Moosburger Rathaus: Es bleibt nicht bei der Sanierung des Erdgeschoßes

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Die Fassade bröckelt bereits an vielen Stellen des Moosburger Rathauses und auch im Inneren ist vieles veraltet. Nun soll das komplette Haus saniert werden. © Forster

Die Sanierung im Moosburger Rathaus geht langsam Richtung Zielgerade. Nach Willen des Stadtrats soll nun jedoch auch im 1. und 2. Stock gründlich aufgefrischt werden.

Moosburg - Der Baustellenmodus, in dem sich Moosburgs Rathaus befindet, könnte deutlich länger anhalten als bisher geplant. Verantwortlich dafür ist aber nicht Bauverzug, sondern die spontane Idee der Stadtspitze, die derzeit im Erdgeschoß laufende Sanierung auch auf die übrigen Stockwerke auszuweiten.

Aktuell lässt die Stadt neben dem Rathaus das sogenannte „Huber-Haus“ neu bauen, das künftig eine Erweiterung der Stadtverwaltung bildet. Parallel dazu wird das Erdgeschoß, in dem sich unter anderem das Einwohnermeldeamt sowie Gewerbeeinheiten befunden haben, saniert. Das Amt ist zu diesem Zweck vorübergehend in den leerstehende Laden des Feyerabendhauses gegenüber umgezogen. Läuft alles weiter nach Plan, sollte die Belegschaft bis zum Frühjahr 2025 wieder zurück ins frisch hergerichtete Rathaus-Erdgeschoß ziehen können.

„Wäre ein Kardinalsfehler, es nicht zu machen“

In der Stadtratssitzung am Montag stellte nun Ortschef Josef Dollinger die Idee vor, die Sanierung auch auf den 1. und 2. Stock auszudehnen. „Ich war lange nicht begeistert von dem Gedanken, dass wir oben weitermachen“, räumte er ein. „Mittlerweile wäre es aber ein Kardinalsfehler, es nicht zu machen. Wir haben gute Planer an der Hand, die in die Materie eingearbeitet sind, und wir müssen das Gebäude ohnehin irgendwann energetisch auf Stand bringen.“

Aus einer Beschlussvorlage war zu erfahren, dass die Gebäudestruktur der oberen Etagen „augenscheinlich größtenteils intakt“ sei, die letzte grundlegende Sanierung aber Jahrzehnte zurückliege. So verfügt man noch über gut 50 Jahre alte Zweifach-Fenster mit Einfach-Verglasung ohne Rahmendichtung. An der Fassade löst sich der Putz und Ornamente sind stark verwittert. „Auch die Elektrik, die EDV und der Brandschutz gehören gemacht“, erklärte Dollinger.

Stadtrat Martin Pschorr sorgt mit Hinweis für Lacher

Im Rat herrschte Einigkeit darüber, dass zeitnah saniert werden sollte. Martin Pschorr (SPD) sorgte für Lacher, als er meinte: „Seit ich im Stadtrat bin (1975; Anm. d. Red.), kenne ich die Nachtspeicheröfen im Rathaus. Das ist eine relativ lange Zeit.“ Sein Fraktionskollege Gerhard Beubl erinnerte jedoch daran, dass im November Haushaltsberatungen anstehen und er sich daher ungern heute festlegen wolle. Dollinger erwiderte, dass es zuerst einen Beschluss brauche, um vom Planer konkrete Zahlen zu erhalten. In einer groben Schätzung hatte Architekt Bernhard Paringer 2,6 Millionen Euro Gesamtkosten genannt, mitunter könnten auch Förderungen winken. Vieles sei aber noch unklar, hieß es in dem Papier. Eine Bauzeit von bis zu zwei Jahren sei wahrscheinlich.

Als weiteres Argument nannte Dollinger, dass man derzeit noch keine Mieter in den Gewerbeflächen des Rat- und Feyerabendhauses habe und es daher Platz gebe, betroffene Abteilungen während der Sanierung auszulagern. Letztlich war das Gremium überzeugt, das einstimmig beschloss, eine Kostenschätzung und Planung zu beauftragen, die dann erneut im Stadtrat behandelt werden.

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