Eigentlich sollten Radarmessungen Raser abschrecken und etwas Geld ins Gemeindsäckel spülen. Eine Blitzeraktion in Oberbayern endete ergebnislos. Weil die Straße gesperrt war.
Frauenneuharting – „Das erfreuliche Ergebnis: Es kam zu keinem Geschwindigkeitsverstoß.“ So lautet die Bilanz einer Radarmessung der Kommunalen Dienste Oberland im Frauenneuhartinger Ortsteil Tegernau vom Dienstagvormittag. Gut zweieinhalb Stunden seien die Messtechniker mit scharf geschalteter Anlage für dieses Ergebnis vor Ort gewesen.
Erdarbeiten am Stromnetz: Radarüberwachte Straße zeitgleich gesperrt.
Wer, wie der Autor dieser Zeilen, selber vorbeikam, musste nicht lang nach der Erklärung für das vorbildliche Fahrverhalten auf der 30-Sachen-Dorfstraße suchen. Rund 40 Meter nach der Messstelle: Eine zeitgleiche Vollsperrung der Grafinger Straße wegen Erdarbeiten am Stromnetz.
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50 Autofahrer passieren die Messtelle – aber mehr oder minder im Abbiegemanöver
Rund 50 Autofahrer passierten laut den Überwachern die Messstelle. Um sich blitzen zu lassen, hätten sie beim unmittelbar fälligen Schwenk durch die Gersdorfer Straße wohl an die Leistungsgrenzen ihrer Autos gehen müssen. Dieses Kunststück gelang niemandem.
Zweckverband überwacht Straßennetz der Gemeinde
Für eine Radarfalle mit Messtechniker zahlt die Gemeinde übrigens 140 Euro pro Stunde und darf die Einnahmen behalten, war im Vorlauf des Beitritts der Frauenneuhartinger zum Zweckverband Kommunale Dienste Oberland zu erfahren. Zumindest in diesem Fall, durch das ungeplante Zusammentreffen von Baustelle und Messtermin keine Investition, die sich bezahlt gemacht hat. Dass an jener Stelle und anderswo in der Gemeinde immer wieder zu schnell gefahren wird – kein Geheimnis. Den Raserjägern dürfte beim nächsten Einsatz in der Gegend das Glück holder sein.