Wie der Kürbis vom Acker zum Symbol der Geisterstunde wurde

Was hat der Kürbis mit Halloween zu tun?

Der Kürbis hat eine zentrale Bedeutung für Halloween, und die Geschichte dahinter ist eng mit einer alten irischen Legende verbunden. Der Brauch des Kürbisschnitzens geht auf eine Sage namens "Jack O'Lantern" zurück.

  1. Die Legende von Jack O'Lantern: Es geht um einen trunksüchtigen und geizigen Mann namens Jack, der den Teufel mehrfach überlistete. Als Jack schließlich starb, wurde ihm aufgrund seiner Sünden der Zutritt zum Himmel verwehrt. Doch auch der Teufel wollte ihn nicht in die Hölle lassen, da Jack ihn ausgetrickst hatte. Der Teufel schenkte Jack stattdessen ein Stück glühende Kohle aus dem Höllenfeuer, das niemals erlischt. Jack höhlte eine Rübe aus, steckte die Kohle hinein und wandert seitdem mit seiner Laterne zwischen den Welten umher.
  2. Vom Rübenlicht zum Kürbis: Ursprünglich nutzten die Iren und Briten also Rüben, um gruselige Gesichter hineinzuschnitzen und damit böse Geister abzuschrecken oder die ruhelosen Seelen der Toten zu leiten. Als irische Einwanderer im 19. Jahrhundert nach Amerika kamen, brachten sie diese Tradition mit. Dort stellten sie fest, dass Kürbisse viel größer, leichter auszuhöhlen und besser zum Schnitzen geeignet waren als Rüben.

So wurde der Kürbis zum Symbol von Halloween, und die ausgehöhlte, beleuchtete Kürbisfratze, der "Jack O'Lantern", ist bis heute ein unverzichtbarer Bestandteil des Festes. Er soll die Seelen der Verstorbenen vertreiben und an die Legende von Jack erinnern, der zur dunklen Jahreszeit umherwandert.

Uwe Knop ist Diplom-Ernährungswissenschaftler, Buchautor, und Referent für Vorträge bei Fachverbänden, Unternehmen und auf Ärztefortbildungen. Er ist Teil unseres EXPERTS Circle. Die Inhalte stellen seine persönliche Auffassung auf Basis seiner individuellen Expertise dar.

Welche Kürbissorten gibt es in Deutschland und wie unterscheiden sie sich?

In Deutschland sind verschiedene Kürbissorten beliebt, die sich in Geschmack, Form, Farbe und Verwendung unterscheiden. Kürbisse sind nicht nur vielseitig in der Küche, sondern auch reich an wichtigen Nährstoffen. Besonders ihre Kerne sind als nahrhafter Snack geschätzt. Es gibt grundsätzlich zwei Hauptkategorien von Speisekürbissen: Sommer- und Winterkürbisse.

  1. Winterkürbisse sind länger haltbar, haben eine härtere Schale und werden meist im Herbst geerntet.
  2. Hokkaido-Kürbis: Einer der bekanntesten. Er hat eine leuchtend orange Schale, die essbar ist. Sein Fruchtfleisch ist fest, nussig und leicht süßlich. Ideal für Suppen, Pürees und Ofengemüse, da er nicht geschält werden muss.
  3. Butternut-Kürbis: Birnenförmig und mit beiger Schale. Sein Fruchtfleisch ist fest und hat einen buttrig-nussigen Geschmack. Er eignet sich hervorragend für Suppen, Gratins und Pürees. Die Schale ist essbar, wird aber oft entfernt, da sie sehr fest ist.
  4. Muskatkürbis: Ein großer, gerippter Kürbis mit grüner oder orange-bräunlicher Schale. Er hat ein sehr aromatisches, süßliches und feines Fruchtfleisch, das sich gut für Risotto, Marmelade und Chutneys eignet. Aufgrund seiner Größe wird er oft in Scheiben oder Stücken verkauft.
  5. Gelber und Roter Zentner: Sehr große Kürbisse, die sich gut für Suppen oder zum Einmachen eignen. Sie sind wegen ihrer Größe auch als Deko-Kürbisse zum Schnitzen beliebt, da ihr Fruchtfleisch eher faserig ist.
  6. Sommerkürbisse haben eine weichere, essbare Schale, sind weniger lange lagerbar und sollten bald verzehrt werden.
  7. Spaghetti-Kürbis: Er hat ein faseriges Fruchtfleisch, das nach dem Garen in Spaghettifäden zerfällt. Ideal als Low-Carb-Alternative zu Nudeln.
  8. Patisson-Kürbis: Oft auch "Ufo-Kürbis" genannt. Er hat eine markante flache Form und einen milden, nussigen Geschmack. Er wird meist gefüllt oder in Scheiben gebraten.

Wie werden Kürbiskerne industriell geerntet und verarbeitet, um im Groß- und Supermakrt verkauft zu werden?

Die industrielle Gewinnung von Kürbiskernen für den Groß- und Supermarkt ist ein hochspezialisierter Prozess, der sich von der heimischen Zubereitung stark unterscheidet. Zunächst werden spezielle Ölkürbissorten, wie der Steirische Ölkürbis, angebaut. Diese Sorten wurden so gezüchtet, dass ihre Kerne keine verholzte Schale besitzen, was den aufwendigen Arbeitsschritt des Schälens überflüssig macht. 

