Direkt in der Wüste werden 170 Kilometer lange Wolkenkratzer gebaut - neue Bilder

Im Herzen von „Neom" entsteht die Stadt „The Line“. Sie soll auf einer Fläche von 34 Quadratkilometern, lediglich einem Zehntel der Größe Münchens, für bis zu 9 Millionen Menschen Lebensraum bieten. Die Realisierung dieses ambitionierten Projekts wird voraussichtlich 500 Milliarden US-Dollar verschlingen. 

Das Konzept zielt darauf ab, eine neuartige autofreie Großstadt zu schaffen, die in Harmonie mit der Natur steht. Eine verspiegelte Fassade, die 500 Meter in die Höhe reicht, soll die Stadt vor der Außenwelt abschirmen.

In einem aktuellen Posting auf Linkedin von Giles Pendleton, Projektleiter von  „The Line", sind Luftaufnahmen der Baustellen zu sehen. „Das Betonieren hat begonnen“, meldete Pendleton. Zudem werden nun Wasserleitungen verlegt, wie „Futurezone" berichtet. 

Gezeigt werden auch Fotos, die ein riesiges Camp zeigen. Das Camp soll zahlreiche Gebäude für die Bauarbeiter umfassen und verfügt über einen großen, aber noch leeren Parkplatz. Auch Bilder von den Arbeiten an einem künstlichen Hafen wurden geteilt

Neom
Weitere Luftaufnahmen von „The Line" Linkedin/Giles Pendleton

Was ist das Mega-Projekt „The Line“?

Es soll eine 170 Kilometer lange und 200 Meter breite autofreie Aneinanderreihung von kleinen Communities werden. 9 Millionen Bewohner soll die linear angeordnete Stadt beherbergen. Alle wichtigen Geschäfte sollen für Anwohner fußläufig innerhalb von 5 Minuten erreichbar sein. Alternative unterirdische Verkehrsmittel sollen die Stadt verbinden. 

Innerhalb von 20 Minuten soll man vom einen Ende der Stadt zum anderen gelangen. Das Ziel ist es, ein naturverbundenes, neuartiges Konzept einer Großstadt zu etablieren. Nach außen versteckt sich die Stadt komplett hinter einer verspiegelten 500 Meter hohen Fassade. Neom heißt der Markenname, unter dem die Stadt verwirklicht wird. 

Saudi Arabien baut Stadt „The Line“: Mehr als 21.000 ausländische Arbeiter sollen gestorben sein

Geplant ist, dass sich die Stadt mit Solartechnologie und Windkraftanlagen selbst mit Energie versorgen soll. Das Prestige-Projekt ist jedoch umstritten. Laut einer saudiarabischen Menschenrechtsorganisation müssen Rund 20.000 Mitglieder von Beduinenstämmen der gigantischen Stadt Platz machen. 

Laut einer Dokumentation des britischen Senders ITV sollen bei den Bauarbeiten mehr als 21.000 ausländische Arbeiter gestorben sein, hauptsächlich aus Nepal, Bangladesch und Indien. Seit 2017 sollen laut „Futurezone" mehr als 100.000 Migranten verschwunden sein. Saudi-Arabien bestreitet diese Zahlen als Falschinformationen.