Gaspreise steigen erneut – So können Verbraucher trotzdem sparen
Mit der Erhöhung der Mehrwertsteuer müssen Gaskunden tiefer in die Tasche greifen. Experten geben Tipps, wie Verbraucher dennoch Geld sparen können.
München – Seit April müssen sich die Verbraucherinnen auf steigende Gaspreise einstellen. Die temporäre Mehrwertsteuersenkung, die seit dem Beginn des Ukraine-Krieges in Kraft war, endete im März. Es wird erwartet, dass die Preise um elf Prozent steigen, was für Haushalte eine zusätzliche Belastung von Hunderten von Euro im Jahr 2024 bedeuten könnte. Um hohe Schätzungen zu vermeiden, empfehlen Energieexperten, dass Verbraucherinnen den aktuellen Stand ihres Gaszählers an ihren Anbieter melden.
Gestiegene Gaspreise seit April – Experten raten, sofort den Zählerstand abzulesen
Mit dem Beginn des Aprils wurde die Steuererleichterung, die während der Energiekrise von der Ampel-Koalition beschlossen wurde, aufgehoben. Für Gaskunden in Deutschland bedeutet dies, dass ab dem 1. April die Mehrwertsteuer von 7 auf 19 Prozent erhöht wurde. Trotz des erheblichen Anstiegs der Gaspreise ab April gibt es Möglichkeiten, Geld zu sparen, sagt Energieexperte Lundquist Neubauer vom Vergleichsportal Verivox gegenüber fr.de für IPPEN.MEDIA.

„Wer es noch nicht getan hat, sollte unbedingt noch in dieser Woche den aktuellen Gaszählerstand ablesen – und den Zählerstand dem Gasversorger mitteilen, entweder online oder auf dem klassischen Weg via Mail oder Telefon“, rät Neubauer. Dies stellt sicher, dass der Verbrauch zum bisherigen, steuerbegünstigten Preis berechnet wird. „Sollte der Zählerstand nicht gemeldet werden, kann der Versorger den Verbrauch schätzen – was zu einem deutlich höheren Preis führen kann.“
Gas ist wieder teurer: Zählerstand noch im April übermitteln
Normalerweise wird der Zählerstand einmal im Jahr vom Energieversorger abgelesen oder vom Verbraucher selbst übermittelt. Auf dieser Grundlage wird der tatsächliche Verbrauch berechnet und die Jahresabrechnung erstellt. In diesem Jahr sollten Sie jedoch am besten im April den Zählerstand ablesen und den Wert Ihrem Energieversorger mitteilen, empfiehlt auch die Verbraucherzentrale Niedersachsen.
Denn die Preise werden ohnehin steigen. Auch das Vergleichsportal Check24 warnt: Durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Gas entstehen für eine Familie mit einem Verbrauch von 20.000 kWh durchschnittlich Mehrkosten von 231 Euro. Ein vierköpfiger Haushalt zahlt derzeit im Durchschnitt 2.059 Euro für Gas. Durch die Erhöhung könnten dann durchschnittlich 2.290 Euro für Gas anfallen. Ein Single mit einem Verbrauch von 5.000 kWh muss durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer im Durchschnitt 70 Euro mehr pro Jahr zahlen.
In manchen Fällen macht es Sinn, den Anbieter zu wechseln
Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei Check24, sagt: „Die Anhebung der Mehrwertsteuer auf Gas von sieben auf 19 Prozent wird die Energiekosten für Verbraucher*innen ab April deutlich erhöhen“.
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Aber es gibt auch positive Nachrichten: „Gleichzeitig sind die Einkaufspreise für Gas seit Monaten im Sinkflug. Das wird vor allem an die Neukundenpreise weitergegeben“, so Verivox-Experte Neubauer im Gespräch mit fr.de. „Verbrauchende können mit einem Vertragswechsel Hunderte Euro sparen“. Dies betrifft insbesondere Kunden in der Grundversorgung, bei denen die günstigeren Preise noch nicht angekommen sind. „Etwa jeder vierte Haushalt ist in diesem Tarif und zahlt zu viel“, sagt Neubauer. „Das Glück im Unglück: Diese Kunden und Kundinnen können jederzeit aus ihrem ungünstigen Tarif in einen kostengünstigeren Alternativtarif wechseln.“
Laut Experten gibt es beim Gas Preisunterschiede zwischen Tarifen bis zu 37 Prozent
„Der volle Mehrwertsteuersatz wird den Gaspreis zwar schlagartig um elf Prozent erhöhen, und Kundinnen und Kunden haben durch die Umstellung kein gesetzliches Sonderkündigungsrecht“, erklärt Neubauer, „aber sie können frühzeitig ihren Vertrag prüfen und sich um einen günstigen Tarif kümmern. Zwischen der teuren Grundversorgung und günstigen Gastarifen liegen derzeit im Durchschnitt 37 Prozent.“
Die Gaspreise der Alternativanbieter sind deutlich stärker gesunken als die der Grundversorger, weiß auch Check24-Experte Steffen Suttner: „Die Neukundenpreise sind so günstig wie lange nicht. Kunden und Kundinnen sollten ihre Energie-Verträge prüfen, vergleichen und wechseln. Familien können über eintausend Euro pro Jahr sparen.“