Die Ernte erfolgt vollautomatisch mit speziellen Kürbiserntemaschinen. Diese Maschinen nehmen die Kürbisse vom Feld auf, zerkleinern sie in einer Trommel und trennen die Kerne durch Siebe vom Fruchtfleisch. Das Fruchtfleisch wird direkt wieder auf dem Feld verteilt und dient als Dünger, was den Prozess nachhaltig macht.

Nach der Ernte werden die Kerne in die Verarbeitungsanlage transportiert. Dort durchlaufen sie eine gründliche Reinigung in großen Waschanlagen, um alle Rückstände zu entfernen. Anschließend werden sie in Trocknungsanlagen bei kontrollierter Temperatur getrocknet, bis ihr Wassergehalt auf unter 8 % gesenkt ist. Dies ist entscheidend für die Haltbarkeit und die Verhinderung von Schimmel. 

Die getrockneten Kerne werden mithilfe von Sieben und optischen Sortieranlagen nach Größe und Qualität sortiert. Anschließend werden sie je nach Verwendungszweck weiterverarbeitet. Ein Großteil wird geröstet, um das Aroma zu intensivieren. Dafür werden sie mit Öl und Salz in großen Rösttrommeln erhitzt. 

Schließlich werden die fertigen Kürbiskerne verpackt, oft unter einer Schutzatmosphäre, um ihre Qualität und Frische bis zum Verkauf oder zur industriellen Weiterverarbeitung (z.B. in Bäckereien) zu gewährleisten.

Welche Nährstoffe enthalten Kürbisse?

Kürbisse bestehen zu über 90% aus Wasser, sind sehr kalorienarm und dennoch reich an wertvollen Nährstoffen.

  1. Vitamine: Kürbis enthält Beta-Carotin, eine Vorstufe von Vitamin A, das wichtig für die Sehkraft und gesunde Haut ist. Außerdem liefert er Vitamin C, Vitamin E und verschiedene B-Vitamine (B1, B2, B6).
  2. Mineralstoffe: Kürbisfleisch ist reich an Kalium, das zur Regulierung des Blutdrucks beiträgt, sowie an Magnesium, Phosphor und Eisen.
  3. Ballaststoffe: Kürbis ist eine gute Quelle für Ballaststoffe, die eine gesunde Verdauung fördern und für ein langes Sättigungsgefühl sorgen.

Warum sind die Kürbiskerne so beliebt?

Kürbiskerne sind ein beliebter und nahrhafter Snack aus mehreren Gründen:

  1. Gesunde Fette und Proteine: Sie enthalten viele ungesättigte Fettsäuren (insbesondere Omega-3 und Omega-6), die sich positiv auf die Herzgesundheit auswirken können.. Außerdem sind sie reich an pflanzlichem Protein.
  2. Mineralstoffe und Vitamine: Kürbiskerne sind wahre Nährstoffwunder. Sie liefern große Mengen an Magnesium (wichtig für Muskulatur und Nerven), Zink und Eisen.
  3. Medizinische Wirkung: Sie werden traditionell zur Linderung von Blasen- und Prostatabeschwerden eingesetzt und sind reich an Phytosterolen, die den Cholesterinspiegel positiv beeinflussen können.
  4. Vielseitigkeit: Geröstete Kürbiskerne sind knusprig und können als Topping für Salate, Suppen oder Brote verwendet werden. Aus ihnen wird auch das aromatische Kürbiskernöl hergestellt.

Welches "Drei-Gänge-Halloween-Menü mit Kürbisfokus" sollte man probieren?

Hier ist ein einfaches, aber köstliches Menü, bei dem der Kürbis in jedem Gang die Hauptrolle spielt.

  1. Vorspeise: Gruselige Kürbis-Ingwer-Suppe mit gerösteten Kernen Eine cremige Suppe aus Hokkaido-Kürbis, verfeinert mit einem Hauch von Ingwer für eine leichte Schärfe. Serviert in einer ausgehöhlten, kleinen Kürbisschale (optional) und garniert mit gerösteten Kürbiskernen und einem Klecks Kürbiskernöl.
  2. Hauptgang: Kürbis-Gnocchi mit Salbei-Haselnuss-Butter Selbstgemachte Gnocchi aus Kürbispüree, die in einer aromatischen Buttersoße aus gebräunter Butter, frischem Salbei und gerösteten Haselnüssen geschwenkt werden. Die Süße des Kürbis harmoniert perfekt mit dem nussigen Geschmack der Haselnüsse.
  3. Dessert: Kürbis-Tiramisu im Glas Ein süßer Abschluss: Ein Schichtdessert aus einem cremigen Kürbismus mit Mascarpone und einer Prise Zimt und Muskat, abwechselnd geschichtet mit in Espresso getränkten Löffelbiskuits. Ein überraschend leckeres und passendes Dessert für die Halloween-Zeit.
  • Uwe Knop

    Bildquelle: Uwe Knop

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