Probleme mit Elterntaxis: Forderung nach Moosburger Schulwegplan abgelehnt - „Eltern selbst in der Pflicht“
Die Moosburger Grünen haben einen Schulwegplan für Eltern von Grundschülern beantragt. Doch im Stadtrat kam nun eine Absage – und ein Appell an Eigenverantwortung.
Moosburg - Schulwegpläne für Moosburgs Grundschulen hat jetzt die Grünen-Fraktion im Stadtrat beantragt. Am Montag stand das Ansinnen auf der Tagesordnung – und wurde von der Stadtverwaltung kritisch beurteilt. „Der Plan bringt den Eltern wenig und uns einfach nur Arbeit“, fand Bürgermeister Josef Dollinger. Die Eltern hätten selbst die Pflicht, dafür zu sorgen, „dass ihr Kind den sichersten und kürzesten Weg zwischen Wohnung und Schule nutzt“. Das habe auch er als seine Aufgabe verstanden, als seine Tochter klein gewesen sei.
Beigepflichtet wurde ihm von Sabine Wiesheu, Leiterin der Straßenverkehrsbehörde: „Wir sind immer wieder vor Ort – auch mit Eltern, der Polizei und Martin Pschorr (SPD-Rat und Schulreferent; Anm. d. Red.). Ich bin teilweise ab 7 Uhr auf den Schulwegen unterwegs und schaue mir die Kinder an“, so Wiesheu. „Es heißt immer, die Eltern seien dabei. Das kann ich leider nicht bestätigen. Die Kinder gehen oft alleine und immer den kürzesten Weg – egal, ob eine Querungssicherung vorhanden ist.“ Wenn die Stadt Schulwege vorgebe und es passiere wegen eines Hindernisses ein Unfall, „sind wir in der Verantwortung, weil wir diesen Weg vorgegeben haben. Das find‘ ich nicht richtig.“
Elterntaxis „sind ein großes Problem“
Dass sich Wiesheu sehr für die Sicherheit der Schüler einsetze, dafür dankte Verena Beibl (Grüne) der Behördenleiterin gleich zu Beginn einer Wortmeldung. Der von ihrer Fraktion beantragte Schulwegplan lege aber gar nicht fest, wo jemand langgehen müsse. Es gehe lediglich darum, Eltern zum Beginn der Schulzeit eine Empfehlung für sichere Wege an die Hand zu geben und auf bekannte Gefahrenstellen hinzuweisen. Die Hoffnung dahinter sei, dass Erziehungsberechtigte guten Gewissens ihren Nachwuchs zu Fuß in die Schule schicken könnten und auf das sogenannte Elterntaxi verzichten. Beibl: „Die Taxis sind nämlich ein großes Problem. Jedes Kind, das nicht mit dem Auto gebracht wird, bedeutet eine Gefahr weniger für die Kinder, die zu Fuß kommen.“
Nach einiger kurzen, kontroversen Debatte ging es zur Abstimmung über. Und dabei stellte sich eine Mehrheit hinter die Empfehlung des Rathauses: Mit 11:7 Stimmen wurde der Schulwegplan abgelehnt. In der gleichen Sitzung ging es dann noch einmal um die Verkehrssicherheit in Moosburg. Dabei wurde eine neue Tempo-30-Zone beschlossen.