„Fass ohne Boden“: Wasserschäden in Seebad-Sauna in Starnberg

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Ein entspannender Saunagang ist vorerst nicht möglich im Seebad in Starnberg. Es sind mehrere Wasserschäden aufgetreten, die vor einer Wiedereröffnung behoben werden müssen. (Symbolfoto) © Falkensteiner Hotels & Residences

Wegen eines größeren Wasserschadens muss die schon seit Mitte September geschlossene Seebad-Sauna in Starnberg noch viel länger geschlossen bleiben.

Starnberg - Die Seebad-Sauna ist nach umfangreichen Durchfeuchtungsschäden noch geschlossen. Die Stadt ist zwar versichert, Einnahmeausfälle werden dadurch aber nicht abgedeckt – wie hoch der Gesamtschaden ist, bleibt momentan noch unklar.

Laut Stadtbaumeister Stefan Weinl handelt es sich genaugenommen um zwei verschiedene Schadensszenarien: Die sogenannte „Schilfsauna“ mit Innen- und Außenduschen und Terrasse habe anhaltenden Wasserverlust verzeichnet, so Weinl. Trotz Reparaturmaßnahmen, bei denen Abdichtung und Fliesen entfernt worden seien, habe man danach weiterhin feststellen müssen, dass im Bereich der Zuleitungen Wasser in erheblichem Ausmaß versickerte. Diese Leitungen verliefen allerdings unter der Bodenplatte, das Leck sei daher nicht genau lokalisierbar.

Die Stadt beschloss „in Abstimmung mit den Gebäudeversicherern“ mittlerweile, die betroffene Wasserzuleitung (800 Liter/24 Stunden) komplett erneuern zu lassen - ein erheblicher und kostenintensiver Aufwand, der die ohnehin finanzschwache Stadt zur Unzeit belastet. Weinl: „Da hierfür in jedem Fall Fliesen, Abdichtungen und Estrich samt Heizleitungen entfernt und nach dem Leitungsverlegen wieder eingebaut werden müssen, ist je nach gewählter Sanierungsalternative der Bereich der Außen-Saunen längere Zeit nicht zugänglich.“ Was und wie genau saniert werden soll, werde endgültig erst nach Hinzuziehung einer Fachfirma entschieden.

Innen-Whirlpool im Saunabereich undicht

Auch der Sauna-Bereich mit Lounge, Innen-Whirlpool, Infrarot-Kabine und Dampfbad im Erdgeschoss-Neubautrakt des Seebades sind von Durchfeuchtungsschäden betroffen, und zwar in noch gravierenderem Ausmaß: Offenkundige Undichtigkeiten am Innen-Whirlpool sollen die Ursache sein, wie bei einer routinemäßigen Revision festgestellt wurde. Dazu der Stadtbaumeister: „Anschließend wurde im leitungsführenden Bodenkanal sowie im Technikraum des Altbaus stehendes Wasser festgestellt, obwohl gar keine Anlagen in Betrieb gewesen waren.“ Der Bereich zwischen Bodenplatte und Estrichdämmung sowie Trennwände seien „großflächig durchfeuchtet“, bis hin zu Korrosionsschäden, so Weinl: Die Ursache konnte trotz intensiver Suche, Ortungsversuchen und Befragens von Fachfirmen noch immer nicht ermittelt werden. Ob die Schäden im Zuge von Bau-Trockung behebbar sind, dürfte höchst fraglich sein: Eine Ortsbegehung dieser Tage nebst Erarbeiten eines Sanierungsplanes soll nun einen Überblick über das Ausmaß des fälligen Gesamtaufwands ergeben. Den Stadträten blieb vorerst nichts anderes übrig, als den düsteren Sachstandsbericht zur Kenntnis zu nehmen. Das ohnehin wegen der hohen Sanierungskosten umstrittene Seebad bleibt nach den Wasserschäden buchstäblich ein „Fass ohne Boden“ offen ist vorerst auch, ob sogar Pfusch am Bau im Zuge des Seebad-Ausbaus vor einigen Jahren vorliegen könnte. Im Plenum war davon noch nicht die Rede – man will die Ursachenforschung abwarten.

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