Gesundheitliche Probleme: Papst Franziskus verzichtet auf Predigt am Palmsonntag

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Ungewöhnlicher Vorgang: 25.000 Menschen warten auf dem Petersplatz – Papst verzichtet auf Predigt

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Mit zehntausenden Gläubigen zelebrierte der Papst am Vormittag die Palmsonntagsfeier in Rom. Wegen Krankheit konnte Franziskus seine Predigt jedoch nicht halten.

Vatikan/Rom – Papst Franziskus hat am Sonntagvormittag in Rom die liturgische Feier zum Palmsonntag zelebriert. In der katholischen Tradition markiert sie den Auftakt der Karwoche. Eine Prozession von etwa 100 Jugendlichen, Bischöfen und Kardinälen zog auf dem von Blumen geschmückten Petersplatz bis zum Altar vor dem Petersdom.

Im Rahmen der Messe ließen 25.000 Gläubige ihre Olivenzweige segnen. Die Zweige, die Pilger während der Begrüßung des Papstes schwenkten, sollen an den Einzug Jesus in Jerusalem erinnern. Im Anschluss an den Gottesdienst ist ein Mittagsgebet des Kirchenoberhauptes geplant.

Während der Messe verzichtete der 87-jährige Franziskus wegen starker Heiserkeit darauf, die Palmsonntagspredigt zu halten, berichtet der italienische Sender RAI News. Schon in den vergangenen Tagen hatte Franziskus wegen einer Bronchitis seine Texte nicht selber sprechen können. Sie mussten von Mitarbeitern des Papstes verlesen werden.

Papst Franziskus bereits seit Ende Februar mit gesundheitlichen Problemen

Wegen des Gesundheitszustandes des Kirchenoberhaupts ist aktuell noch unklar, ob der Pontifex am Kreuzweg zum Kolosseum teilnehmen wird. Bereits vergangenes Jahr hatte sich der Papst aufgrund einer zu kalten Wetterlage dazu entschieden, nicht an der Zeremonie teilzunehmen. Für die kommende Woche prognostizieren aktuelle Vorhersagen milderes Wetter in Rom, sodass der Termin des katholischen Kirchenoberhauptes vorerst bestätigt blieb.

Vatikanstadt: Papst Franziskus kommt auf dem Petersplatz an, um die Palmsonntagsmesse im Vatikan zu feiern.
Vatikanstadt: Papst Franziskus kommt auf dem Petersplatz an, um die Palmsonntagsmesse im Vatikan zu feiern. © Alessandra Tarantino/AP/dpa

Papst Franziskus leidet bereits seit Februar an einer offenbar hartnäckigen Atemwegsinfektion, angesichts derer sich Gläubige in der ganzen Welt besorgt zeigen. Über die aktuelle Erkrankung informierte der Vatikan erstmals offiziell am 24. Februar. Als „leichte Grippesymptomen ohne Fieber“ hatte der Vatikan den Krankheitsverlauf des Papstes in der Folge bezeichnet.

Papst Franziskus richtet Botschaft an Medien bei RAI-Empfang im Vatikan

Vor dem Gottesdienst an Palmsonntag empfing Franziskus bereits Führungskräfte und Mitarbeiter des italienischen öffentlich-rechtlichen Rundfunks RAI anlässlich des 70-jährigen Bestehens des Fernsehsenders sowie des 100-jährigen Bestehens des Radios in Audienz im Vatikan. Er wünsche sich, dass der erbrachte Dienst „eine Antwort auf die Bedürfnisse der Bürger im Geiste der universellen Offenheit“ sei, erklärte Papst Franziskus dabei dem vatikannahen Medium Vatican News zufolge.

„In unserem Zeitalter, das reich an Technologie, aber manchmal arm an Menschlichkeit ist, ist es wichtig, die Suche nach dem Schönen zu fördern, eine Dynamik der Solidarität in Gang zu setzen, die Freiheit zu schützen, darauf hinzuwirken, dass jeder künstlerische Ausdruck jedem Menschen hilft, sich zu erheben, nachzudenken, bewegt zu sein, zu lächeln und sogar vor Rührung zu weinen, einen Sinn im Leben zu finden, eine Aussicht auf das Gute, einen Sinn, der nicht darin besteht, sich dem Schlimmsten hinzugeben“, erklärte der Papst im Rahmen seines Empfangs, berichtete Vatican News weiter.

Trotz Krankheit eröffnet Franziskus am Palmsonntag die Heilige Woche des christlichen Kirchenjahres

Für rund 1,7 Milliarden katholische und evangelische Christen in aller Welt beginnt am Palmsonntag die sogenannte Heilige Woche. Sie markiert den Höhepunkt des christlichen Kirchenjahres. Am Sonntag vor Ostern werden traditionell Palmzweige in der kirchlichen Prozession mitgetragen, mit Weihwasser gesegnet und in den Häusern anschließend hinter Kruzifixe gesteckt. 

Am kommenden Gründonnerstag soll Papst Franziskus eine Messe im Frauengefängnis Rebibbia in Rom feiern. Die Gründonnerstagsmesse markiert den Beginn des sogenannten österlichen Triduums – es sind die drei Tage, an denen die Christen der Passion, des Todes und der Auferstehung Jesu gedenken. 

Dabei wäscht der Papst laut Tradition Gefängnisinsassinnen die Füße. Die Fußwaschung geht auf eine Geste von Jesus Christus an seinen Jünger beim Letzten Abendmahl zurück und ist ein Zeichen von Demut und Verbundenheit. (fh)

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