Die Erdinger Unwetternacht: Fliegende Bäume und ein Stromausfall
Unwetter, umgestürzte Bäume, Stromausfall und ein Dachstuhlbrand – das war wieder einmal eine wilde Nacht im Landkreis Erding. Doch die Feuerwehren hatten alles im Griff.
Erding - Über den Westen des Landkreises zog ein blitzintensives Schwergewitter hinweg. Sturmböen und Starkregen machten Bäumen und Ästen schwer zu schaffen. Und ein Blitz landete einen Volltreffer. Um vier Uhr morgens mussten die Feuerwehren nach Adlkirchen ausrücken, wo ein Dachstuhl brannte. Zuvor waren mehrere Einsatzkräfte vor allem westlich und östlich des Stadtgebiets Erding unterwegs, weil Äste und Bäume auf die Straße beziehungsweise auf ein Gebäude gestürzt waren. In der Semptstadt blieb es dagegen trotz Blitz, Sturm und Starkregens laut Stadtbrandinspektor Thomas Hagl einsatztechnisch ruhig.
In Reichenkirchen fällte dagegen ein Blitz eine Fichte, die dann auf ein Haus in der Auenstraße fiel. Gute zweieinhalb Stunden waren die 14 Mann der örtlichen Feuerwehr beschäftigt. Den Schaden schätzt der stellvertretende Kommandant Günter Jungwirth auf 10 000 bis 20 000 Euro.
Esche legt Leitung lahm
Eine Fahrspur war auf der Staatsstraße 2580 zwischen dem Wurzer-Gelände und der Flughafentangente wegen eines Astes kurzzeitig gesperrt. „Das war aber für uns wirklich eine Sache von ein paar Minuten“, sagt Schwaigs Kommandant Dirk Lippold, der fast schon überrascht war, dass dies der einzige Einsatz für seine Mannschaft war. „Ich hatte mit mehr gerechnet, wenn man bedenkt, wie heftig es geregnet hat.“ Um 6 Uhr morgens schafften auch noch 14 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Grünbach und Bockhorn einen Baum von der Fahrbahn, der die Verbindungsstraße zwischen Bockhorn und Hecken versperrt hatte.
Problematischer war da schon eine Esche, die nahe Bockhorn entwurzelt wurde, in eine Hochspannungsleitung fiel und damit für einen nächtlichen Stromausfall in Teilen Bockhorns und Walpertskirchen sorgte. Dies bestätigt auch Stefan Munding, Geschäftsführer der Sempt EW. Für seinen Trupp (Munding: „Das sind immer sechs bis sieben Leute“) habe das bedeutet: „Bei Sturm ausrücken, den Schaden begutachten und beheben.“ Nach einer Stunde sei das Problem gelöst gewesen. Da der Strom zwischen 1 und 2 Uhr morgens ausgefallen war, seien die Auswirkungen für die meisten Kunden gering gewesen, meint Munding. „Die Rückmeldequote war sehr niedrig.“ Das hätte angesichts des Starkwindereignisses und 7000 Blitzen in einer Nacht durchaus schlimmer kommen können. Im Bereich der Überlandwerke kam es gestern zu keinen Stromausfällen, teilt ein Sprecher mit.
Die Zeit war auch für den Münchner Flughafen entscheidend. „Das Unwetter war in einer Zeit, in der bei uns das Nachtflugverbot gilt. Abfertigungen hatten wir auch keine, es gab also keine Einschränkungen“, berichtet FMG-Sprecher Henner Euting.