Jetzt äußert sich Kreml zu Trumps Atom-U-Boot-Verlegung

Nach Tagen des Schweigens hat sich der Kreml erstmals zur jüngsten Verlegung von zwei US-Atom-U-Booten geäußert. Der Schritt, den US-Präsident Donald Trump am Freitag angekündigt hatte, sorgte international für Besorgnis. 

Kreml äußert sich erstmals offiziell zu Atom-U-Boot-Verlegung

Am Montag erklärte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow vor Journalisten in Moskau: „Die beiden U-Boote sind bereits im Dienst.“ Gleichzeitig betonte er: „Wir wollen uns nicht in einen solchen Streit hineinziehen lassen.“ Und weiter: „Russland ist sehr aufmerksam gegenüber dem Thema der nuklearen Nichtverbreitung. Jeder sollte sehr, sehr vorsichtig mit nuklearer Rhetorik umgehen.“

Trumps Entscheidung, die U-Boote in „geeignete Regionen“ zu entsenden, begründete er mit „hoch provokativen Äußerungen“ des früheren russischen Präsidenten Dmitri Medwedew. Dieser hatte zuvor in sozialen Netzwerken auf das russische Atomwaffenarsenal angespielt und ein Ultimatum Trumps zur Beendigung des Ukraine-Kriegs als „Schritt in Richtung Krieg“ bezeichnet. 

Medwedew warnte zudem vor der „Toten Hand“, einer sowjetischen Nuklearstrategie, die den automatischen Einsatz von Atomwaffen bei einem Angriff auf die russische Führung vorsieht.

Dmitri Medwedew, stellvertretender Vorsitzender des Sicherheitsrates von Russland.
Dmitri Medwedew, stellvertretender Vorsitzender des Sicherheitsrates von Russland, hatte sich in den sozialen Medien heftigste Wortgefechte mit US-Präsident Donald Trump geliefert. Foto: dpa/EKATERINA SHTUKINA

Donald Trump über Atom-U-Boote: „Ja, sie sind näher an Russland dran“ 

Trump hatte auf die Frage, ob sich die U-Boote bereits Russland näherten, gesagt: „Ja, sie sind näher an Russland dran.“ Über Details zu Antrieb oder Bewaffnung schwieg er. In einem Interview mit Newsmax betonte er: „Wenn das Wort ‚atomar‘ fällt, dann merke ich auf. Und ich sage, wir sollten besser vorsichtig sein, denn das ist die ultimative Drohung.“

US-Sondergesandter Steve Witkoff soll nach Moskau reisen

Peskow äußerte sich zudem zum geplanten Besuch des US-Sondergesandten Steve Witkoff in Moskau: „Wir freuen uns immer, Herrn Witkoff in Moskau zu sehen und freuen uns, mit ihm in Kontakt zu sein.“ Ein Treffen mit Präsident Putin schloss er nicht aus: „Das wäre ein wichtiger und nützlicher Besuch.“

Trumps Ultimatum an Russland läuft am Freitag ab

Hintergrund der Eskalation ist ein Ultimatum Trumps, das Russland bis Freitag eine Waffenruhe in der Ukraine abverlangt – andernfalls drohen weitere Sanktionen gegen Moskau und dessen Verbündete. 

Medwedew reagierte darauf mit scharfen Worten, was in Trumps Ankündigung gipfelte, die Atom-U-Boote in Stellung zu bringen, „nur für den Fall, dass diese dummen und hetzerischen Äußerungen mehr als Worte sind.“

Der Konflikt zwischen Trump und Medwedew verschärft sich seit Wochen. Neben den atomaren Drohungen hatten sich beide auch in Handelsfragen gegenseitig attackiert. Experten sehen in der Verlegung der U-Boote ein Signal der USA, um den Druck auf Russland vor Ablauf der von Trump gesetzten Deadline weiter zu erhöhen.