Riskantes Doppelspiel - Britischer Ex-Soldat spionierte für den Iran

Ein ehemaliger britischer Soldat wurde des Spionierens für den Iran schuldig befunden, wie CNN berichtet. Der 23-Jährige, dessen Flucht aus einem Londoner Gefängnis im letzten Jahr eine großangelegte Fahndung ausgelöst hatte, hatte versucht, sich als Doppelagent anzubieten. Er sammelte und übermittelte sensible Informationen, darunter Namen von Soldaten der Spezialeinheiten, an iranische Kontakte. Seine Verteidigung, dies sei ein Versuch gewesen, britischen Sicherheitsdiensten zu helfen, überzeugte das Gericht nicht. „Es war ein zynisches Spiel," so die Staatsanwaltschaft.

Spektakuläre Flucht aus dem Wandsworth-Gefängnis

Der Ex-Soldat wurde erstmals im Januar 2022 verhaftet und gab zu, 1500 Pfund von iranischen Agenten in einem Hundekotbeutel erhalten zu haben, berichtet BBC. Während seiner Armeezeit nahm er Kontakt zu einem Mittelsmann auf Facebook auf und versprach, als Spion zu agieren. Er erstellte und übergab gefälschte sowie echte Dokumente und erhielt für seine Dienste Hunderte von Pfund. Im September 2023 floh er spektakulär aus dem Wandsworth-Gefängnis, indem er sich an die Unterseite eines Lieferwagens band. Während seiner Flucht versuchte er, Kontakt zu seinen Auftraggebern aufzunehmen und schickte eine Nachricht über Telegram mit den Worten „Ich warte“.

Untersuchung der Sicherheitsvorkehrungen im Gefängnis

Seine Flucht und die darauffolgende Fahndung führten zu einer Untersuchung der Sicherheitsvorkehrungen im Wandsworth-Gefängnis. Es stellte sich heraus, dass etwa 40 Prozent des Gefängnispersonals am Tag seiner Flucht nicht zum Dienst erschienen waren. Die britische Regierung betonte, dass der Fall ernsthafte Fragen zur Sicherheit aufwerfe und versprach, die iranische Bedrohung konsequent zu bekämpfen. Die Verurteilung des 23-Jährigen für Verstöße gegen den Official Secrets Act und das Terrorismusgesetz wird Anfang nächsten Jahres erfolgen.