Putin-Vasall Medwedew droht mit Nato-Angriff – In „feinen radioaktiven Staub verwandeln“

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Die Drohungen aus Moskau gegen die Nato und Verbündete der Ukraine nehmen zu. Kreml-Politiker Medwedew spricht nun davon, Russland werde unter einem Umstand den Planeten in Stücke reißen.

Moskau – Seit Beginn des Ukraine-Kriegs wurden die Drohungen gegen Verbündete der Ukraine aus Moskau immer schärfer. Nicht nur Wladimir Putin kündigte so beispielsweise den Angriff britischer Ziele an, sollte die Ukraine gelieferte Waffen aus dem Westen auf Ziele in Russland abfeuern. In jüngster Zeit wurden auch die Drohgebärden von Russlands Ex-Präsidenten Dmitri Medwedew härter. In einem Interview nannte er nun eine Bedingung, unter der ein Angriff auf die Nato unausweichlich werden würde.

Nato-Beitritt der Ukraine: „Eine Kriegserklärung“ – Putin-Vasall Medwedew droht mit Zerstörung des Planeten

Auf dem Nato-Gipfel in Washington wurde der Ukraine zuletzt erneut ein Beitritt in das Atlantische Bündnis in Aussicht gestellt. Zwar wird der Pfad zur Mitgliedschaft als „irreversibel“ bezeichnet, doch wurde Kiew keine formelle Einladung zugesichert. Einer der Gründe dafür ist die Sorge, eine solche Zusicherung könnte zu einer weiteren Eskalation des Ukraine-Kriegs führen und eine Rache Russlands mit sich bringen. Diese Rache als Folge eines Nato-Beitritts der Ukraine kündigte nun auch Dmitri Medwedew an.

Dmitri Medwedew
Dmitri Medwedew sagt, eine formelle Einladung der Ukraine zur Nato wäre eine Kriegserklärung gegen Russland. © IMAGO/Alexander Shcherbak

Nur „Besonnenheit“ der Nato könne verhindern, dass der ganze Planet „in Stücke“ zerrissen werde, so der stellvertretende Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates. Gegenüber der Argumenty i Fakty, der meistgelesenen russischen Wochenzeitung, sagte Medwedew laut dem Portal Kyiv Independent, dass die Mitgliedschaft der Ukraine mehr als eine direkte Bedrohung für die Sicherheit Moskaus und nationalen Interessen Russlands darstellen würde. „Es wäre in der Tat eine Kriegserklärung, wenn auch mit Verzögerung“, so der 58-Jährige.

Nach Nato-Beitritt von Finnland und Schweden: Putin-Verbündetet sieht Provokationen gegen Russland

„Die Maßnahmen, die Russlands Gegner seit Jahren gegen uns ergreifen, indem sie das Bündnis erweitern, bringt die Nato an einen Punkt, von dem es kein Zurück mehr gibt“, drohte der ehemalige russische Präsident und Putin-Verbündete gegenüber der Zeitung weiter. Seit der völkerrechtswidrigen Invasion Russlands in die Ukraine ist die Nato mit Schweden und Finnland um zwei Mitgliedsstaaten gewachsen. Da sich die Grenze zwischen Nato und Russland dadurch erweiterte, blieben bei den beiden Beitritts-Erklärungen Drohungen aus Moskau ebenfalls nicht aus.

Putin-Scherge: Medwedew droht mit hartem Atomschlag als Antwort auf Nato-Entscheidung zur Ukraine

Bereits während seiner Zeit als Präsident von Russland, von 2008 bis 2012, warnte Dmitri Medwedew den Westen vor einem zu engen Verhältnis mit Kiew. Eine Unterstützung der Ukraine würde zu einer „nuklearen Apokalypse“ führen. Nun betont er, Russland bedrohe die Nato zwar nicht und habe auch nicht die „Absicht, Länder des Bündnisses anzugreifen“. Immerhin wolle man die Bevölkerung des Westens „sicherlich nicht in feinen radioaktiven Staub verwandeln“.

Jedoch müsse der Nato bewusst sein, dass Moskau auf Versuche, Russland zu schwächen, reagieren müsse. Und stellt klar: Je mehr solcher Versuche es gebe, desto härter würden die Antworten aus Russland ausfallen. Ähnliche Drohungen äußerte der Vertraute von Waldimir Putin bereits vor wenigen Tagen auf Telegram. Dort schrieb er: „Wir müssen alles tun, damit der ‚unumkehrbare Weg‘ der Ukraine zur Nato entweder mit dem Verschwinden der Ukraine oder mit dem Verschwinden der Nato endet. Oder noch besser: mit beidem.“

Kiews Beitritt zur Nato wegen Ukraine-Krieg mit Russland weiterhin Konfliktpunkt innerhalb des Bündnisses

Innerhalb der Nato bleibt eine Mitgliedschaft der Ukraine weiterhin ein Streitthema. Länder wie Deutschland oder die USA lehnen es derzeit ab, eine formelle Einladung auszusprechen. Vermutlich vor allem wegen Drohungen wie jener von Medwedew und anderen russischen Politikern, darunter auch von Putin selbst.

Andere Alliierte wie Polen fordern den Beitritt, um Moskau so ein klares Signal zu senden und hoffen, dadurch sogar ein schnelleres Ende des Kriegs herbeizuführen. Der Aufnahme eines neuen Landes müssen die Mitglieder einstimmig zustimmen. (nbe)

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