Bulawa-Rakete einsatzbereit: Russland erweitert strategisches Nukleararsenal
Pünktlich zum Start von Wladimir Putins nächster Amtszeit führt Russland eine neue Nuklearrakete ein – nach erfolgreichem Testlauf.
Moskau – Wegen des anhaltenden Ukraine-Kriegs bleibt die geopolitische Lage angespannt. Denn: Wladimir Putin warnt die Nato seit Beginn des Krieges, dass es bei einem direkten Eingreifen des Westens zur Eskalation kommen könnte. Derweil modernisiert Russland sein Nukleararsenal. Die Bulawa-Rakete sei nun einsatzbereit.
Fünfte Amtszeit: Neue Nuklearrakete in Russlands Sortiment
Das teilte ein Beschluss vom 7. Mai mit. Die Rakete sei am selben Tag eingeführt worden, an dem Putin eine neue sechsjährige Amtszeit antrat. Das teilte der Chefkonstrukteur der Bulawa, Juri Solomonow, laut der russischen Nachrichtenagentur TASS mit.
Im vergangenen Jahr wurde die U-Boot-gestützte ballistische Rakete final getestet. Das russische Verteidigungsministerium gab letzten November laut Reuters bekannt, dass eines der U-Boote die Rakete erfolgreich gestartet habe. Sie sei von einer Unterwasserposition im Weißen Meer vor Nordrussland aus abgefeuert worden und habe 5600 Kilometer zurückgelegt – bis sie schließlich ein Ziel auf der Halbinsel Kamtschatka im Osten getroffen habe. Nach Abschluss der Test gelten die Raketen nun als einsatzbereit.

Nukleararsenal: Rakete hat eine Reichweite von 8300 Kilometern
Die Bulawa wurde für russische U-Boote der Borei-Klasse konzipiert. Laut TASS betreibt die Nord- und Pazifikflotte Russlands sieben dieser U-Boote, die jeweils mit 16 Bulavas bewaffnet sind. Nach Angaben des Missile Defense Project am Washingtoner Center for Strategic and International Studies (CSIS) verfügt die Bulawa über eine hohe Manövrierfähigkeit und kann während der U-Boot-Fahrt gestartet werden. Die Waffe kann Täuschungskörper tragen und während des Fluges Neuziele auslegen. So kann sie feindlicher Verteidigung ausweichen. Laut CSIS verfüge die Rakete sogar über eine Reichweite von 8300 Kilometern.
Entwickelt wurde die Rakete im Rahmen eines Programmes, das in den 1990er Jahren begann. Chefkonstrukteur Solomonow soll neben der Bulawa auch für die Interkontinentalraketen Topol-M und Yars verantwortlich sein.
Ukraine-Krieg: Putin droht mit Atomkrieg
Die Fähigkeiten der Bulawa „stellen eine erhebliche Herausforderung für Raketenabwehrsysteme dar und können sie mit ihrem Volumen und der Komplexität der Flugbahn überfordern“, bewertete das CSIS. Besonders brisant ist das, weil Putin im Rahmen der westlichen Hilfe an die Ukraine immer wieder droht: Sollte die Nato Bodentruppen in die Ukraine entsenden, könne ein Atomkonflikt ausgelöst werden – technisch sei Russland bereit. (hk)