Vorsicht vor „dubioser“ Lotto-Betrugsmasche – Kriminelle geben sich als Verbraucherschutz aus
Spam-Anrufe werden immer kreativer. Die neueste Masche: Betrüger geben sich als Verbraucherschutz aus und wollen ein Gewinnspiel-Abo auflösen.
Bremen – Bei einer unbekannten Nummer gehen einige Menschen schon gar nicht mehr ans Telefon – so groß ist das Misstrauen aufgrund von möglichen Telefon-Abzocken. Trotz des wachsenden Bewusstseins gelingt es Betrügern immer wieder, durch raffinierte Methoden an vertrauliche Daten zu kommen. Eine aktuelle Betrugsmethode besteht darin, sich als Mitarbeiter der Verbraucherschutzzentrale auszugeben und ein angebliches Gewinnspiel-Abo aufzulösen.
Diese Spam-Telefonnummern versuchen Daten zu stehlen
Im März 2024 sank die Anzahl der Spam-Anrufe (Anrufe, die darauf abzielen, Daten zu sammeln) um 12,9 Prozent, so ein Bericht von Clever Dailer. Da immer mehr Menschen diese Telefonnummern kennen, steigt die Blockier-Rate um 13,1 Prozent. So blockieren Sie unerwünschte Anrufer. Die Website listet die fünf Nummern auf, von denen derzeit (Stand: März 2023) die meisten Spam-Anrufe ausgehen:
Top 5 Spam-Telefonnummern | Ort |
---|---|
069 87003110 | Frankfurt am Main |
05681 8090264 | Homberg Efze |
02237 6922894 | Kerper Rheinland-Türnich |
05681 8090265 | Homberg Efze |
+44 7762 833647 | Mobil |
Weitere Nummern, die Abzocken betreiben, sind bekannt. Dennoch fallen immer noch viele Menschen auf Betrugsmaschen herein. Einige Anrufer verfügen bereits über persönliche Daten und nutzen diese, um ihre Glaubwürdigkeit zu erhöhen. Woher sie diese Daten haben, ist zunächst allerdings unklar.
Neuer Betrug: Täter täuschen Lotto-Abo vor und geben sich als Verbraucherschutzzentrale aus
Nun macht eine neue Betrugsmethode die Runde, die darauf abzielt, den Opfern Daten zu entlocken. Die Anrufer geben sich als Mitarbeiter der Verbraucherschutzzentrale aus, wie von Clever Dialer hervorgeht. Sie behaupten am Telefon, dass sie ein laufendes Lotto-Abonnement der Opfer kündigen würden. Dafür benötigen sie persönliche Daten, wie zum Beispiel die Bankverbindung. Sie bitten die Betroffenen auch um einen Datenabgleich für weitere Informationen.
Einige Details haben die Betroffenen allerdings misstrauisch gemacht, wie ihre Schilderungen bei Clever Dialer vermuten lassen. Die meisten von ihnen wurden nur mit ihrem Vornamen, statt mit ihrem Nachnamen, angesprochen. Einige Betroffene, die aufgefordert wurden, ihr Lotto-Abo zu kündigen, haben nie Lotto gespielt. Ein Betroffener aus Homberg berichtet von dem Anruf: „Mit gebrochenem Deutsch meldete sich eine männliche Stimme mit dem Namen Kevin Müller. Fragwürdig. Ich wurde nur mit dem Vornamen angesprochen. Dubios. Es ging um meine Daten in Bezug auf Lotto-Gewinnspiele (habe und mache ich nicht) und um deren Löschung.“
Auch beim angeblichen Datenabgleich waren einige der Informationen, die die Betrüger nannten, nicht korrekt. „Der Anrufer wollte einen Datenabgleich, die vorhandenen Daten sind teilweise unrichtig. Interessant aber ist, dass sie die Kontoverbindung haben“, berichtet ein weiterer Betroffener, der den Betrug aufgedeckt hat.
Meine news
Wie sollten Verbraucher auf Betrugsmaschen am Telefon reagieren?
Die Verbraucherzentrale Bremen gibt auf ihrer Website Tipps, wie allgemein gegen Betrugsmaschen am Telefon vorgegangen werden kann. Die Experten nennen drei Aspekte:
- Das Erkennen der Masche.
- Das wachsame Reagieren auf den Anruf. Hierzu rät die Verbraucherzentrale: „Fremden oder dubios erscheinenden Anrufern sollten niemals persönliche Daten und vor allem keine Kontonummer preisgegeben werden. Ganz wichtig: Keine Zusagen am Telefon machen und niemals einen geforderten Betrag an einen unbekannten Empfänger überweisen.“
- Das Vorgehen gegen die Kriminellen: Es sollte eine Strafanzeige bei der Polizei gestellt werden.
In Diepholz konnte eine Seniorin Telefonbetrüger austricksen. Sie half der Polizei, die Kriminellen zu fassen. (nr)