Vor vier Jahren kaufte die Haushamer Firma Lantenhammer die frühere Trigema-Filiale – mit dem Ziel, dort ein Neubauprojekt für Wohnen und Gewerbe zu realisieren. Das ist der aktuelle Sachstand.
Hausham – Es ist ein bisschen so wie im heimischen Keller. Über die Jahre sammelt sich so einiges an. Und obwohl es manchmal eng hergeht, hat doch alles seinen Platz – und ist greifbar, wenn es gebraucht wird. Ein solches Raumwunder scheint auch die Destillerie Lantenhammer in Hausham zu sein. Denn obwohl das Unternehmen bereits vor vier Jahren mit dem Kauf der ehemaligen Trigema-Filiale schräg gegenüber der Firmenzentrale in die Planung eines Neubauprojekts für Gewerbe und Wohnen eingestiegen ist, hat sich bis heute nichts getan.
„Wir sind nach wie vor in der Orientierungsphase“, sagt Unternehmer Anton Stetter auf Nachfrage unserer Zeitung. Und bekennt, dass in Sachen Erweiterungsbedarf der Druck im Brennkessel noch gut zu kontrollieren ist. Sogar das zwischenzeitlich hinzugekommene Limonadengeschäft habe man im früheren Textilmarkt man noch untergebracht. Das Vorhaben an sich stehe deshalb aber nicht zur Disposition. „Wir wollen nach wie vor unseren Teil zur städtebaulichen Weiterentwicklung des ohnehin schon sehr gelungenen Gebiets beitragen“, betont Stetter.
Bebauungsplan längst rechtskräftig
Wie berichtet, gibt es längst einen rechtskräftigen Bebauungsplan für die Errichtung von vier je dreigeschossigen Gebäuden im Dreieck Wörnsmühler Straße/Obere Tiefenbachstraße. Konkret: ein quadratisches „gewerbliches Funktionsgebäude“ für eine Fasshalle, Gewerbe und Büros, ein weiteres für Läden und Büros sowie zwei Wohngebäude. Alle Häuser sollen über eine Tiefgarage verfügen, die beiden Wohngebäude mit einem Flachdachbau miteinander verbunden sein.
Dass es bis dato bei Entwürfen blieb, hatte Stetter im Herbst 2023 gegenüber unserer Zeitung zunächst mit dem Warten auf günstigere Baupreise begründet. Nun seien aber zwischenzeitlich noch Ideen für ein Mehr an Wohnbebauung hinzugekommen, die man mit dem Landratsamt abstimmen wolle. „Ein zusätzliches Stockwerk wäre effizient.“ Nicht zuletzt, weil sich Wohnungen leichter vermieten lassen würden als Gewerbeflächen. Auch die geplanten Änderungen im Baurecht – etwa zum Thema Stellplätze – wolle man noch abwarten und in das Vorhaben einfließen lassen. Stetter macht kein Geheimnis daraus, dass er es nicht für sinnvoll hält, für eine Zwei-Zimmer-Wohnung zwei Stellplätze vorhalten zu müssen. Da hier gesetzlich gerade einiges im Umbruch sei, habe es wenig Sinn, jetzt mit dem Bau loszulegen. „Sonst beißen wir uns hinterher in den Hintern.“ Alles in allem hofft Stetter, Richtung Ende des Jahres einen Fortschritt vermelden zu können.
SILD-Destillerie bleibt auf Sylt verortet
Das seit dem Einstieg von Lantenhammer bei der Sylter SILD-Destillerie vor ein paar Jahren immer weiter gewachsene Whisky-Geschäft lässt sich laut Stetter ebenfalls mit den bestehenden Räumlichkeiten gut abbilden. Zumal die Marke in erster Linie im hohen Norden beheimatet sei, was auch so bleiben soll. Marketingtechnisch noch ein bisschen in der Luft hängt für Stetter deshalb der nun vor Kurzem erstmals in den Verkauf gegangene „Lost Cave“-Whisky, der zuvor drei Jahre in einer Höhle in der Halbinsel Freudenberg am Schliersee gereift hatte (wir berichteten).
Fürs Pendant im hohen Norden, das unter anderem im Kutter Gret Palucca im Lister Hafen reift, gibt es dort auch mittlerweile eine eigene „Erlebniswelt“. Integriert ist diese in den vor fast acht Jahren als „Mall des Nordens“ eröffneten Lister Markt, betrieben wird sie von den vom Konzept her vergleichbaren Tegernsee Arkaden, erklärt Stetter. Ein Standort, den er auch privat zu schätzen wisse. „So hab ich immer wieder einen Grund, warum ich hochfahren muss – und kann nebenbei gleich noch mein Golfspiel im Wind verbessern.“