PS5 Pro für 1.000 Dollar: Warum Trump den US-Gamern Milliarden kosten könnte

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Ein Bericht sagt voraus, dass die geplanten Zölle vom gewählten US-Präsidenten Donald Trump Gamern Milliarden kosten könnte. 2019 konnte das noch abgewendet werden.

Trump sorgt auf der ganzen Welt für wirtschaftliche und politische Unsicherheit. Auch Gamer bleiben von seinen Ankündigungen und Wahlversprechen nicht verschont. Wie das US-Magazin Kotaku nun in einem Bericht zusammengefasst hat, könnte das beste Hobby der Welt für US-Bürger zu einem richtig teuren Spaß werden.

Donald Trump sieht sich als Opfer des „korrupten politischen Establishments“.
PS5 Pro für 1.000 $: Warum Trump den US-Gamern Milliarden kosten könnte (Symbolbild) © Brandon Bell/AFP

Zölle würden Preise für Hardware explodieren lassen

Was sagt der Bericht aus? Im Wahlkampf hat Trump Zölle auf importierte Waren angekündigt. Damals meinte Trump, dass er sich Zölle bis zu 60 % auf den Warenwert von Waren aus China vorstellen könne. In einem ersten Schritt kündigte Trump 25 % auf Waren aus Mexiko und Kanada an, für Waren aus China 10 weitere Prozent. Da eine Menge Gaming-Hardware in China gebaut wird, würde es Gamer ganz besonders hart treffen.

Sollte es tatsächlich zu 60%-Zöllen kommen, die Trump im Wahlkampf angekündigt hat, würden viele Elektro-Produkte „Made in China“ deutlich teurer werden. Die zusätzlichen Kosten für US-Gamer würden in die Milliarden Dollar gehen. Kotaku hat dazu eine Tabelle aufgestellt, die zeigt, wie viel teurer bestimmte Produkte werden und wie viel mehr die Verbraucher insgesamt bezahlen müssten, wenn sich das Verbraucherverhalten nicht ändern würde:

Produkt Preissteigerung Preis Mrd. $
Laptops/Tablets 45,0 % 32,5
Smartphones 25,8 % 25,6
Konsolen 39,9 % 6,5
Monitore 31,2 % 5,0
PC 6,2 % 3,0
TV 9,0 % 1,5

Demnach könnte der Preis für eine PS5 Pro von 700 auf 1.000 Dollar steigen, die normale Nintendo Switch würde von 300 auf 400 Dollar gehen. Alle US-Gamer zusammen müssten dann 6,5 Milliarden US-Dollar mehr ausgeben, um gewünschte Konsolen zu kaufen. Um satte 40 % könnte Hardware teurer werden, nicht nur Konsolen.

Die Berechnungen stammen von der unternehmensnahen „Consumer Technology Association“ (CTA), die von den Zöllen betroffene Unternehmen vertritt (via cta.tech). Die CTA stellt fest: Sollte es zu den Zöllen und Preiserhöhungen kommen, werden die Verbraucher nicht plötzlich 6,5 Milliarden zusätzliche Dollar für Konsolen ausgeben. Der Bericht der CTA rechnet eher damit, dass die Nachfrage nach unten geht – um 57 %.

Cloud-Gaming als Alternative?

Wie geht es weiter? Schon 2019 steckte die Technik-Branche in einer ähnlichen Situation in den USA. Trump kündigte hohe Zölle an, doch die großen Tech-Unternehmen überwanden ihre Konkurrenz und schrieben gemeinsam einen offenen Brief. Mit dabei: die Gaming-Riesen Sony, Nintendo und Microsoft, aber unter anderem auch Apple. Damals hat die Lobbyarbeit die Zölle verhindert und es gab Ausnahmen auf Geräte und Technik für Konsumenten. Aber es ist unklar, ob Trump sich erneut so unter Druck setzen lässt.

Die von Kotaku befragten Experten haben einige Ideen, wie es jetzt für die Tech-Unternehmen weitergehen kann. Aber mittel- bis langfristig wird es darum gehen, die Produktion aus China in anderen Länder zu verlagern, die nicht von den Zöllen betroffen sind. Aber es dauert, bis solche Produktionen laufen. Und nicht viele Länder bieten überhaupt das Know-how, um Hightech-Produktionen zu ermöglichen.

Bis dahin könnten die Unternehmen die Technik bereits vor den neuen Zoll-Regelungen importieren und in den USA lagern. Zudem könnte teure Hardware den Cloud-Sektor stärken. Spieler mieten sich dann Rechenleistung, statt sie selbst zu kaufen. Microsoft wäre darauf sehr gut vorbereitet, der starke Cloud-Sektor war den Wettbewerbshütern beim Kauf von Activision-Blizzard lange ein Dorn im Auge. Langsam wird klar, warum.

Welche Gründe Trump auch nennt, um die Zölle zu rechtfertigen, am Ende scheint der Verbraucher die kurzfristigen Kosten zu tragen. Die Abschottung des amerikanischen Marktes hat bereits begonnen und US-Gamer trifft es vermutlich besonders hart. Den kompletten Bericht von Kotaku gibt es hier via kotaku.com.

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