Licht aus in Schongau: Warum die Kirche aktuell nicht beleuchtet wird
Die Stadtpfarrkirche in Schongau bleibt nachts dunkel, zum Unmut eines Bürgers. Der Stadtbaumeister erklärt die Gründe für die fehlende Beleuchtung. Eine Lösung ist in Sicht.
„Mehr als enttäuscht“, dass die Stadtpfarrkirche abends und nachts nicht mehr beleuchtet ist, hat sich Rudi Stangl an die Heimatzeitung gewandt. Er ist aus Schongau und mag die Stadt sehr gerne, erzählt er. Und Mariae Himmelfahrt ist für ihn „Sehenswürdigkeit Nummer eins“. Kürzlich sei er abends in Schwabbruck unterwegs gewesen. Die Kirche dort war schön beleuchtet, später in Altenstadt erstrahlte die Basilika, schildert Stangl. Doch in Schongau „alles zappenduster“. Allein mit Energiesparmaßnahmen könne man das mittlerweile nicht mehr erklären, findet der Schongauer und fragt sich, warum man immer noch auf Beleuchtung der Kirche verzichtet. Fürs Image sei das mit Sicherheit auch nicht gut.
Auch Stadtpfarrer Ulrich Manz habe er bereits angesprochen, der in dieser Angelegenheit aber nicht weiterhelfen konnte. Tatsächlich verweist er im Gespräch mit der Heimatzeitung auf die Stadt Schongau.
Im Sommer 2022 beschloss der Stadtrat, die Strahler der Stadtmauerbeleuchtung sowie weitere Scheinwerfer für Denkmäler abzustellen, um eine Notsituation bei der Energieversorgung über den Winter nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine zu vermeiden. Auch von der Bundesregierung wurden deshalb Maßnahmen vorgeschrieben.
Denkmäler sollen wieder beleuchtet werden
Diese gelten aber nicht mehr. Allerdings habe man bei der Beschäftigung mit der Thematik festgestellt, dass sämtliche Scheinwerfer in die Jahre gekommen waren und nicht mehr für den Betrieb geeignet waren, erklärt Stadtbaumeister Sebastian Dietrich. Die Strahler werden sukzessive ersetzt. Der erste Schritt ist am Sonnengraben gemacht, wo die Stadtmauer wieder beleuchtet wird. Zusammen mit einem Lichtplaner wurde ein Konzept erarbeitet. Nach dem Vorbild sollen auch alle weiteren Leuchten erneuert werden – insektenfreundlich und weniger kostenintensiv sollen sie sein und insgesamt für weniger Lichtverschmutzung sorgen. Ein entsprechender Förderantrag ist in Arbeit.
Neben der Stadtmauer sollen auch alle Denkmäler, die in der Vergangenheit angestrahlt wurden, wieder beleuchtet werden, so Dietrich. Also auch die Stadtpfarrkirche. Einen genauen Zeitpunkt kann der Stadtbaumeister noch nicht nennen.
Anders als Stangl stört sich Pfarrer Ulrich Manz nicht an der fehlenden Beleuchtung. „Ich kenne es ja nicht anders“, sagt er. Daher könne er sich auch nichts anderes wünschen. Die Stelle in Schongau hatte er bekanntlich im September dieses Jahres angetreten. Die Straßenbeleuchtung reiche für ihn aus, man müsse die Kirche nicht schon von der Autobahn sehen können, meint er. Aber das könne man freilich auch anders sehen.