Nach fast 16 Jahren tritt Enrico Lehwald als Vorsitzender des Betreibervereins zurück. Wer in seine Fußstapfen tritt, ist bereits klar. Darüber hinaus gibt es einige Neuheiten im Eisstadion.
Geretsried – Draußen ist es an diesem frühen Abend im Spätsommer noch recht warm. Im Heinz-Schneider-Eisstadion kann man hingegen eine leichte Jacke gut aushalten. Seit einiger Zeit ist die Eisfläche fertig. Wir sind mit Enrico Lehwald verabredet. Er zeigt uns, was sich im Stadion getan hat.
Doch nicht nur im Stadion selbst ist einiges neu. Auch im Betreiberverein tut sich was. Lehwald zieht sich nach fast 16 Jahren als Vorsitzender des Betreibervereins zurück. In seine Fußstapfen treten Sascha Biedermann und Matthias Werner. Ganz wird der 54-Jährige dem Verein aber nicht den Rücken kehren. Er kündigt an, weiterhin unterstützend zur Seite zu stehen. Dennoch findet er: „Es ist Zeit, andere ans Ruder zu lassen.“
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Regelmäßig im Austausch mit der Stadt
Für Werner ist das Amt nichts Neues. Der 46-Jährige war bereits von 2012 bis 2013 im Vorstand des Betreibervereins. „Er kennt den Job und hat den Verein mit aufgebaut“, sagt Lehwald. Werner ist Diplom-Ingenieur für Elektrotechnik und im Sondermaschinenbau tätig. Sein Steckenpferd ist alles Technische rund um die Sportstätte an der Jahnstraße. Biedermann (22) hingegen ist für Social Media zuständig. Der gelernte Notarfachangestellte, der aktuell beim Bundesverwaltungsamt im öffentlichen Dienst arbeitet, erzählt: „Ich vertrete den Verein auch mal bei Besprechungen.“ Davon gibt es viele. „Wir stehen tagtäglich mit der Stadt in Austausch“, sagt Lehwald und lobt in dem Zuge die „stets tadellose Zusammenarbeit“ mit der Kommune, von der der Verein das Stadion gepachtet hat.
Lässt man den Blick über die spiegelglatte, glänzende Eisfläche schweifen, sticht sofort eine Neuerung ins Auge. Eine riesige LED-Wand hängt über dem Spielfeld. „Die Spiele sind nicht nur Sportevent, sondern auch ein Erlebnisevent, das man dem Gast bieten möchte“, sagt Lehwald. Die neue LED-Wand bietet verschiedene Möglichkeiten: Auf ihr können die Zuschauer zum einen Werbung sehen. Das sei viel flexibler als die Banner, die über den Zuschauerrängen hängen. „Werbepartner können dort Werbezeit kaufen“, erklärt Lehwald.
Neue LED-Wand vielfältig nutzbar
Zudem kann die Spieluhr auf den großen Bildschirm gespiegelt werden. Und der Livestream von Sprade-TV, dem Streamingdienst, der die Heimspiele der River Rats zeigt, darauf eingeblendet werden. Doch das ist nicht alles. „Wir wollen die LED-Wand auch für Veranstaltungen wie Public Viewing einbinden“, sagt Lehwald. Dazu stehe man bereits im Austausch mit der Stadt. Ein Pappenstiel war die Anschaffung dieser technischen Neuerung jedenfalls nicht. Ein „hoher fünfstelliger Betrag“ war dafür fällig, den der Verein vorfinanziert hat.
Stück für Stück geht es voran
Fast genau hinter der neuen LED-Wand entsteht ein Fitnessbereich, den die Spieler zum Aufwärmen nutzen können. Daneben kommen ein Konferenzraum und die Geschäftsstelle des ESC hin. Dass die fertig wird, steht auf der To-do-Liste recht weit oben, denn derzeit hat der ESC keine eigene Geschäftsstelle. „Wir versuchen alles, was möglich ist“, betont Lehwald, gleichzeitig räumt er ein: „Aber es geht immer nur Stück für Stück, je nach unseren finanziellen Möglichkeiten.“ Was noch fehlt, sind die Elektronik, die Lüftung und die Zwischendecke. Im Fitnessraum sind seit kurzem bodentiefe Glasfenster eingesetzt.
Das Eis ist schon seit August, fertig. Die Eisbereitung war in diesem Jahr anspruchsvoller als sonst, berichtet Lehwald. Im Eisstadion gibt es wie berichtet einen neuen Rückkühler. „Wir haben von einem offenen auf ein geschlossenes System umgebaut. Das kommt nicht an die Leistung des offenen ran.“
Betreiberverein hat viele Ideen
Draußen vor dem Stadion steht das neue Prachtstück hinter einem Bretterverschlag. Es ist energetischer und verbraucht weniger Wasser. Matthias Werner kann den kompletten Ablauf rund um die Eisbereitung von seinem Handy aus abrufen. Die Software dafür hat er eigens programmiert. „Mit der Steuerung sind wir in der Lage, das Optimum aus der Kältetechnik herauszuholen.“ Weiter geht es in den Maschinenraum. Geplant ist, die Wärme der Kälteanlagen in Zukunft für die Hallenlüftung zu nutzen, erklärt Werner.
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Der Betreiberverein hätte viele Ideen rund ums Eisstadion. Doch es hapert an der Umsetzung. Für eine Sommernutzung stehe man derzeit in Gesprächen mit der Stadt. Lehwald würde auch ein Weihnachtsmarkt auf dem Festplatz vor der Sportstätte gut gefallen. „Die Besucher können erst ein bisschen an den Ständen bummeln und danach noch eine Runde auf dem Eis drehen.“
Eine Eisdisco gibt es schon seit mehreren Jahren nicht mehr. Aber auch das will der Verein angehen. „Die Kinder und die Jugendlich wollen eine Eisdisco. Und wir wollen es auch.“ Leider gibt es noch keine Event-Beleuchtung, die ist mit enormen Kosten verbunden. Und eine Disco ohne das richtige Licht ist keine Disco, stellt Lehwald klar. Kabel, um die Beleuchtung zu installieren, liegen schon aus. „Wir hoffen, dass die Disco in der Saison 2026/27 was wird.“