Dose steckte in Steinmauer: Ausflügler finden 300.000-Euro-Schatz im Wald

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Zwei Wanderern ist in Tschechien ein historischer Fund gelungen: Sie fanden 600 Goldmünzen und Schmuckstücke aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg.

Trutnov – Anfang 2025 entdeckten Wanderer in Tschechien in der Nähe des Berg Zvičina einen verborgenen Schatz. Der Fund, der inzwischen dem Ostböhmischen Museum in Hradec Králové übergeben wurde, gilt als einer der bedeutendsten in der jüngeren tschechischen Geschichte.

Unscheinbare Dose in Steinmauer: Wanderer entdecken zufällig Schatz im Wert von 300.000 Euro

In einer künstlich erstellten Steinmauer am Rande eines ehemaligen Feldes, fanden die Wanderer zunächst einen Aluminiumbehälter mit fast 600 Münzen. Diese waren in elf Stapeln angeordnet und jeweils in schwarzen Stoff eingewickelt. Etwa einen Meter entfernt entdeckten sie eine Eisendose, die sechzehn Zigarettenetuis, zehn Armbänder, eine Drahttasche, einen Kamm, eine Kette sowie eine Puderdose enthielt – alles gefertigt aus gelbem Metall. Der Gesamtwert des Schatzes wird auf mehr als 7,5 Millionen tschechische Kronen (über 300.000 Euro) geschätzt.

Laut Vojtěch Brádle, Münzkundler am Ostböhmischen Museum, wiegen allein die Münzen 3,75 Kilogramm. In einem Interview mit Radio Prague International sagte er: „Es ging eindeutig nicht um den Nominalwert der Münzen, ob sie 5, 10 oder 100 Kronen wert waren. Es geht nicht darum, was man mit den Münzen kaufen kann – das ist nicht wichtig. Es wurde absichtlich versteckt, weil es sich um Edelmetall handelte.“

Die numismatische Analyse ergab, dass die Münzen aus Frankreich, der Türkei, Belgien, Österreichisch-Ungarn sowie Rumänien, Italien und Russland stammen. Höchstwahrscheinlich wurden sie nach 1921 dort abgelegt, dem spätesten Datum, das auf den Münzen gefunden wurde. Die übrigen Fundstücke stehen noch zur Untersuchung aus.

Herkunft von 300.000 Euro Schatz unklar: Forscher haben mehrere Hypothesen

Es kursieren derzeit mehrere Theorien zur Herkunft des Schatzes: Möglicherweise wurde er von tschechischen Bürgern vergraben, die nach 1938 vor der nationalsozialistischen Besatzung flohen. Ebenso denkbar ist, dass Deutsche ihn 1945 vor ihrer Vertreibung versteckten. Eine weitere Hypothese besagt, dass der Schatz während der kommunistischen Währungsreform von 1953 vergraben wurde, aus Angst, das eigene Vermögen zu verlieren.

Bislang wissen die Archäologen nicht, wie der Schatz in den Boden gelangt ist und wer ihn dort versteckt haben könnte. Dem amerikanischen Fernsehsender CBS erklärte der Leiter der archäologischen Abteilung des Museums, Miroslav Novák, dass es nicht unüblich war, Schätze unter der Erde zu vergraben. Oft wurden Wertsachen in unsicheren Zeiten mit der Absicht vergraben, später an den Ort zurückzukehren, so Novák.

In Nordengland entdeckte ein Mann vor Kurzem einen 2000 Jahre alten Schatz. Forscher sind sich sicher: Der Fund könnte unser Geschichtsverständnis verändern. (jus)

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