Die Formel-1-Weltmeisterschaft 2025 erlebt einen spannenden Kampf um den Fahrer-Titel. Vor dem Großen Preis von Brasilien am Wochenende führt McLaren-Pilot Lando Norris die WM-Wertung mit einem Punkt Vorsprung auf Teamkollege Oscar Piastri an. Doch der amtierende Champion Max Verstappen, der 36 Zähler hinter Norris liegt, bleibt im Red Bull ein ernstzunehmender Konkurrent. Vier Rennen und zwei Sprints stehen in dieser Saison noch aus.
Wie motorsport.com berichtet, hat McLaren nun erneut bekräftigt, keinen seiner beiden Fahrer zu bevorzugen – auch wenn dies an die bittere Niederlage von 2007 erinnern könnte.
Keine Bevorzugung von Norris oder Piastri: McLaren-CEO Brown verliert Titel lieber an Verstappen
Damals verloren Fernando Alonso und Lewis Hamilton durch interne Rivalitäten den Titel an Kimi Räikkönen. Dennoch erklärte McLaren-CEO Zak Brown im Podcast "Beyond the Grid", dass das Team auch diesmal keine Ausnahme machen werde: "Wir wollen sicherstellen, dass wir uns nicht selbst schlagen. Es ist uns wichtiger, dass wir unser Bestes geben, als einen Fahrer zu bevorzugen."
Brown betonte, dass McLaren nur dann einen Fahrer unterstützen würde, wenn der andere mathematisch keine Chance mehr auf den Titel hätte.
"Ich würde lieber sagen: 'Wir haben unser Bestes gegeben, unsere Fahrer lagen punktgleich und der andere hat uns um einen Punkt geschlagen', als die Alternative, einem unserer Fahrer jetzt, wo sie nur einen Punkt voneinander entfernt sind, zu sagen: 'Ich weiß, dass du davon träumst, die Weltmeisterschaft zu gewinnen, aber wir haben eine Münze geworfen, und du darfst es dieses Jahr nicht versuchen.' Vergiss es!", so Brown.
Es sind Sätze, die Verstappen (und jeder seiner Fans) gerne hören dürfte. Weil sie suggerieren, dass sich McLaren die Punkte gegenseitig wegschnappen dürfte, zwangsläufig fast, während Verstappen auf niemanden Rücksicht nehmen muss.
McLaren-Teamchef Stella: "Wenn Max gewinnt, können wir sagen, dass wir unser Bestes gegeben haben"
McLaren-Teamchef Andrea Stella stimmte Brown zu und hob hervor, dass der Rennstall trotz des bereits gewonnenen Konstrukteurstitels in dieser Formel-1-Saison an seiner Philosophie festhalte.
"Wenn Max am Ende des Jahres gewinnt, können wir sagen, dass wir unser Bestes gegeben haben – und nächstes Jahr werden wir wieder angreifen", sagte Stella gegenüber motorsport.com.
Der Italiener verglich die Situation mit der Beziehung zu seinen Fahrern: "Es ist, als hätte man zwei Söhne. Wie soll man da einen bevorzugen?" Er kritisierte Kommentare, die eine Bevorzugung fordern, als "oberflächlich". Stattdessen betonte er die Bedeutung des Teamgeists und die Dankbarkeit gegenüber beiden Fahrern, die um ihren ersten WM-Titel kämpfen.