Afrikanische Schweinepest auf dem Vormarsch: Auch Urlauber können Virus einschleppen
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist auch in Deutschland auf dem Vormarsch. Im Landkreis München wurde die für Tiere tödliche Krankheit zwar noch nicht nachgewiesen. Das Landratsamt mahnt aber jetzt schon zur Vorsicht. Auch Urlauber können das Virus einschleppen.
Landkreis - Tiere, die sich mit dem Virus infizieren, gehen oft qualvoll zugrunde. Eine Impfung oder Behandlung gibt es nicht. Für Schweine haltende Betriebe kann ein Eintrag der Krankheit in den Tierbestand existenzbedrohend sein. Daher sollte auch in noch nicht von der ASP betroffenen Gebieten wie dem Landkreis München alles getan werden, um eine Verbreitung des Virus zu vermeiden, heißt es im Pressebericht des Landratsamtes.
Durch Lebensmittel eingeschleppt
Die Afrikanische Schweinepest ist eine Viruserkrankung, die ursprünglich im südlichen Afrika vorkommt. Warzenschweine in freier Wildbahn tragen dort das Virus häufig in sich, ohne jedoch daran zu erkranken. Im Jahr 2007 wurde die Afrikanische Schweinepest erstmalig bei Haus- und Wildschweinen im Schwarzmeer-Raum nachgewiesen. Es wird vermutet, dass sie über den internationalen Waren- und Personenverkehr dorthin gekommen ist. Das Virus ist in der Umwelt und beispielsweise auch in nicht erhitzten Lebensmitteln, wie etwa Rohschinken, sehr stabil und lange überlebensfähig. Viele Haus- und Wildschweine verenden daran qualvoll unter inneren Blutungen.
Bekämpfung mit viel Aufwand
Das Virus der Afrikanischen Schweinepest ist im Laufe der Zeit in den Wild- und auch in den Hausschweinebeständen in Südosteuropa heimisch geworden und hat sich über die Jahre – trotz seiner Bekämpfung – bis in die baltischen Länder ausgebreitet. Auch in Deutschland, im östlichen Brandenburg und in Sachsen, ist das Virus mittlerweile präsent und wird dort mit viel Aufwand bekämpft: Es wird versucht, die Wildschweinbestände möglichst kleinzuhalten. Kadaver verendeter Tiere, die als Infektionsquelle für weitere Wildschweine dienen, werden gezielt gesucht und dann beseitigt.
Krankeheit kann überall auftreten
Die Verbreitung des Virus erfolgt in aller Regel auf dem Landweg über Wildschweinpopulationen. Doch es treten auch immer wieder einzelne Infektionsherde auf, die vom dauerhaften Geschehen in den südosteuropäischen Ländern bis nach Ostdeutschland räumlich getrennt sind, wie zuletzt im südlichen Hessen. Die Vermutung liegt nahe, dass diese Vorkommen, von denen zunächst meist Wildschweine, dann aber auch Hausschweinebestände betroffen sind, insbesondere durch infizierte Lebensmittel („Wurstsemmeltheorie“), aber auch andere kontaminierte Materialien verursacht werden. Demnach muss man praktisch überall dort, wo Schwarzwild heimisch ist, damit rechnen, dass die Krankheit jederzeit auftreten kann.
Vor diesem Hintergrund appelliert das Veterinäramt im Landratsamt München an alle Schweinehalter – egal ob Groß- oder auch Hobbyhaltungen, wie zum Beispiel von Minipigs, – sich an die Grundregeln der Hygiene zu halten, wie sie die Schweinehaltungshygieneverordnung vorgibt. Eine Ausbreitung des Virus kann im Extremfall Handels- und Verbringungsbeschränkungen für sämtliche Schweinebetriebe, sowohl national als auch international, nach sich ziehen. Auch Jäger können einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie die Schwarzwildpopulationen eindämmen. Bei Jagdreisen in von der Schweinepest betroffene Gebiete ist erhöhte Vorsicht geboten; die Mitnahme von Trophäen ist verboten.
Umsichtes Verhalten gefragt
Auch wenn die ASP als Krankheit für den Menschen keine Gefahr darstellt, da er für das Virus nicht empfänglich ist, sollte jeder Einzelne durch umsichtiges Verhalten dazu beitragen, dass sich das Virus nicht weiter ausbreitet. Tierische Lebensmittel, insbesondere aus von der Afrikanischen Schweinepest betroffenen (Urlaubs-)Ländern sollten weder in der freien Natur, noch in öffentlichen Mülleimern entsorgt werden. Krähen, Füchse, Dachse oder Schwarzwild bedienen sich hier gerne. Am besten ist es, solche Lebensmittel, wie Wurst oder Rohschinken, erst gar nicht mitzubringen und wenn, dann ausschließlich im Hausmüll zu entsorgen.
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Mehr Informationen gibt es beim Veterinäramt im Landratsamt per E-Mail unter vetamt@lram. bayern.de.