Schliersee: Neuer Hochbehälter für Trinkwasserversorgung entsteht – Bau liegt im Zeitplan
In Schliersee entsteht ein neuer Hochbehälter, der die bestehende Kammer entlasten soll. Der Baufortschritt ist im Plan. Bis Ende Juli 2025 soll das Projekt abgeschlossen sein.
Schliersee – Normalerweise sind Fotos von Baustellen nicht unbedingt postkartentauglich – es zählen vor allem Details und Daten. Doch als Bauleiter Martin Saller dem Schlierseer Gemeinderat Luftaufnahmen vom neuen Hochbehälter in Unterriß vorstellte, staunte das Gremium nicht schlecht. Der Blick fiel linker Hand am Schliersberg und rechter Hand am Huberspitz vorbei auf eine riesige Baugrube oberhalb von Schliersee: Was rund 100 Höhenmeter über dem Ort gleich neben dem alten Hochbehälter entsteht, kann sich wortwörtlich sehen lassen. Gleiches gilt auch für den Baufortschritt: „Es gibt keine Verzögerungen“, berichtete Saller in der Sitzung. In weniger als einem Jahr soll der Hochbehälter in Betrieb gehen und dem benachbarten Bestandsmodell Entlastung verschaffen.
Wie berichtet, stammt das im Hang verbaute Wasserreservoir aus dem Jahr 1967. Eine Sanierung wurde bereits hinausgeschoben, war aber mangels einer zweiten Kammer bisher nicht möglich. Denn in der Zeit, in der der Hochbehälter am Unterriß nicht in Betrieb ist, werden die rund 1500 Anschlüsse in Schliersee vom Reservoir für Neuhaus mitversorgt. Weil dessen Kapazität begrenzt ist, ist das aber nur zwei bis drei Wochen lang möglich – was gerade mal für die Wartung und Reinigung reicht. Mit der neuen, 680 Kubikmeter großen Kammer, die neben dem 1500 Kubikmeter großen Bestandsbehälter entsteht, wird dieses Problem gelöst.
Später folgt eine Edelstahlauskleidung
Begonnen hat die Baustelle mit Rodungsvorarbeiten und der Ausschreibung der Gewerke schon Anfang des Jahres. Mitte April startete dann der Baugrubenaushub: Zwölf Meter Durchmesser und sechs Meter Höhe hat allein der Behälter, der hangseitig fast vollständig im Berg verschwindet. Rundherum brauchen die Arbeiter ordentlich Platz, weshalb die Grube noch einmal weit größer dimensioniert ist. „Dafür haben wir allein 20 Tage gebraucht“, schilderte der Ingenieur. Behutsam tasteten sich die Arbeiter voran, um die bestehende Kammer nicht zu beschädigen – was freilich auch gelang.
Im Anschluss wuchsen die runden Wände in die Höhe, bevor die Decke betoniert und bis Ende Juli bewehrt wurde. „Das ist der Baustand jetzt heute“, sagte Saller. Bis zum 19. August werde die Grube nun verfüllt und Drainagen gelegt. Später im Sommer wird die Kammer von innen mit Hochdruck gestrahlt und für die Beschichtung vorbereitet: Der Hochbehälter muss abgedichtet und gedämmt werden, bevor mit der Edelstahlauskleidung begonnen werden kann.
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„Wir sind sehr gut um Zeitplan“, fasste der Bauleiter zusammen. Bis Ende Juli 2025 soll die gesamte Maßnahme abgeschlossen sein. Möglich machten das laut Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer auch Wassermeister Manfred Eckmair, der „unglaublich engagiert“ sei und die Nachbarn und Anlieger, die ihre Grundstücke für die Lagerung der Baumaterialien zur Verfügung stellten. nap