gönnt sich der 22-jährige Harrison nicht (Symbolbild) Getty

22-Jähriger spart 40 Prozent seines Einkommens: „Mir bleibt wenig Zeit für  Familie, Freunde, Partner" 

Derzeit investiere er etwa 30-40 Prozent seines Einkommens und habe bereits 150.000 Pfund (etwa 173.000 Euro) in seine Rente gesteckt, so Harrison. Sein Ziel sei es über etwa 500.000 bis 600.000 Pfund (etwa 570.000 bis 690.000 Euro) zu verfügen und dann „sanft in den Ruhestand gehen“. 

Das größte Opfer, das er bringe, sei Zeit. „Mir bleibt nur wenig Zeit für  Familie, Freunde oder sogar meinen Partner. Auch bei Dingen wie Urlauben habe ich Abstriche gemacht.“

Auch die Britin Katrina will sparen. Sie hat ihre teure Wohnung aufgegeben und lebt nun in einem Ferienpark in einem Wohnwagen. Die Standgebühr dafür beläuft sich auf lediglich 3.500 Pfund (4.100 Euro).

Gen Z setzt auf Mikro-Rente: Experte erklärt, wie die Jugend ihre Karriere neu denkt

Mit seinem Traum von einer frühen Auszeit, ist Harrison nicht allein. Viele Vertreter der Generation Z stellen das klassische Rentenmodell in Frage. Immer mehr ziehen längere berufliche Auszeiten für die persönliche Entwicklung und die psychische Gesundheit in Betracht. Dieser Trend, der als "Mikro-Rente" bezeichnet wird, gewinnt zunehmend an Bedeutung.

Der Generationenforscher Rüdiger Maas vom Institut für Generationenforschung erklärte gegenüber "Blick": "Junge Menschen empfinden heute deutlich mehr Stress als junge Menschen noch vor wenigen Jahren und deutlich mehr als alle anderen Generationen innerhalb der Gesellschaft."

4 Fakten zur Generation Z 

  1. Zeitliche Einordnung: Die Generation Z umfasst die Geburtsjahrgänge 1996 bis 2009.
  2. Die größte Altersgruppe der Welt: Laut aktuellen Daten des FERI Cognitive Finance Institute aus August 2024 gehören der Generation Z weltweit circa zwei Milliarden Menschen an, die zwischen 12 und 27 Jahre alt sind. "Das macht die Generation Z zur größten Alterskohorte, die jemals auf dem Planeten in Erscheinung trat – sie übertrifft damit sogar die vielzitierten 'Baby Boomer'", so die Experten des Instituts.
  3. Werteorientierung: Die Generation Z bringt frischen Wind in die Arbeitswelt. Für viele junge Berufstätige sind die Werte eines Unternehmens von zentraler Bedeutung. Eine Studie von Co-operatives UK zeigt, dass für 61 Prozent der jungen Arbeitnehmer die Werte ihres Arbeitgebers genauso wichtig sind wie das Gehalt.
  4. 4-Tage-Woche: Eine Studie von BuchhaltungsButler in Zusammenarbeit mit DataPulse Research zeigt, wie sehr die deutsche Generation Z eine 4-Tage-Woche schätzt. Demnach wären 75 Prozent der Generation Z bereit, für eine Vier-Tage-Woche ihren aktuellen Job zu wechseln - selbst wenn dies einen Gehaltsrückgang auf 80 Prozent des bisherigen Einkommens bedeuten würde.