Spaniens Weihnachtsleckerei Nummer 1: Turrón ganz einfach selbst machen

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Spanischen Turrón gibt es als festen und weichen Nougat. © Imago/Depositphotos

In Spanien ist Weihnachten ohne Turrón unvorstellbar. Die süße Mandel-Delikatesse wurde in der Kleinstadt Jijona bei Alicante erfunden und ist auch als „weißer Nougat“ bekannt.

Jijona - Nougat kennt man in Deutschland vor allem auf der Basis von Haselnüssen und Kakao. Doch Spanien hat seine eigene Interpretation: Turrón, auch bekannt als „weißer Nougat“. Hauptzutat für diese Süßigkeit, die in Spanien an Weihnachten ähnlich beliebt ist wie Lebkuchen oder Spekulatius in Deutschland, sind Mandeln.

Süße Delikatesse für Weihnachten: Spaniens weißer Nougat Turrón

Produziert wird Turrón in der Kleinstadt Jijona bei Alicante an der spanischen Mittelmeerküste. Dort reiht sich eine Nougat-Fabrik an die nächste, unter anderem wird hier die Marke „El Lobo“ hergestellt, die als teuerster Turrón Spaniens gilt. Gerade in der Zeit vor Weihnachten ist in der Stadt viel los, die Fabrik von El Lobo kann besichtigt werden, es gibt sogar ein Museum, durch das Führungen angeboten werden. Und rund um den 6. Dezember findet in Jijona ein Weihnachtsmarkt statt, bei dem der weiße Nougat die Hauptrolle spielt - etliche Spanier pilgern dann in den Ort, um sich ihren Turrón-Vorrat für die Weihnachtszeit anzulegen.

Bekannt und beliebt wurde Turrón dank der Kombination aus Mandeln und Honig, die die süße Weihnachts-Delikatesse so lecker macht. Heute gibt es längst eine Vielfalt jenseits der traditionellen Rezeptur in jedem spanischen Supermarkt zu kaufen: Sei es mit Haselnüssen, Pistazien, Trockenfrüchten, Karamell, Marzipan oder auch Schokolade - auch wenn diese modernen Interpretationen kaum noch Ähnlichkeit mit dem ursprünglichen „weißen Nougat“ aus Spanien haben.

Authentischer Nougat aus Spanien: Turrón muss auf der Zunge zergehen

In Jijona können Besucher des Museums lernen, wie Turrón früher hergestellt wurde - und in der Fabrik sehen sie, wie der mechanische Prozess heute abläuft. Ein wichtiges Element bei der Produktion des Nougats aus Spanien ist der sogenannte Boixet, eine mörserförmige Maschine, die in Jijona erfunden wurde und noch immer bei der Herstellung in Gebrauch ist. Durch den Einsatz einer Mühle mit zwei großen Steinen werden dabei die geröstete Mandeln mit einer Masse aus Eiweiß, Honig und Zucker gründlich vermengt. Das dauert gut und gerne mehrere Stunden und endet in einer dichten Masse.

Durch diesen Prozess mit dem Boixet entsteht der sogenannte weiche Turrón, auch bekannt als Turrón de Jijona. Es ist der authentische Nougat aus Spanien, der beim Verzehr auf der Zunge zergeht. Eine zweite traditionelle Variante ist der Turrón de Alicante: ein extrem festes, schneeweißes Nougat. Die Herstellung dieser Weihnachts-Delikatesse erfolgt durch das Vermischen und Einkochen von Honig, Zucker und Eiweiß. Dieser Masse werden erst anschließend geröstete Mandeln hinzugefügt. Eine dritte Form des Nougats aus Spanien ist der Turrón de yema, der mit Eigelb statt Eiklar hergestellt wird.

Turrón aus Spanien ganz einfach selber machen

Zurückverfolgen lässt sich die Geschichte des Turrón in Spanien bis ins 11. Jahrhundert, schon damals schrieb ein arabischer Arzt über „turun“. Seit Ende des 16. Jahrhunderts gilt die Mandel-Delikatesse als typische Weihnachtssüßigkeit, gesüßt wurde früher ausschließlich mit Honig ohne Zugabe von Zucker. Schließlich mussten die Zutaten einfach zu beschaffen und natürlich sein. Früher gehörte der Anbau von Mandeln zur traditionellen Landwirtschaft an der spanischen Costa Blanca dazu, heute sind allerdings kaum noch Plantagen übrig.

Wer keine Gelegenheit hat, echten Turrón aus Spanien für die Weihnachtszeit zu kaufen und den berühmten Nougat trotzdem probieren möchte, kann die Mandel-Spezialität mit einem vereinfachten Rezept auch ganz einfach zu Hause selbst herstellen. Dazu braucht man nur Mandeln, Zucker, eine Zitrone, Zimt und einen leistungsstarken Mixer.

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