Bürgerkrieg in der MAGA-Welt – Trump muss zwischen Musk und dem Rest vermitteln
Ein Streit sorgt für Aufregung in den USA. Im Zentrum stehen Steve Bannon und Elon Musk. Donald Trump versucht, die Wogen zu glätten.
Washington, D.C. – In der US-Politik geht es derzeit drunter und drüber. Grund sind heftige Streitigkeiten innerhalb der MAGA-Welt. Dort ist man sich allem Anschein nach nicht ganz einig darüber, wie Amerika am besten wieder groß gemacht werden soll. Mittendrin: Elon Musk, Steve Bannon, Marco Rubio – und Donald Trump, der offenbar als eine Art Vermittler auftreten muss.
Ausgangspunkt war eine Kabinettssitzung am 6. März. Dort sollen US-Außenminister Rubio und Tech-Milliardär Musk aneinandergeraten sein. Trump reagierte sofort: „ELON UND MARCO HABEN EINE TOLLE BEZIEHUNG. JEDE ANDERE AUSSAGE IST FAKE NEWS!!!“, postete der US-Präsident auf Truth Social. Am Sonntag bestätigte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, dass Trump am Samstagabend mit Rubio und Musk zu Abend gegessen habe.
Bannon schaltet sich in Streit zwischen Musk und Rubio ein
Kurz zuvor hatte sich auch der ultrarechte Propagandist Steve Bannon eingeschaltet. In seinem Podcast „War Room“ deutete der 71-Jährige an, dass Musk die Arbeit des US-Präsidenten zunehmend belaste. Bannon sprach von einem Trend, wonach Musks Einfluss auf alle Dinge im Weißen Haus auszustrahlen beginne.
Der Streit zwischen Bannon und Musk ist nicht neu. Erst Ende Februar hatte Bannon den in Südafrika geborenen Musk als „parasitären illegalen Einwanderer“ und „wirklich bösen Menschen“ beschimpft. Und im Januar hatte er in einem Interview mit der italienischen Tageszeitung Corriere della Sera davon gesprochen, Musk stoppen zu wollen. Er werde verhindern, dass Musk vollen Zugang zum Weißen Haus bekomme. Das ist ihm bis jetzt nicht gelungen.
Bannon wettert gegen Musk – der hält sich öffentlich weitgehend zurück
Bannon stört unter anderem, dass Musk zwar auch gegen illegale Einwanderung ist, aber ausländische Fachkräfte im IT-Bereich unbedingt in die USA holen will. Musk ist seiner Ansicht nach ein unaufrichtiger Eindringling aus der Wirtschaft, der nicht an die Werte der MAGA-Bewegung glaubt und stattdessen den Superreichen unter die Arme greifen will.
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Der NY Times zufolge soll sich Musk privat über die Angriffe aufregen. Bisher hat er es aber weitgehend vermieden, öffentlich mit Bannon aneinanderzugeraten. Im Februar gab er aber auf seiner Social-Media-Plattform X einen ersten Warnschuss ab: „Bannon ist ein großer Redner, aber kein großer Macher. Was hat er diese Woche geschafft? Nichts.“
Name | Stephen Kevin „Steve“ Bannon |
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Geboren | 27. November 1953 |
Geburtsort | Norfolk, Virginia |
Podcast | War Room |
Einstiges Amt | Chefstratege des Weißen Hauses (2017) |
Trump will, dass Musk und Bannon aufeinander zugehen
Trump selbst will laut NY Times, dass Musk und Bannon sich zusammenraufen. Demnach hat er Mitte Februar Bannon aufgefordert, seine Angriffe auf Musk einzustellen und sich mit Musk unter vier Augen zu treffen, um ihre Differenzen beizulegen. Dazu ist es bis jetzt nicht gekommen.
Wie Musk bei der US-Wahl 2024 galt Bannon 2016 als entscheidender Faktor für Trumps Wahlsieg. Im Weißen Haus machte Trump den rechten Publizisten zu seinem Chefstrategen, der aber nur bis Sommer 2017 in der Regierungszentrale blieb. Wenige Monate später führten Aussagen Bannons über Trumps Familie zu einem größeren Zerwürfnis. Dennoch blieb Bannon dem US-Präsidenten treu – und Trump hat sich mehrfach anerkennend zu Bannons Unterstützung geäußert. (cs)