Kompany zeigt klaren Kontrast zu Trainer-Vorgängern beim FC Bayern
Mit Vincent Kompany hat sich die Kommunikationsweise beim FC Bayern verändert. Laura Wontorra konnte dies auch im Interview feststellen.
Bochum – Als deutlicher Sieger ging der FC Bayern beim VfL Bochum vom Platz. Doch auch das Tabellenschlusslicht hatte einen Hochkaräter zu verzeichnen, der das Spiel möglicherweise in eine andere Richtung gelenkt hätte. Beteiligt daran: Manuel Neuer und Minjae Kim. Angesprochen auf die Situation in der ersten Hälfte beim Stand von 0:0 reagiert Vincent Kompany mit deutlichen Worten – und so ganz anders als seine Vorgänger.
Kompany will über Fehler der Bayern-Spieler nicht reden
Trotz des 5:0-Sieges in Bochum verlief für die Bayern nicht alles fehlerfrei. Ein Stellungsfehler von Innenverteidiger Kim und das folgende überhastete Herauseilen von Keeper Neuer bescherte Bochum in der achten Minute beinahe die Führung. Nach dem Spiel wollte DAZN-Moderatorin Laura Wontorra dann von Kompany wissen, wie er das Abwehrverhalten seiner Spieler in dieser Szene bewerten würde.
Doch der wollte gar nichts bewerten, zumindest nicht vor dem Mikrofon. Ehe die Szene eingespielt werden konnte, lachte Kompany und sagte: „Ich werde null Prozent dazu sagen.“ Und das begründete der Übungsleiter des FC Bayern auch. „Wir haben letztes Mal 9:2 gewonnen (Anm.: gegen Dinamo Zagreb). Ich habe die Hälfte von der PK über die zwei Gegentore gemacht und jetzt gewinnen wir 5:0, ich sage nichts dazu.“
Neuer Bayern-Trainer schweigt sich öfter über einzelne Spieler aus
Natürlich musste auch Kompany zugeben, dass es noch Verbesserungspotenzial im Spiel seiner Mannschaft gibt und dass man noch genug hat, woran man arbeiten könne, doch über die Situation wollte er nicht weiter reden – da könne man „diese Szene noch zehnmal anschauen“. Es ist nicht das erste Mal, dass Kompany über einzelne Spieler keine weiteren Ausführungen zulässt.
Schon seit Beginn ist die Zeit von Kompany beim FC Bayern davon geprägt, dass er sich nicht öffentlich über einzelne Spieler auslässt. Sei es bei Pressekonferenzen oder bei den Analysen nach den Spielen. Gute Leistungen lobt er natürlich, doch geht es in Richtung Kritik oder die Bewertung einzelner Situation, wo möglicherweise Fehler aufgedeckt werden, schweigt er sich aus. Und zeigt damit ein anderes Vorgehen als seine Vorgänger.
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Nagelsmann und Tuchel kommunizierten als Bayern-Trainer anders
Zwar kam es auch bei Julian Nagelsmann und Thomas Tuchel selten dazu, dass Spieler öffentlich zerrissen wurden, doch die Kommunikation war eine andere. Sei es bei Nagelsmann, der Situationen nach dem Spiel beim Interview kleinteilig analysierte und dabei den Eindruck erweckte, zu vergessen, dass er es bei den Zuhörern mit normalen Fans und keinen Profitrainern zu tun hatte oder bei Tuchel, der sich nach enttäuschenden Spielen auch gerne mal in Rage redete.
Nagelsmann und Tuchel war gemein, dass hin und wieder auch einmal ein Spieler implizit oder explizit öffentlich kritisiert wurde. Das ist bei Kompany nicht mehr so. Von seinen Vorgängern unterscheidet sich Kompany dadurch, dass er auch als Spieler auf internationalem Top-Niveau unterwegs war und diese Zeit noch nicht lange zurückliegt. Womöglich hält sich Kompany auch aus eigener Erfahrung deshalb so stark zurück. (sch)