Viermal die Bestnote: Überragender DFB-Auftritt gegen Bosnien-Herzegowina

  1. Startseite
  2. Sport
  3. Fußball

Kommentare

Im letzten Heimspiel des Jahres 2024 traf das DFB-Team in der Nations League auf Bosnien und Herzegowina. Noten und Einzelkritik zum Auftritt der Nagelsmänner.

Freiburg/München – Das DFB-Team bockt wieder die Nation!

Das war schon vor dem letzten Heimspiel der Nationalmannschaft in Freiburg zu sehen. Denn die Partie war schon wochenlang im Voraus ausverkauft – und dabei ging es in der Nations League „nur“ gegen Bosnien und Herzegowina.

Aber die Freude der Fans schlug umgehend auf den Rasen um, denn nach nicht einmal zwei Minuten traf das Team von Julian Nagelsmann zur Führung. Torschütze, na klar, war Jamal Musiala – und das auch schon fast logischweise per Kopf.

In der 23. Minute gab‘s dann ein Tor-Debüt im DFB-Trikot. Tim Kleindienst fälschte einen Schuss von Robert Andrich unhaltbar ins bosnische Tor und sorgte so für das hochverdiente 2:0.

Jamal Musiala (M.) traf zum 1:0 per Kopf.
Jamal Musiala (M.) traf zum 1:0 per Kopf. © IMAGO/Frank Hoermann / SVEN SIMON

Deutschland zerlegt Bosnien-Herzegowina: Alle vier Offensiv-Stars treffen

Noch vor der Pause war es Kai Havertz vorenthalten, das 3:0 nachzulegen und somit für eine Art Vorentscheidung zu sorgen (37.). Mit diesem Spielstand ging es dann auch in die Pause.

Direkt nach Wiederanpfiff war es dann Florian Wirtz, der mit seinem ersten direkt verwandelten Freistoß in seiner Profi-Kariere das 4:0 erzielte (50.) und endgültig den Deckel auf diese Partie machte. Nur sieben Minuten später war es wieder Wirtz, der traf und mit dem 5:0 seinen Doppelpack perfekt machte.

Anschließend wechselte der Bundestrainer ordentlich durch. Einer der Joker machte dann das halbe Dutzend voll. Leroy Sané war es, der in der 66. Minute das 6:0 erzielte. Den Schlusspunkt setzte dann Kleindienst, der in der 79. Minute das 7:0 und damit den Endstand erzielte.

Oliver Baumann

Für gewöhnlich wird der Hoffenheimer - der lange für den SC Freiburg spielte - bei Auftritten im Breisgau ausgepfiffen. Gegen Bosnien-Herzegowina nicht. Im Gegenteil: Nach seiner starken Doppelparade und seinem Weltklasse-Reflex gab es Standing Ovation vom Freiburger Publikum. Note: 2

Joshua Kimmich

Die Flanken von Kapitän Kimmich kamen im Europa-Park-Stadion äußerst präzise. Nicht nur beim 1:0 durch Musiala, auch danach fanden die butterweichen Hereingaben Köpfe und Füße der Mitspieler. Wenn er defensiv gefordert war - was selten vorkam - war er ebenfalls zur Stelle. Note: 2 (ab 73. Robin Koch, o.B.)

Antonio Rüdiger

Gewohnt solider Auftritt des Abwehrchefs. Hatte die gegnerischen Stürmer ohne viel Aufwand im Griff und schlug ebenfalls häufig Flanken aus dem Halbfeld. Note: 2

Jonathan Tah

Mit seiner körperlichen Spielweise hatten die Bosnier ihre Probleme – und Tah leichtes Spiel. Er war jedoch nie wirklich gefordert. Note: 3

Maximilian Mittelstädt

Fleißig im Spiel nach vorne, allerdings ließ er die Präzision bei seinen Flanken vermissen. Note: 3 (ab 58. Benjamin Henrich: Ersetzte Mittelstädt positionsgetreu, auch wenn der rechts Fuß sein stärkerer ist. Dies sah man bei der einen oder anderen Flanke. Note 3

Pascal Groß

Unauffälliger Auftritt des Dortmunders, der wohl nur wegen der Verletzung von Angelo Stiller in die Startelf rückte. Nebenmann Andrich war der klare Mittelfeld-Chef, rückte in der Schlussphase auf die Kimmich-Position. Note: 2

Robert Andrich

Der Mittelfeldspieler hatte vor der Partie angekündigt, dass er mehr als nur ein „Abräumer“ oder „Grätscher“ sei. In Freiburg ließ er sich daher oft zwischen die Innenverteidiger fallen und bestimmte - in bester Toni-Kroos-Manier den Spielaufbau. In den Zweikämpfen agierte er aber weiterhin gewohnt kompromisslos. Nach vorne machte er Druck im Pressing. Note: 2 (ab 57. Felix Nmecha: Übernahm die defensive Position in der Mittelfeldzentrale, fiel dabei aber nicht groß auf, Note 3)

Florian Wirtz (r.) erzielte gegen Bosnien und Herzegowina einen Doppelpack.
Florian Wirtz (r.) erzielte gegen Bosnien und Herzegowina einen Doppelpack. © IMAGO

Jamal Musiala

„Air Musiala“ beanspruchte in Freiburg den Luftraum wieder für sich. Sein Bilderbuch-Kopfball zum 1:0 war bereits sein vierter Treffer mit dem Schädel innerhalb von knapp drei Wochen. Bei seinen Schüssen aus der Distanz fehlten ebenfalls meist nur Zentimeter. Note: 1 (ab 58., Serge Gnabry: Hatte einige gute Ansätze. Setzte Sané gut Szene, hatte Pech als er den Vasilj-Patzer nicht ausnutzen konnte. Note 2)

Kai Havertz

Manche Chance vergab der Offensivspieler des FC Arsenal gefühlt zu leichtfertig – doch seine Statistik sprach eine klare Sprache: Ein Treffer und zwei Vorlagen standen am Ende auf seinem Scorer-Konto. Note: 1

Florian Wirtz

Trainingsrückstand wegen Magen-Darm-Problemen? Von wegen! Wirtz zauberte in Freiburg mit seinem kongenialen Partner Musiala und schnürte einen Doppelpack. Den Treffer von Havertz bereitete er zudem vor. Der Leverkusener ist an der Seite des Münchners nicht zu bremsen. Note: 1 (ab 58. Leroy Sané: Der Bayern-Star legte los wie die Feuerwehr. Scheiterte zwei Mal am bosnischen Keeper, ehe er den Treffer zum 6:0 erzielte. Note 2)

Tim Kleindienst

Der Bundestrainer forderte „mehr Faulheit“ vom Stürmer, damit dieser sich aufs Tore schießen konzentrieren kann. Prompt erzielte der Gladbacher sein erstes Tor im DFB-Dress. Legte dann sogar mit seinem zweiten Treffer zum 7:0 nach. Note: 1

Aus Freiburg berichtet Manuel Bonke

Auch interessant

Kommentare