Staatsanwalt über neuen Hinweis im Fall Fabian: Nächste Irritation um gefundenen Handschuh am Tatort

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Bringt ein gefundener Handschuh die Ermittler im Fall Fabian weiter? Der Oberstaatsanwalt spricht über eine neue Spur.

Rostock – Ist der verkohlte Handschuh das entscheidende Detail oder völlig irrelevant? Im Fall des getöteten Fabian hoffen die Ermittler weiter auf Spuren, um die Beweislast auf die tatverdächtige und bereits festgenommene Frau zu erhöhen. Der Handschuh, der vor rund einer Woche von einer Spaziergängerin in einer Plastiktüte an das für einen TV-Beitrag drehende RTL-Team übergeben wurde, könnte nun ein Schlüssel sein. Er wurde längst von den Journalisten an die Polizei übergeben, soll dort kriminaltechnisch untersucht werden.

Staatsanwalt Harald Nowack spricht nun über neue Details der Ermittlungen im Fall Fabian. © dpa/privat

Allerdings ist das Kapitel des Handschuhs nun um einen möglicherweise elementar wichtigen Punkt reicher: Wie Rostocks Oberstaatsanwalt Harald Nowack dem Münchner Merkur von Ippen.Media vor dem Wochenende noch erklärte, habe eine Person am Donnerstag (13. November) den Ermittlern erklärt, er habe den Handschuh bereits Tage vorher an einem ganz anderen Ort gesehen, an dem die Ermittler ebenfalls gesucht hätten. „Wir untersuchen nun auch das“, sagte uns Nowack. Der Oberstaatsanwalt ergänzte zudem frühere Aussagen zur Tatwaffe, mit der Fabian wohl ermordet wurde.

Verkohlter Handschuh entdeckt – neue Polizei-Irritation im Fall Fabian

Wurde der verkohlte Handschuh möglicherweise an einem anderen Ort gefunden, dann von Beamten oder anderen in die Nähe des Leichenfundorts gebracht? Der Fund des Handschuhs ist besonders brisant, da die Ermittler davon ausgehen, dass Fabians Leiche am Fundort angezündet wurde, vermutlich um Spuren zu vernichten.

Der Fund wirft gleichzeitig kritische Fragen zur Gründlichkeit der polizeilichen Spurensicherung auf. Nach Angaben des Oberstaatsanwalts lag der Handschuh „mehrere hundert Meter weit weg von dem Tümpel“, an dem Fabian gefunden wurde, weshalb ein solch großer Bereich routinemäßig nicht untersucht werde. Das Vorgehen der Ermittler am Tatort war bereits zuvor umstritten: Einen Tag nach dem Leichenfund gaben sie das Areal frei, woraufhin sich dort eine Reihe von Menschen aufhielt, bevor die Polizei das Gelände am nächsten Tag erneut sperrte und intensiver absuchte.

Details zum Fall Fabian

Der achtjährige Fabian war am 10. Oktober als vermisst gemeldet worden, vier Tage später wurde seine verbrannte Leiche von der Ex-Freundin seines Vaters an einem Tümpel in Klein Upahl, rund 15 Kilometer südlich von Güstrow, gefunden. Medienberichten zufolge handelt es sich bei ihr um die Tatverdächtige. Die Staatsanwaltschaft will das derweil nicht bestätigen, verweist auf die Unschuldsvermutung.

Gefundenes „G“ stammt endgültig von einem Reißverschluss der Spurensicherer

Klarheit gibt es nun offenbar bei einem anderen Fundstück: Das von einem Reporter entdeckte „G“ von einem Reißverschluss in der Nähe des Leichenfundorts stammt Nowack zufolge definitiv von einem Reißverschluss-Overall der Beamten vom Tatort.

Die im Fall Fabian verdächtige Frau schweigt derweil bei Vernehmungen. Ihr Anwalt erklärte aber bereits: „Es geht ihr nicht gut.“ (Quellen: Eigene Recherche, NDR) (mke)