Musikschule Tegernseer Tal: 50-Jahr-Feier mit viel jungem Schwung
Mit einem klangvollem Festabend hat die Musikschule Tegernseer Tal ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert - an ihrer Gründungsstätte im Ludwig-Thoma-Saal in Tegernsee.
Tegernsee – Mit einem bunten und klangvollen Festabend beging die Musikschule Tegernseer Tal ihr 50-jähriges Bestehen an ihrer Gründungsstätte, dem Ludwig-Thoma-Saal in Tegernsee. Auch wenn der in die Jahre gekommen sein mag: Die Jubilarin zeigte sich voller Elan, jugendlicher Frische und mitreißender Vielfalt.
Den musikalischen Auftakt gestaltete die frischgegründete Jugend-Blaskapelle unter der Leitung von Thomas Eberl. Das waren 17 Kinder und Jugendliche in Dirndln und Trachtenanzügen, die den „Festlichen Marsch“ und das Stück „Landlerisch auf-gspuit“ hoch konzentriert und so sauber aufspielten, dass sie keinen Vergleich mit arrivierten Blaskapellen zu scheuen brauchen.
Damit war nicht nur die erste Marke des Abends gesetzt, sondern vom ersten Takt an belegt, wie erfolgreich die Musikschule arbeitet. Beim Kinderchor in der Offenen Ganztagsschule Rottach-Egern, bei dem die Mädchen ein glockenklares „Viel Glück und viel Segen“ und ein sehr lustig-vampiriges „Prinzessin Gruselkuss“ erklingen ließen, war das Publikum im Saal völlig hingerissen. Gut, dass zwischen die Darbietungen die Festreden der Ehrengäste und die Nummern der Musiklehrer eingestreut waren. Das Harfenquartett, „Jugend musiziert“-Preisträger, mit „La Ragazza“ und „Kitchen Ragtime“ faszinierte mit perfektem Zusammenspiel, ebenso das Gitarrenduo der ehemaligen Schüler und Traunsteiner Lindl-Gewinner Michi und Xaver Huber mit kubanischen Gitarrenklängen. Zusammen mit dem Gründungsmitglied Sepp Hornsteiner legten sie Tobi Reisers feinen, musik-poetischen „Walzer aus St. Leonhard“ spielend nach.
50 Jahre Musikschule Tegernseer Tal: Als „unverzichtbare Investition für die Zukunft“ gelobt
Das Saxophonquartett, ebenfalls „Jugend musiziert“-Landessieger, stellte mit seinem modernen „Pacific Nights“ inklusive Choreographie den ultimativen Beweis an, dass das Konzept der Gründerväter aufgegangen war. Richard Kölbl, Karl Edelmann, Siegfried Lengl und Willi Mayr wollten die Begeisterung für Musik und Gesang in die Herzen des Talnachwuchses pflanzen, damit die Volksmusik- und Trachtentradition weitergeführt werde, die jungen Menschen aber auch offen sind für andere Musikrichtungen. Daran erinnerte der Kreuther Bürgermeister und Verbandsvorsitzende Josef Bierschneider. Er ließ die Geschichte Revue passieren und dankte der Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee, der Fred- und Irmgard-Rauch-Stiftung und der Altgelt-Stiftung für ihr Engagement, das 2006 auch ein eigenes Musikschulgebäude ermöglichte. Vize-Landrat Jens Zangenfeind lobte die Arbeit des Zweckverbands, die Zusammenarbeit mit der Musikschule Schlierach-Leitzachtal und das Engagement der Schüler. Insgesamt habe die Musikschule über 5400 Schüler begeistern können, aktuell 560. Beide Musikschulen seien Leuchttürme, so Zangenfeind. Auch Markus Lentz, Vorsitzender des Vereins bayerischer Sing- und Musikschulen, dankte allen, die am „Erfolgsmodell Musikschule“ beteiligt sind und erachtete sie aufgrund der Breitenarbeit wie Spitzenförderung als eine unverzichtbare Investition für die Zukunft.
50 Jahre Musikschule Tegernseer Tal: Förderverein sagt weitere Unterstützung zu
Bevor Musikschulleiter Erich Kogler kabarettistisch die Wirkung musikalischer Bildung auf das Denken und das soziale und gesellschaftliche Leben aufzeigte, brachte die Theatergruppe das Publikum mit dem Sketch vom Dornröschen zum Lachen. Thomas Forche, Vorsitzender der Freunde und Förderer der Musikschule, die in den letzten zehn Jahren 240 000 Euro für die Musikschule aufbringen konnten und somit auch den Fortbestand der Einrichtung während Corona sicherten, versprach, dass man sich auch weiter auf den Verein verlassen könne. Die 30-köpfige Bigband unter der Leitung von Andreas Hüüs leitete schwungvoll und glorios mit „La Lorenza-Super“ und „Born to be Wild“ zum Sektempfang über.
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