Europäisches Rüstungsprojekt in der Schwebe: Leonardo setzt auf Rheinmetall

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Ursprünglich wollte Italien 125 Leopard-Panzer bestellen, doch ein gemeinsames Rüstungsprojekt des italienischen Konzerns Leonardo und des deutsch-französischen Herstellers KNDS ist gescheitert. (Symbolfoto) © Armin Weigel/dpa

Das europäische Rüstungsprojekt des italienischen Konzerns Leonardo und dem Panzerhersteller KNDS scheitert. Ist jetzt Rheinmetall am Zug?

Rom/Düsseldorf – Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall könnte zukünftig an einem großen europäischen Rüstungsprojekt mitwirken. Nachdem seine Verhandlungen mit dem deutsch-französischen Panzerhersteller KNDS gescheitert sind, ist der italienische Rüstungskonzern Leonardo wieder auf der Suche nach einem Bündnis. Ganz oben auf der Liste steht Rheinmetall. Das berichtet die Börsen-Zeitung unter Berufung auf eigene Informationen.

Europäisches Rüstungsprojekt scheitert wegen Streit um Bauanteile

Teil des europäischen Rüstungsprojekts soll die Herstellung des deutschen Kampfpanzers Leopard 2 für die italienischen Streitkräfte sein. Das hatten Leonardo und KNDS bei der Bekanntgabe der Kooperation unter Schirmherrschaft des italienischen Verteidigungsministeriums im Dezember 2023 erklärt. Ziel sei es auch gewesen, einen „echten europäischen Verteidigungskonzern“ zu bilden. Im Rahmen der Kooperation wollte Italien 125 Leopard-Panzer bei KNDS bestellen.

Doch die Gespräche seien nun gescheitert, weil sich die Parteien nicht auf eine Konfiguration einigen konnten, berichtet die Welt und zitiert dabei KNDS-Chef Frank Haun. Eine Ursache für das Scheitern der Kooperation sei, dass Leonardo mehr Bauanteile und Wertschöpfung an einer italienischen Version des Leopard 2-Panzers haben wollte, als KNDS bereit war zu gewähren, berichtet das Medium unter Berufung auf Spekulationen innerhalb der Branche. Auch eine politische Einflussnahme sei denkbar.

Leonardo will laut eigener Pressemitteilung vom Dienstag, 11. Juni, am Rüstungsprojekt festhalten. „Leonardo bekräftigt sein Engagement, dem italienischen Heer eine leistungsfähige, interoperable und zeitgemäße Lösung zu liefern, die den gegenwärtigen Anforderungen entspricht und für künftige Entwicklungen in Richtung Hauptkampfpanzer gut aufgestellt ist, auch durch die Zusammenarbeit mit anderen qualifizierten internationalen Partnern“, teilte der Konzern mit.

Nach gescheiterten Gesprächen: Italienischer Rüstungskonzern will Panzerprojekt mit Rheinmetall

Die Wahl eines Partners sei auf Rheinmetall gefallen, berichtet nun die Börsen-Zeitung. „Es gibt jetzt eine neue Chance für Rheinmetall“, zitiert auch die Welt einen Insider, der nicht genannt werden wollte. Im Unterschied zu KNDS habe Rheinmetall den Vorteil, dass dem Konzern die von Italien geforderte lokale Wertschöpfung nicht fremd sei. Der Konzern habe sich offiziell nicht zu den Berichten äußern wollen.

Italien könnte nun den Kauf des neuen Rheinmetall-Panzers Panther KF51 erwägen, auch wenn es sich nur um einen Prototyp handele, berichtet der Branchendienst Defensenews. Rheinmetall habe Experten zufolge zudem gute Chancen, Italien Schützenpanzer vom Typ Lynx zu liefern.

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