Für Sieg im Ukraine-Krieg: Putin zieht jeden Monat 30.000 Soldaten ein – Kiew steht mit leeren Händen da
Für Russland war der September Schätzungen zufolge der verlustreichste Monat. Putin soll die hohen Verluste mit Rekruten ausgleichen können. Der Ukraine fehlen Soldaten.
Kiew/Moskau – Im September hat die Zahl der Verluste im Ukraine-Krieg Schätzungen zufolge eine Million erreicht. Ukrainische Verluste schätzt das Wall Street Journal auf 480.000 seit Beginn des Krieges im Februar 2022. Auf russischer Seite sollen demnach seit Kriegsbeginn rund 610.000 Soldaten getötet oder schwer verwundet worden sein. Nach Angaben des britischen Geheimdienstes soll der September für Russland im Ukraine-Krieg der verlustreichste Monat gewesen sein. Jeden Tag sollen demnach durchschnittlich 1271 russische Soldaten getötet oder schwer verletzt worden sein. Dennoch soll Russland weiter seine Verluste mit neuen Rekruten decken können – für die Ukraine hingegen wird das zunehmend schwieriger.
Russische deckt Verluste im Ukraine-Krieg: Putin rekrutiert jeden Monat 30.000 Soldaten
Zuletzt hat der russische Präsident Wladimir Putin im September zum dritten Mal per Dekret die Aufstockung der russischen Streitkräfte veranlasst. Westlichen Schätzungen zufolge rekrutiert Russland jeden Monat 30.000 Soldaten. Laut Einschätzung der Militärexperten Christian Mölling und András Rácz in einem ZDF-Bericht, könne Russland mit den monatlichen Rekrutierungen die Verluste im Ukraine-Krieg ausgleichen.
„Berücksichtigt man darüber hinaus die Mobilisierung, die im Oktober 2022 eine erste große Welle von etwa 300.000 Mann umfasste und seitdem unaufhörlich weiterläuft, so ist die Gesamtgröße der russischen Armee erheblich gestiegen“, heißt es in dem Bericht. Vor dem russischen Einmarsch im Februar 2022 soll sich die Anzahl der russischen Streitkräfte auf etwa 850.000 belaufen haben. Jüngst sollen Berichten zufolge auch Soldaten aus Nordkorea dazu beitragen, die russischen Verluste zu decken.
Ukraine braucht Soldaten: „Durchschnittsalter der Soldaten an der Front liegt bei über 40 Jahren“
Auch Kiew hat bereits mehrere Gesetze zur Ausweitung der Rekrutierung von Soldaten auf den Weg gebracht. Dennoch fehlen der Ukraine Truppen. Zwar soll die Zahl der rekrutierten Soldaten infolge des jüngsten Gesetzes von Mai 2024 zunächst gestiegen, dann jedoch wieder zurückgegangen sein. Mit dem Gesetz hatte Kiew unter anderem das Einberufungsalter von 27 auf 25 gesenkt. Im Herbst 2023 hatte der damalige britische Verteidigungsminister Ben Wallace Kiew aufgefordert, ihre Strategie bei der Mobilisierung zu ändern.
Damals erklärte Wallace laut Ukrainska Pravda: „Das Durchschnittsalter der Soldaten an der Front liegt bei über 40 Jahren. Ich verstehe den Wunsch von Präsident Selenskyj, die Jugend für die Zukunft zu bewahren, aber Tatsache ist, dass Russland das ganze Land heimlich mobilisiert.“ Gegenüber der ukrainischen Zeitung sollen Quellen aus dem Generalstab angegeben haben, dass mit dem Herabsetzen des Einberufungsalters auf 25 Jahre etwa 100.000 Soldaten rekrutiert werden könnten. Mit dem Herabsetzen der Altersgrenze auf 18 Jahre könnten laut SZ-Bericht Hunderttausende erreicht werden. Diese Möglichkeit hat der ukrainische Präsident jedoch im Oktober per Gesetz versperrt. Mit dem Gesetz ist die Einberufung von Ukrainern unter 25 verboten.
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Auch Berichte über Desertation ukrainischer Soldaten häufen sich. Gegenüber CNN gaben sechs Offiziere und Kommandeure an, dass Fahnenflucht insbesondere unter neu rekrutierten Soldaten zunehmend zum Problem würde. Auch müssen ukrainische Soldaten aufgrund des Truppen-Mangels oft über Jahre ohne Pause kämpfen. Zehntausende neue Soldaten braucht die Ukraine, heißt es in einem Tagesschau-Bericht. (pav)